Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Streik, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Streik m. ‘gewerkschaftlich organisierte Arbeitsniederlegung zur Durchsetzung wirtschaftlicher, sozialer Forderungen, Arbeitskampf’, Übernahme (1. Hälfte 19. Jh.) von gleichbed. engl. strike (Substantivierung von engl. to strike, s. unten). Der in dt. Texte in engl. Schreibweise Strike (bis etwa 1890) aufgenommene Ausdruck bezieht sich zunächst auf englische Verhältnisse, wird aber seit dem Leipziger Buchdruckerstreik (1865) auch auf Arbeitskämpfe in Deutschland angewendet und durch die Presse verbreitet. Obwohl nach 1880 im allgemeinen Sprachgebrauch geläufig, findet Streik in Gesetzestexte erst nach 1945 (zuerst Streikrecht) Eingang. streiken Vb. ‘gewerkschaftlich organisiert die Arbeit niederlegen’, um 1865 in der Form striken (doch in der Regel engl. Aussprache folgend) zu damals üblichem Strike (s. oben) gebildet, nach engl. to strike ‘stoßen, schlagen, sich fortbewegen, (Segel) niederlassen, (Gerüste, Zelte) abbrechen’ (verwandt mit nhd. streichen, s. d.), hier als Ausdruck der Seeleute (1768) to strike ‘die Arbeit verweigern’, elliptisch für to strike the sails ‘die Segel streichen’ (um nicht auslaufen zu müssen), dann allgemein to strike work. Die Schreibung streiken setzt (entsprechend der des Substantivs Streik) um 1890 ein. Verallgemeinerter Gebrauch im Sinne von ‘sich weigern, etw. zu tun, nicht (mehr) mitmachen’ begegnet seit Ende des 19. Jhs.
Zitationshilfe
„Streik“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Streik>.

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