Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
Für Ihre Abfrage nach wollen gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1wollen, Adjektiv
    1. aus Wolle

  • 2wollen, Verb
    1. ⟨wollen + Akkusativobjekt⟩, ⟨wollen + Infinitiv⟩, ⟨wollen + durch »dass« eingeleiteter Gliedsatz⟩
      1. 1. drückt aus, dass der Wille, Wunsch oder die Absicht des Subjekts darauf gerichtet ist, dass mit dem Akkusativobjekt etw. geschieht, dass der Inhalt des Akkusativobjekts, des Infinitivs, des »dass«-Satzes realisiert wird
      2. 2. ⟨wollen + Infinitiv⟩ drückt die Aufforderung zur Realisation des Inhaltes des Infinitivs aus
      3. 3. ⟨wollen + Infinitiv⟩ drückt aus, dass der Sprecher den Inhalt des Infinitivs als eine Behauptung des Subjekts hinstellt, deren Richtigkeit er bezweifelt
      4. 4. drückt eine Notwendigkeit aus
      5. 5. in Verbindung mit Infinitiven
      6. 6. ...

wollen

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache 
Worttrennung wol-len
Wortzerlegung Wolle -en
Wortbildung  mit ›wollen‹ als Letztglied: grauwollen · halbwollen / halb wollen · 1reinwollen
eWDG

Bedeutung

aus Wolle
Beispiele:
eine wollene Decke, Jacke, Mütze
ein wollener Kissenbezug
wollene Strümpfe, Handschuhe
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wolle · 1wollen
Wolle f. ‘(zum Spinnen zu verwendende, bzw. versponnene) Tierhaare’, ahd. wolla (9. Jh.), mhd. wolle, mnd. wulle, mnl. wolle, wulle, nl. wol, aengl. wull, engl. wool, anord. schwed. ull, got. wulla (germ. *wullō mit ll aus ln) ist wie aind. ū́ṛṇā ‘Wolle’, griech. lḗnos (λῆνος) ‘Wolle, Wollfaser, -flocke’, lat. lāna ‘Wolle’, lit. vìlna ‘Wolle’, aslaw. vlьna ‘Wolle’, russ. (landschaftlich) vólna, volná (волна) ‘Schafs-, Ziegenwolle’ (aus ie. *u̯ḷnā) und kymr. gwlan, korn. gluan ‘Wolle’ (aus ie. *u̯lənā) mit dem Suffix ie. -nā (germ. -nō) gebildet. Verwandt sind ferner (hochstufig) lat. vellere ‘rupfen, zupfen, ausrupfen’, vellus ‘abgeschorene, noch zusammenhängende Wolle des Schafs, Pelz’ und wohl auch got. wilwan ‘rauben’. Als Wurzel läßt sich ie. *u̯el(ə)- ‘Haar, Wolle’, auch ‘Gras, Ähre, Wald’ bzw. *u̯el- ‘reißen, rupfen, an sich reißen, rauben, ritzen, verwunden, Wunde’ (s. auch Walstatt) erschließen. Wolle meint in erster Linie ‘Schafwolle’ mit einer Ausgangsbedeutung ‘Gezupftes’. – 1wollen Adj. ‘aus Wolle bestehend oder hergestellt’, ahd. wullīn (9. Jh.), mhd. wüllīn, wullīn.
Zitationshilfe
„wollen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wollen#1>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

