Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Gemüll, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Müll m. ‘Haushaltsabfall, Unrat’, ahd. mulli ‘Abfall, Kehricht’ (11./12. Jh.), mhd. mulle, mul, mnd. mül ‘Staub’, nd. Mull, Müll ‘lockere Erde’ (die umlautlose Form schriftsprachlich in Torfmull m.), nl. mul ‘feine Erde, Sand’, aengl. myl ‘Staub’ gehören wie die Kollektivbildung ahd. gimulli ‘Staub, Schutt’ (9. Jh.), mhd. gemülle, gemül ‘das durch Zerreiben, Zermalmen Entstandene, Staub, Kehricht’, nhd. Gemüll n. und die Verben ahd. mullen (8./9. Jh.), mhd. müllen, müln ‘zerstoßen, zermalmen’, anord. mylja ‘zerreiben, vermahlen’ als schwundstufige Formen zu der unter mahlen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *mel(ə)- ‘zermalmen, schlagen, mahlen’. Erst im 18. Jh. wird das bis dahin nur im Nordd. übliche Müll in die hd. Schriftsprache aufgenommen. Moderne Bildungen dazu sind Mülleimer (19. Jh.), Müllabfuhr, Müllschlucker (20. Jh.).
Zitationshilfe
„Gemüll“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Gem%C3%BCll>.

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