Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

geschäftig, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geschäft n. ‘Arbeit, Aufgabe, Angelegenheit, Gewerbe, Handel, Gewinn, Profit, Verkaufsraum’, mhd. geschefte, gescheft f. n., mnd. geschefte n. ‘Beschäftigung, Angelegenheit, Ereignis’. Die zu dem unter schaffen ‘tun, ins Werk setzen, bewirken, versorgen’ (s. d.) behandelten schwachen Verb gebildeten Verbalabstrakta bedeuten eigentlich ‘Aufgabe, Tätigkeit’, bezeichnen also ‘das, was zu tun ist’. In der Übertragung auf den Ort des Tätigseins ergibt sich die Verwendung im Sinne von ‘Handels-, Verkaufsraum, Laden, Büro’ (19. Jh.). – geschäftig Adj. ‘emsig, unentwegt tätig’, mhd. gescheftic (Anfang 14. Jh.), auch gescheffec; Geschäftigkeit f. (16. Jh.). geschäftlich Adj. ‘das Geschäft, Unternehmen betreffend, beruflich’ (15. Jh.). Geschäftsträger m. ‘Verwalter von Geschäften und Dienstsachen, Agent eines Fürsten in Privatangelegenheiten’ (18. Jh.), in der Übersetzung von frz. chargé d’affaires ‘diplomatischer Vertreter eines Staates’ (18. Jh.); im 16. Jh. bereits vereinzelt ‘Syndikus’. Gschaftlhuber m. bair. öst. ‘geschäftiger Mensch, Wichtigtuer’ (19. Jh.); das mundartliche Deminutivum Gschaftl ‘Geschäftchen’ verbindet sich mit dem Familiennamen Huber, hier in der Art eines Kompositionssuffixes im Sinne von ‘Mensch, Mann, Kerl’ (wie auch in Kraft-, Wühlhuber; s. ähnlich gebrauchtes Meier).
Zitationshilfe
„geschäftig“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/gesch%C3%A4ftig>.

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