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loben

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GrammatikVerb · lobt, lobte, hat gelobt
Aussprache  [ˈloːbn̩]
Worttrennung lo-ben (computergeneriert)
Wortbildung  mit ›loben‹ als Erstglied: Lobgedicht · Lobgesang · lobhudeln · Lobpreis · lobpreisen · Lobrede · Lobredner · lobsingen · Lobspruch · löblich
 ·  mit ›loben‹ als Letztglied: anloben · ausloben · beloben · fortloben · geloben · hochloben · verloben · wegloben
 ·  mit ›loben‹ als Grundform: gelobt
eWDG

Bedeutung

etw., jmdn. ausdrücklich günstig beurteilen
in gegensätzlicher Bedeutung zu tadeln
Beispiele:
er lobt seinen Fleiß, seine Tatkraft
jmdn. für seine, wegen seiner Arbeit, um seiner Arbeit, Leistung willen loben
jmdn., etw. über alles loben und preisen
jmdn. übermäßig, über alle Gebühr loben (= jmdn. außerordentlich l.)
umgangssprachlichjmdn. über den grünen Klee loben (= jmdn. außerordentlich l.)
sie lobte ihn überschwänglich, uneingeschränkt, rückhaltlos
umgangssprachlichdas lobe ich mir! (= das gefällt mir!)
jmdn. lobend erwähnen
sprichwörtlichman soll den Tag nicht vor dem Abend loben (= man muss erst das Ende abwarten)
umgangssprachlichMein Leipzig lob ich mir! / Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute [ GoetheFaustI 2171]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
loben · Lob · geloben · Gelöbnis · verloben · Verlöbnis · Verlobung · löblich · belobigen
loben Vb. ‘(vor anderen) anerkennend hervorheben, rühmen’, ahd. lobōn, lobēn ‘anerkennen, rühmen, verherrlichen, preisen’ (8. Jh.), mhd. loben, auch ‘feierlich versprechen, geloben’, asächs. loƀon ‘preisen’, mnd. mnl. lōven, nl. loven, aengl. lofian, anord. lofa, schwed. lova, germ. *lubōn ‘preisen, rühmen’. Weitere Beziehungen sind ungewiß. – Lob n. ‘Anerkennung’, ahd. lob (um 800), mhd. lop ‘Preis, Lobpreisung’, asächs. mnd. mnl. nl. aengl. anord. lof, schwed. lov. geloben Vb. ‘feierlich versprechen’, ahd. gilobōn ‘preisen, billigen’ (9. Jh.), mhd. geloben ‘preisen, versprechen’, mnd. gelōven; Gelöbnis n. ‘feierliches Versprechen’ (15. Jh.). verloben Vb. ‘zur Ehe versprechen’, mhd. verloben ‘übermäßig loben, feierlich versprechen, zur Ehe versprechen, geloben, etw. nicht zu tun, aufgeben, verzichten’; Verlöbnis n. ‘Eheversprechen’ (15. Jh.); Verlobung f. ‘Eheversprechen’ (17. Jh.), zuvor allgemein ‘Versprechen, Gelöbnis’ (16. Jh.). löblich Adj. ‘lobenswert’, ahd. lob(a)līh (9. Jh.), mhd. lobelich ‘rühmlich, feierlich, zum Lob gereichend’. belobigen Vb. ‘eine Anerkennung aussprechen, auszeichnen’ (19. Jh.), Weiterbildung zu mhd. nhd. beloben.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(einer Sache / jemandem) Gutes nachsagen · (für jemanden) lobende Worte finden · (jemandem) ein Kompliment machen · (jemandem) ein Lob aussprechen · (jemanden) belobigen (offiziell loben) · (jemanden) loben · (jemanden) lobend erwähnen · (jemanden) würdigen  ●  (jemandem) Beifall klatschen fig. · (jemanden) lobpreisen dichterisch · (etwas) einer kritischen Wüdigung unterziehen geh., veraltet · (jemandem) Anerkennung zollen geh. · (jemandem) Lob zollen geh. · (jemanden / etwas) benedeien geh., sehr selten, veraltet, christlich · (jemanden) preisen geh. · (jemanden) rühmen geh. · (sich über jemanden) anerkennend äußern geh.
Unterbegriffe
  • (eine / die) Laudatio halten (auf) geh. · (jemanden) laudieren geh., bildungssprachlich
  • (ein) Loblied anstimmen (auf) · (ein) dickes Lob aussprechen · (jemandem) ein großes Lob aussprechen · (jemandem) großes Lob spenden · (jemandes) Lob singen · (jemandes) Loblied singen · (sehr) rühmen · (sich) in Lobeshymnen ergehen · in den Himmel heben · in den höchsten Tönen loben · in den höchsten Tönen reden (von) · lobpreisen · sehr loben  ●  (sich) in Lobtiraden ergehen abwertend · (einer Sache / jemandem) Weihrauch spenden geh., fig. · (jemandem einen) Lorbeerkranz flechten geh., fig. · (jemandem) Lorbeerkränze flechten geh., fig. · (jemandem) hohes Lob zollen geh. · (sich) in Lobestiraden ergehen geh., abwertend · des Lobes voll (sein) geh. · hymnisch loben geh. · voll des Lobes (sein) geh. · über den grünen Klee loben ugs.
Assoziationen

