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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Sentenz, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sentenz f. ‘(bekannter) Ausspruch, Denkspruch, treffend formulierte Meinung’, mhd. sententie ‘Gottesurteil, päpstlicher oder kirchlicher Urteilsspruch, Beschluß’, frühnhd. sententz, auch (rechtssprachlich) ‘Urteilsspruch, Rechtsspruch’ (15. Jh.), entlehnt aus lat. sententia ‘(amtliche) Meinung, Sinn, Gedanke, Ausspruch, Urteil, Verstand, Denkspruch, Kernspruch’; zu lat. sentīre (sēnsum) ‘fühlen, empfinden, wahrnehmen, Einsicht haben, meinen, denken’. Im 16. und 17. Jh. wird die Verwendung des Wortes im Sinne von ‘Satz, Gedanke, Sinn’, in den theologischen reformatorischen Schriften ‘thesenhafter Lehrsatz, Ausspruch’ (aus der Bibel oder den Kirchenvätern) üblich. Aber auch der oben genannte heutige Gebrauch ist seit der 1. Hälfte des 16. Jhs. in dt. Texten nachweisbar. Sentenz zeigt bis ins 18. Jh. meist maskulines Genus (wohl in Anlehnung an Spruch). – sentenziös Adj. ‘treffend, zugespitzt, knapp formuliert, reich an Sentenzen’ (18. Jh.), frz. sentencieux ‘spruchartig, sentenzenreich, feierlich’, afrz. sentencios ‘sentenzenreich’, entlehnt aus lat. sententiōsus ‘gedankenreich’.
Zitationshilfe
„Sentenz“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Sentenz>.

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