eWDG

Bedeutung

wollen + Akkusativobjekt, wollen + Infinitiv, wollen + durch »dass« eingeleiteter Gliedsatz
Grammatik: bei vorangehendem Infinitiv steht in 1 b, 3 und 5 der Infinitiv von »wollen« statt des Partizips II, steht »wollen« ohne folgenden Infinitiv oder durch »dass« eingeleiteten Gliedsatz, so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende Infinitiv oder der durch »dass« eingeleitete Gliedsatz
1.
drückt aus, dass der Wille, Wunsch oder die Absicht des Subjekts darauf gerichtet ist, dass mit dem Akkusativobjekt etw. geschieht, dass der Inhalt des Akkusativobjekts, des Infinitivs, des »dass«-Satzes realisiert wird
a)
wollen + Akkusativobjekt
α)
drückt aus, dass der Wille, der Wunsch des Subjektes darauf gerichtet ist, etw., jmdn. zu haben
Grammatik: es kann »haben« ergänzt werden
Beispiele:
willst du einen Apfel, noch eine Tasse Kaffee?
ich will eine Schnitte, jetzt mein Essen
er will sie zur Frau
sie haben keine Kinder gewollt
sein Recht, seine Ruhe wollen
man darf nicht alles, zu viel auf einmal wollen
der liebt dich nicht, der will nur die Ochsen [ BaierlFlinz11]
β)
jmd. will etw.jmd. erstrebt etw.
Beispiele:
ich habe doch nur dein Bestes, Glück gewollt
wir wollen Freundschaft mit allen
[er] will in seinem Herzen nur Gutes [ P. WeissMarat4]
b)
jmd. will etw. tun, jmd. will, dass jmd. etw. tutjmds. Wille, Wunsch, Absicht ist darauf gerichtet, dass er oder ein anderer etw. tut
Grammatik: der zu ergänzende Infinitiv kann durch »es«, »das«, der zu ergänzende durch »dass« eingeleitete Gliedsatz durch »es«, »das«, »was«, »etwas« ersetzt werden
α)
wollen + Infinitiv, wollen + durch »dass« eingeleiteter Gliedsatz
Beispiele:
ich will Medizin studieren
ich will nach N fahren, morgen abreisen, in diesem Jahr die Prüfung machen
wolltest du nicht ins Kino gehen?
er sagte, dass er schon längst habe kommen wollen
sie hatte nicht lange bleiben wollen
ich will dich nicht stören
ich vergaß, was ich sagen wollte
was ich (noch) sagen wollte
ich will mich rasch noch umziehen
ich wollte gerade gehen, als sie hereinkam
ich wollte dich deshalb schon anrufen, da fiel mir ein, dass …
etw. haben, sehen wollen
er hat Geld von mir haben wollen
ich will etwas vom Leben haben
umgangssprachlichich will meine Ruhe haben
willst du nicht hierbleiben?
ich will nicht, dass er mitkommt
er wollte nicht daran erinnert werden
er will um Erlaubnis gefragt werden, immer Recht haben
ich will wissen, was geschehen ist
du musst nur wollen, dann geht es auch
nun gut, wie du willst
»warum hast du es ihm nicht gegeben?« »Meine Mutter hat es nicht gewollt«
du hast es selbst so gewollt, ja nicht anders gewollt
ohne es zu wollen, …
das habe ich nicht gewollt
das wollte er um gar keinen Preis
hier wird gemacht, was ich will
(nicht) wissen, was man will
umgangssprachlichmit jmdm., etw. nichts zu tun haben wollen (= jmdn., etw. ablehnen)
das will ich nicht gesehen haben
wenn es sich so verhält, dann will ich nichts gesagt haben (= nehme ich meine Behauptung zurück)
etw. nicht wahrhaben wollen
jmdn. etw. glauben machen wollen (= jmdm. etw. einzureden versuchen)
umgangssprachlichdas will, wollte ich dir auch geraten haben (= drückt eine Drohung aus)
umgangssprachlich, scherzhaft»borgst du mir deinen Wagen?« »Nun gut, ich will mal nicht so sein« (= »borgst du mir deinen Koffer?« »Nun gut, ich gebe meinem Herzen einen Stoß und tue es«)
umgangssprachlichwas will man da machen (= da kann man nichts machen), das ist eben so
umgangssprachlichdu kannst schimpfen, wie du willst (= du kannst noch so sehr schimpfen), du musst es machen
umgangssprachlichich kann machen, was ich will (= was ich auch immer mache), ich schaffe es nicht
salopp»möchtest du noch ein Stück Kuchen?« »Nein, danke.« »Wer nicht will, der hat (schon)« (= »möchtest du noch ein Stück Kuchen?« »Nein, danke.« »Dann eben nicht«)
umgangssprachlichhier ist nichts mehr zu wollen (= hier kann man nichts mehr machen, daran ist nichts mehr zu ändern)
umgangssprachlichvon ihm ist nichts mehr zu wollen (= von ihm kann man nichts mehr verlangen, erwarten)
umgangssprachlichdu hast hier gar nichts zu wollen (= zu bestimmen)
umgangssprachlichwas willst du (eigentlich, noch mehr) (= was verlangst du noch, gib dich doch mit dem Erreichten zufrieden), es ist doch alles gut gegangen
Wär's möglich? Könnt' ich nicht mehr, wie ich wollte? [ SchillerWallenst. TodI 4]
