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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Snob, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Snob m. ‘sich überheblich, extravagant und geistig überlegen gebärdender Mensch, Wichtigtuer’, Übernahme (nach Mitte 19. Jh., erst nur auf englische Verhältnisse bezogen) von gleichbed. engl. snob. Dieses ist zunächst ein spöttischer (mundartlicher bzw. umgangssprachlicher) Ausdruck unbekannter Herkunft für den ‘Schuhmacher, Flickschuster’. Er wird in der (vor allem Cambridger) Studentensprache (18. Jh.) auf ‘den nicht zur Universität Gehörenden’ (mit dem Beisinn des Minderwertigen) übertragen, bezeichnet (um 1830) eine ‘Person ohne Bildung und Geschmack’ und wird durch Thackerays Roman Book of Snobs (1848) zum Modewort für ‘Geck, Protz’. Vgl. dazu Horstrup in: ZfdWf. 19 (1963) 64 ff., der die ältere Erklärung für studentisches engl. snob aus s. nob., Abkürzung für lat. sine nobilitate ‘ohne Adel’ als Kennzeichnung bürgerlicher Studenten in den Matrikeln englischer Universitäten, mit guten Gründen zurückweist. Im Dt. wird Snob vor allem durch Sternheims Komödie Der Snob (1913) als Bezeichnung für einen blasierten, anmaßenden Menschen geläufig. – Snobismus m. ‘Haltung und Benehmen eines Snobs, Vornehmtuerei, Blasiertheit’ (Mitte 19. Jh.), nach engl. snob(b)ism. snobistisch Adj. (Anfang 20. Jh.).
Zitationshilfe
„Snob“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Snob>.

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