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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

gokeln, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gaukeln Vb. ‘flattern, schwankend fliegen, auf spielerische Art täuschen, Zauberei treiben’, ahd. gougalōn (10. Jh.), mhd. gougeln, jünger goukeln ‘Zauberei, Taschenspielerkünste, Possen treiben’, mnd. gȫkelen, nl. goochelen gehören zu einem Substantiv, das in ahd. gougal (11. Jh.), mhd. gougel, goukel ‘Zauberei, Taschenspielerei, närrisches Treiben’ belegt ist. Nebenformen begegnen in omd. nordd. gokeln, kokeln Vb. ‘unvorsichtig mit Licht und Feuer spielen’. Die Herkunft ist unbekannt. Als wahrscheinlich verwandte Formen (teilsweise ablautend) können verglichen werden mnl. gūchelen, nl. guichelen ‘spotten’, guich ‘Grimasse’, ferner ahd. gougarōn (um 800), mhd. gougern ‘umherschweifen’, mhd. gogel Adj. ‘ausgelassen, lustig’, Subst. ‘ausgelassener Scherz, Possen’, gogen, gogelen ‘sich ausgelassen gebärden, hin und her gaukeln, flattern’, giege(l) ‘Narr, Betörter’ (öst. Gigerl ‘Kleidernarr’). – Gaukler m. ‘Taschenspieler, Zauberkünstler, wer einem anderen etw. vormacht’, ahd. gougalāri (9. Jh.), mhd. gougelære, goukelære; vgl. auch aengl. gēog(e)lere, das allerdings von afrz. jogleor ‘Spaßmacher’ (s. Jongleur) beeinflußt sein kann. Gaukelei f. ‘Taschenspielerei, Vorspiegelung, Vortäuschung’ (Anfang 16. Jh.), vgl. mnd. gōkelīe (1. Hälfte 14. Jh.). Gaukelspiel n. ‘Vorspiegelung, Vortäuschung’, mhd. gougel-, goukelspil.
Zitationshilfe
„gokeln“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/gokeln>.

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