Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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banse, f.

Fundstelle: Band 4, Spalte 174, Zeile 59 [Fröhlich]
BANSE f.   md. nbf. bansen m., mnd. banse. das erst spät u. nur im md. u. nd. überlieferte wort geht vermutl. wie band n. (s. d.) auf einen o-stamm zu idg. *bhendh- ‘binden’ (Rix lex. idg. verben 275) zurück, der in mnd. bôs, afrs. bōs, an. báss, mnl. banste, ae. bōsig, ne. boose ‘(stand in) viehstall, scheune; krippesowie in dem zum got. i-stamm gehörenden bansts ‘scheune’ (Feist wb. got. spr. 380b) begegnet u. zu den germ. ansätzen *band-sa- bzw. mit wegfall des auslautenden stammdentals *bansa-, (für das got.) *band-sti-, *bansti- ‘zäunung’ (ebd., Seebold wb. germ. st. verben [1970]103) u. schließlich zu idg. *bhondh-stu- ‘bindung’, *bhondh-sti ‘scheune’ (Pokorny idg. et. wb. 1,127) führt. vgl. noch gr. φάτνη, πάθνη ‘krippe’ u. lit. bandà ‘vieh’. die herleitung wird auch von der sache her gestützt, da es sich meist um ein weiden- oder korbgeflecht handelt (J. Grimm 1DWB 1,1119). landwirtschaftl., abgeteilter lagerraum, -platz (neben oder seitlich in der scheune) für (ungedroschenes) getreide und stroh, wohl auchviehstall’ (s. Kauffmann in: zfdph. 39[1907]285); mdal. gelegentl. metonym. ‘großer ballen, haufen (stroh) 1499 Contz Schult hat Clauß Grossen ein bansen in seiner scheun vor 5 aßo vorkauft urk. Kahla 167 B. 1570/7 soll man das korn .. nicht in die banssen legen, sondern auf einem kühlen tennen ligen lassen haushaltung in vorwerken 58 E./W. 1604 er (der hauswirt) mus bisweilen in die bansen hinein steigen vn̄ vnter dem stroh suchen Colerus oecon. 3,146. 1762 und half also mit diesen bodens .. den verschiedenen bansen ab, die man haben muß, wenn man zu allen zeiten zu den verschiedenen arten des korns kommen will Carsted atzendorfer chr. 22 S. 1791 banse .. ein dicker haufen, in: provinzialwörter 21a H. ⟨1821⟩ (da) erwachte ich .. und es kam mir vor, als ob mir jemand zuriefe: trage feuer in den bansen auswahl med.-gerichtl. gutachten (1828)1,88. 1950 die tenne und alle bansen werden sorgfältig gereinigt und gefegt Holtze/W. landwirte 25. 1999 ne banse stroh thür. wb. 1,551. 1999 dahinter .. liegen gestapelte sperrgitter aus verzinktem eisen, eine banse entsprechender betonfüße frankf. rundschau, DWDS-arch.

bansen, vb.

Fundstelle: Band 4, Spalte 175, Zeile 19 [Fröhlich]
BANSEN vb.   mnd. bensen, bansen. zu banse f., landwirtschaftl. ‘getreide stroh (in einer scheune) aufschichten’, selten: ⟨1549⟩ die hufener rucken es in die hovescheun, die kosseter bansen es zurecht anhalt. landreg. 1,80 S. 1570/7 das korn .., woferne es alsbalt gepanset und derb ubern haufen gelegt wirdet, alsbalt uber einander pfleget zu erwarmen haushaltung in vorwerken 58 E./W. 1691 Stieler stammbaum 94. 1762 in der saatzeit seet er selbst sein korn und in der e[r]ndte banset er daßelbe in die scheune Carsted atzendorfer chr. 90 S. 1825 es rauschte in dem gebansten getreide von ihren (der kornkäfer) bewegungen und ihrem nagen in: Schwerz ackerbau (1823)2,168. 1950 nicht ganz trockenes getreide banst man über die luftige tenne, zumindest aber als oberste schicht im bansen Holtze/W. landwirte 26. 1999 das hei wärd uf en schäwer jebanst in: thür. wb. 1,552.

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Zitationshilfe
„bansen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/bansen>.

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