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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Schalk, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schalk m. ‘hinterlistiger Mensch, Schelm, listiger Spaßvogel’. Ahd. scalc (8. Jh.), mhd. schalc, asächs. skalk, mnd. schalk, mnl. scalc, afries. skalk, aengl. scealc, anord. skalkr, got. skalks stehen für ‘Unfreier, Knecht, Diener, Untertan’ (s. auch Marschall). Daraus entwickelt sich im Mhd. die Bedeutung ‘arglistiger, böser, hinterhältiger Mensch’, die im 18. Jh. in ‘Spötter, Schelm, Spaßvogel’ übergeht. Die Herkunft von germ. *skalka- m. ist nicht geklärt. Man hat die Bezeichnung auf den Namen eines unterworfenen Volkes, z. B. megalithischer Bewohner Norddeutschlands, zurückzuführen versucht unter Annahme von ie. *kal- ‘Fels, Stein’ mit griech. chálix (χάλιξ) ‘kleiner Stein, Kies’, lat. calx ‘Stein, Kalkstein’, got. skalja ‘Ziegel’. Als vermittelnde Bedeutung wäre dann ‘Steinarbeiter’ anzunehmen. Weitere Erklärungsversuche bei Feist ³428 und de Vries Nl. 606; dazu vgl. noch Knobloch in: Muttersprache (1979) 45 f., der Herleitung von spätlat. *scalcus, mlat. scalcius ‘barfüßig’, scalciatus ‘barhäuptig, geschoren’ für möglich hält. – schalkhaft Adj. ‘wie ein Schalk, schelmisch’, mhd. schalchaft ‘arg-, hinterlistig, boshaft’.
Zitationshilfe
„Schalk“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Schalk>.

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