Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Schacht, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schacht m. ‘abwärts, meist senkrecht in die Erde führender Grubenbau, Bergwerk, hoher, enger, geschlossener Raum, schmaler Einstieg’. Mhd. (omd.) schacht begegnet zuerst im 13. Jh. Das ursprünglich nd. Wort (vgl. mnd. schacht, mnl. scacht, scaft, nl. schacht, schaft ‘Schaft, Stange, Stock, Speer’) wird aus dem Harzer Bergbau in die erzgebirgische Bergmannssprache übernommen und gelangt von da aus ins Hd. und in andere Sprachen, vgl. z. B. russ. šáchta (шахта), poln. szacht, tschech. šachta, schwed. schakt. Der nd. Form entspricht mhd. schaft ‘(Speer)stange’ (s. Schaft); für den Wechsel von ft und cht s. auch anrüchig, echt, Nichte, Schlucht. Die Ausgangsbedeutung ‘Stock, Speer, Lanze’ geht über in ‘Meßstange’ sowie ‘damit abgesteckte Fläche gleicher Länge und Breite, Quadratrute’ (so noch im Nd. des 18. Jhs. belegt) und wird von daher auf den ‘in die Tiefe führenden Grubenbau’ übertragen. – (aus)schachten Vb. ‘Gruben, Gräben ausheben’ (19. Jh.).
Zitationshilfe
„Schacht“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Schacht>.

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