(sich) (selbst) applaudieren · (sich) (selbst) auf die Schulter klopfen · (sich) (selbst) loben · (sich) ganz toll finden  ●  (sich) (selbst) beweihräuchern fig.
Assoziationen
  • (eine) Schau machen · (sich) aufblasen · (sich) aufführen wie der große Zampano · (sich) aufplustern · (sich) aufspielen · Eindruck schinden · große Reden schwingen · laut werden  ●  (sich) auf die Brust klopfen fig. · (sich) aufs hohe Ross setzen fig. · (das) große Wort führen geh. · (den) (großen) Zampano machen ugs. · (den) Dicken markieren ugs. · (den) Hermann machen ugs. · (den) Larry machen ugs. · (den) Lauten machen ugs. · (den) Molli machen ugs., regional · (den) Mund (sehr) voll nehmen ugs., fig. · (den) Mund zu voll nehmen ugs. · (den) dicken Mann markieren ugs. · (den) dicken Max machen ugs. · (den) dicken Max markieren ugs. · (die) (große) Welle reißen ugs. · (die) Backen aufblasen ugs. · (die) Schnauze aufreißen ugs., fig. · (die) Welle machen ugs. · (eine) (dicke) Lippe riskieren ugs. · (eine) Show abziehen ugs. · (eine) große Fresse haben derb · (eine) große Klappe haben ugs. · (eine) große Schnauze haben ugs. · (einen) auf dicke Hose machen derb · (einen) auf großer Zampano machen ugs. · (gewaltig) das Maul aufreißen ugs. · (groß) herumtönen ugs. · (sich) aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt derb, veraltend, regional · (sich) aufmandeln ugs., bayr. · (sich) aufpupsen derb · (sich) großtun (mit) ugs. · (sich) in die Brust werfen geh. · (sich) wichtig machen ugs. · Sprüche klopfen ugs. · auf den Putz hauen ugs., fig. · auf die Kacke hauen derb, fig. · auf die Pauke hauen ugs., fig. · auf die Pferde hauen ugs., fig. · blärzen ugs., regional · den (...) raushängen lassen ugs. · dicke Backen machen ugs. · dicketun ugs. · dicktun ugs. · einen auf (...) machen ugs. · groß rumtönen ugs. · große Töne spucken ugs. · herumblärzen ugs., regional · pranzen ugs. · strunzen ugs., regional · wichtigtun ugs.
  • Eigenlob · Eigenreklame · Eigenwerbung · Selbstlob · Werbung in eigener Sache  ●  Selbstbeweihräucherung ugs., abwertend, fig.
  • (mächtig) angeben · (sich) brüsten (mit) · (sich) rühmen · aufschneiden · herumprotzen · prahlen · protzen · renommieren  ●  angeben wie ein Sack Seife ugs. · angeben wie ein Sack Sülze ugs. · angeben wie ne Tüte Mücken ugs. · bramarbasieren geh. · dick auftragen ugs.

