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gieren
GrammatikVerb · giert, gierte, hat gegiert
Aussprache
Worttrennung gie-ren
Wortbildung
mit ›gieren‹ als Erstglied:
1gierig
·
mit ›gieren‹ als Letztglied:
herumgieren · umgieren
eWDG
Bedeutung
nach etw. heftig, übermäßig verlangen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gier · gierig · gieren · Begier · Begierde · begierig · Neugier · Neugierde · neugierig · Habgier · habgierig
Gier f. ‘heftiges, maßloses Verlangen, Begehren’. Das auf den dt. Sprachraum beschränkte Substantiv ahd. girī(n) (8. Jh.), mhd. gir ‘Begierde’, asächs. nur im Kompositum fehugiri ‘Streben nach Besitz’, ist eine Abstraktbildung zu dem durch gierig (s. unten) ersetzten alten Adjektiv ahd. ger (9. Jh.), Nebenform giri (8. Jh.), mhd. gir, ger ‘begierig, verlangend’, mnd. gīr, gēr, das mit gern und begehren (s. d.) verwandt ist und wie diese zur Wurzel ie. *g̑her- ‘begehren, gern haben’ gehört. – gierig Adj. ‘voller Gier, heftig begehrend’, ahd. girīg (9. Jh.), mhd. giric ‘begierig, begehrlich’, Weiterbildung zu den oben genannten Adjektivformen ahd. ger, giri, mhd. gir, ger. gieren Vb. ‘heftig begehren, gierig verlangen’ (15. Jh.), nach heutigem Sprachempfinden als Ableitung von Gier angesehen, ist aber wohl Übernahme von mnd. gīren und gehört damit zu der unter gähnen (s. d.) genannten Wurzelform ie. *g̑hēi-, *g̑hī- ‘gähnen, klaffen, offenstehen’. Doch können im Einzelfall auch auf die gleiche Wurzel zurückgehende nominale Formen mit ī (s. Geier) von Einfluß gewesen sein. Begier f. Begierde f. ‘heftiges, leidenschaftliches (sinnliches) Verlangen’. Während ahd. girida (um 800), mhd. girde Abstraktbildungen zum Adjektiv ahd. ger, giri (s. oben) sind, gehört das Abstraktum mhd. begirde zum Verb mhd. begern, begirn, nhd. begehren (s. d.). Verkürztes mhd. begir steht dagegen unter dem Einfluß von mhd. gir, nhd. Gier (s. oben). begierig Adj. ‘voller Begierde, auf etw. versessen’, mhd. begirec, begirdec. Neugier f. Neugierde f. ‘Gier, Begier, Neuigkeiten oder die Angelegenheit anderer zu erfahren’ (17. Jh.), gebildet zu älterem neugierig Adj. ‘voller Neugier, gespannt’ (Mitte 16. Jh.). Habgier f. ‘Gier nach Besitz’ (18. Jh.) übernimmt die ältere Bedeutung von Geiz (s. d.) und meint den ‘raffenden’ im Unterschied zum späteren ‘sparsamen Geiz’; habgierig Adj. (18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›gieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gieren‹.
Verwendungsbeispiele für ›gieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Elsa giert danach, ihn vor dem Tod zu bewahren, um sich
rasch selbst vom Leben zu erlösen.
[Die Zeit, 07.01.2002, Nr. 01]
Er giert auch nicht nach glänzenden Taten, die den Weg
zur eigenen Größe pflastern könnten.
[Die Zeit, 12.03.1993, Nr. 11]
Hier giert das neue Geld nach der gelassenen Ruhe der
Eliten.
[Süddeutsche Zeitung, 01.06.2002]
Doch ein großer Teil der Bürger gierte längst nach
Veränderung.
[Süddeutsche Zeitung, 08.05.2002]
Sie gieren regelrecht nach eurem Blick, eurem Lächeln,
eurem Nicken.
[Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 996]
Zitationshilfe
„gieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gieren#1>.
gieren
GrammatikVerb · giert, gierte, ist gegiert
Aussprache
Worttrennung gie-ren
Wortbildung
mit ›gieren‹ als Erstglied:
Gierfähre
· 2gierig · Gierseil
· mit ›gieren‹ als Letztglied: herübergieren
· mit ›gieren‹ als Letztglied: herübergieren
Zitationshilfe
„gieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gieren#2>.
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