(etwas) für gut befinden · (ganz) begeistert sein (von) · (jemandem) belieben · (sich) begeistern (für) · eine Vorliebe haben für · gerne mögen · mögen  ●  (eine) Schwäche haben (für) ugs., fig. · (sich) loben geh. · abfahren auf ugs. · es jemandem angetan haben geh. · ich lobe mir geh. · liken ugs., engl. · stehen auf ugs.
Assoziationen
  • (jemandem) den Vorzug geben · (jemanden jemandem) vorziehen · begünstigen · besser behandeln · besserstellen · bevorzugen · favorisieren · mit Privilegien ausstatten · mit Vorrechten ausstatten · mit zweierlei Maß messen · privilegieren
  • (da) lobe ich mir (doch) · (da) loben wir uns (doch) · (eine) Präferenz haben (für) · (einer Sache) den Vorzug geben · (es) vorziehen (zu) · (etwas) vorziehen · besser finden · bevorzugen · es vorziehen zu · favorisieren · lieber (tun) · lieber haben · lieber mögen · lieber wollen  ●  präferieren geh.
  • (inständig) verlangen (nach) · (jemandem) steht der Sinn (nach) · (sehr) verlangen nach · (sich) sehnen (nach) · ...närrisch · Lust haben (auf) · aus sein (auf) · begehren · begehrlich (nach) · begierig (auf / nach) · brennen (auf) · fiebern nach · gieren (nach) · herbeisehnen · herbeiwünschen · kaum erwarten können · nicht warten können (auf) · schmachten (nach) · sehnlichst begehren · sehnlichst vermissen · spitzen (auf) · süchtig (nach) · unbedingt haben wollen · vergehen (nach) · verrückt (nach) · versessen (auf) · vor Lust (auf etwas) vergehen · vor Verlangen (nach etwas) vergehen  ●  hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele sprichwörtlich · hungern (nach) fig. · (einen) Gieper haben (auf) ugs. · (einen) Jieper haben (auf) ugs., norddeutsch · (etwas) ersehnen geh. · (ganz) wild (auf) ugs. · (jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) ugs. · (jemanden) gelüsten (nach) geh. · (sehr) her (sein hinter) ugs. · begehren (nach) geh. · dürsten (nach) geh., poetisch, fig. · erpicht (auf) geh., veraltend · geil (auf) ugs. · giepern (nach) ugs., regional · heiß (auf) ugs. · jiepern (nach) ugs., regional · lange Zähne kriegen ugs., selten · lechzen (nach) geh. · scharf (auf) ugs. · sich alle zehn Finger lecken (nach) ugs., fig. · sich die Finger lecken (nach) ugs., fig. · sich verzehren (nach) geh. · spitz sein (auf) ugs. · verrückt (auf) ugs. · verschmachten (nach) geh.
  • (ein) Loblied anstimmen (auf) · (ein) dickes Lob aussprechen · (jemandem) ein großes Lob aussprechen · (jemandem) großes Lob spenden · (jemandes) Lob singen · (jemandes) Loblied singen · (sehr) rühmen · (sich) in Lobeshymnen ergehen · in den Himmel heben · in den höchsten Tönen loben · in den höchsten Tönen reden (von) · lobpreisen · sehr loben  ●  (sich) in Lobtiraden ergehen abwertend · (einer Sache / jemandem) Weihrauch spenden geh., fig. · (jemandem einen) Lorbeerkranz flechten geh., fig. · (jemandem) Lorbeerkränze flechten geh., fig. · (jemandem) hohes Lob zollen geh. · (sich) in Lobestiraden ergehen geh., abwertend · des Lobes voll (sein) geh. · hymnisch loben geh. · voll des Lobes (sein) geh. · über den grünen Klee loben ugs.
  • (etwas) haben wollen · (etwas) wollen · (sich) interessieren für · an etwas (heran)kommen wollen · an sich bringen wollen · hinter etwas her sein wie der Teufel hinter der armen Seele (Verstärkung) · in seinen Besitz bringen wollen · interessiert sein an · unbedingt haben wollen  ●  Begehrlichkeiten wecken floskelhaft, mediensprachlich · (etwas) kriegen wollen ugs. · (ganz) heiß sein auf ugs. · (sich etwas) an Land ziehen wollen ugs. · (sich etwas) grapschen wollen ugs. · (sich etwas) krallen wollen ugs., salopp · (sich etwas) schnappen wollen ugs. · (sich) etwas unter den Nagel reißen wollen ugs., fig. · geil sein auf derb · hinter etwas her sein ugs. · scharf sein auf ugs. · spitz sein auf ugs.
  • eine positive Bewertung abgeben · positiv bewerten  ●  liken engl. · auf "gefällt-mir" klicken ugs.
  • ...freudig · ...lieb · ...liebend · ...lustig

Typische Verbindungen zu ›loben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›loben‹.

Verwendungsbeispiele für ›loben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich lobte meine kluge Frau – natürlich nur innerlich wie vorher, als ich räsoniert hatte. [Strittmatter, Erwin: Pony Pedro, Berlin: Kinderbuchverl. 1959, S. 59]
Siehe, wenn ihr fleißig seid, wird man Gott für euch loben. [Wilson, John A.: Ägypten. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 5218]
Nur sie selbst lobt sich in ihren Schriften ohne Einschränkung. [Vernillat, France: Genlis. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 10539]
Weil es sonst niemand macht, lobt er sich selber und stellt die Unfähigkeit seiner Gegner bloß. [Die Zeit, 03.12.1998, Nr. 50]
Die Befürworter loben das neue israelische Wahlrecht als längst überfällige Reform, die Gegner halten es für katastrophal. [Die Zeit, 24.05.1996, Nr. 22]
Zitationshilfe
„loben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/loben>.

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