umgangssprachlichder General, der Oberst … die waren weit weg, die konnten ihnen nichts wollen (= anhaben) [ BöllAdam13]
umgangssprachlichGar nichts können sie dir wollen [ FalladaWolf1,395]
das Wollen
Beispiele:
sein ehrliches, künstlerisches Wollen
daß die Bürger … mit der Autorität ihrer gesellschaftlichen Organisationen ihrem Wollen und ihren Forderungen Ausdruck geben [ Verfassung DDR22]
etw., nichts von jmdm. wollen
Beispiele:
Er wollte etwas von mir, so viel begriff ich
was willst du (von mir)?
aber was konnte er wollen? [ GoesAber im Winde243]
Was will man von mir? – Ich bin unschuldig [ FrischBiedermann3]
höflich ich wollte, wir wollten + Infinitivdrückt einen bescheidenen Wunsch aus
Beispiele:
ich wollte Sie fragen, ob …
wir wollten dich bitten, dass …
drückt einen irrealen Wunsch aus
Grammatik: im Konjunktiv Präteritum
Beispiele:
ich wollte, er käme endlich, ich hätte mehr Zeit, es wäre schon alles vorbei
der Arzt will, dass ich zur Kur fahre
wenn du willst, kannst du mitkommen
Sie können kommen, wann Sie wollen
er hat erreicht, was er wollte
»kommst du mit?« »Ich will nicht«
was willst du damit?
du kannst tun und lassen, was du willst
ob du willst oder nicht, du musst mit
er war redselig, wenn du (so) willst, geschwätzig
irgendwohin wollen
Beispiele:
umgangssprachlichich will ins Grüne
umgangssprachlicher hat nicht ins Bett gewollt
umgangssprachlicher wollte nach Hause
umgangssprachlichsie will zum Theater (= Schauspielerin werden)
wohin willst du?
zu wem wollen Sie?
wollen + Infinitiv mit sächlichem Subjekt, etw. will etw. tundrückt aus, dass etw. eine bestimmte Funktion haben soll
Beispiele:
dieser Aufsatz will nur einen kurzen Überblick geben
diese Studie will dazu beitragen …
Die Kybernetik … will eine Theorie der Verhaltensweisen von möglichen Maschinen sein [ KlausKybernetik12]
β)
wollen + Infinitiv, wollen + durch »dass« eingeleiteter Gliedsatzvon Menschen gebraucht, die an ein Schicksal, an Gott glauben und diesem einen Willen zusprechen
Beispiele:
Wenn es das Schicksal will, daß gesühnt werden muß [ L. Frank2,276]
da es das Unglück gewollt hatte, daß … [ MusilMann210]
γ)
abgeblasst
Grammatik: in Verbindung mit Infinitiven, drückt aus, dass das Subjekt den Inhalt des Infinitivs bestimmt realisieren wird, kann in Versprechen, Einräumungen, Drohungen stehen
Beispiele:
er sagte, er wolle ihr schreiben (= er sagte, er werde ihr schreiben)
er versprach, sie abholen zu wollen
nun gut, dann will ich es dir doch zeigen
sagen will ich es ihm schon, aber …
umgangssprachlichdem will ich's aber zeigen!
wir wollen sehen (= es wird sich zeigen), wer hier zu bestimmen hat
umgangssprachlichwir wollen sehen, was sich machen lässt
du wirst doch nicht im Ernst behaupten wollen, dass …
das will ich dir gern glauben
ich will (nicht) hoffen, dass …
das will ich meinen! (= davon bin ich überzeugt!)
umgangssprachlicher wollte sich totlachen, ausschütten vor Lachen (= er lachte sehr)
Wir wollen aber jedenfalls feststellen (= wir stellen aber jedenfalls fest), daß … [ KlausLogik156]
Grammatik: im Konjunktiv Präteritum in Bedingungssätzen
Beispiele:
es führte zu weit, wollten wir auf alle Fragen näher eingehen (= gingen wir auf alle Fragen näher ein, würden wir auf alle Fragen näher eingehen)
es wäre falsch, wollte man leugnen, wenn man leugnen wollte, dass …
ich würde mich freuen, wenn du mich am Sonntag besuchen wolltest
δ)
gewolltunnatürlich, gekünstelt, weil zu sehr beabsichtigt
Grammatik: im Partizip II
Beispiele:
mit gewollter Heiterkeit
ein gewollt gleichgültiges Gesicht machen
das sagte sie gewollt lustig
die Darstellung von N wirkt etwas gewollt
der Schluss des Romans hat etwas Gewolltes
Freilich, immer wird in der Kunst das Neue gewollt und künstlich erscheinen [ Erh. KästnerZeltbuch159]
2.
wollen + Infinitivdrückt die Aufforderung zur Realisation des Inhaltes des Infinitivs aus
a)
wir wollen + Infinitiv, wollen wir + Infinitivdrückt aus, dass sich der Sprecher an den Angesprochenen mit der Aufforderung, dem Vorschlag wendet, den Inhalt des Infinitivs gemeinsam zu realisieren
α)
der Sprecher entscheidet nicht nur für sich, sondern auch für den Angesprochenen, dessen Zustimmung voraussetzend, über die gemeinsame Realisation
Grammatik: als Aussage
Beispiele:
wir wollen gehen! (= lass, lasst uns gehen!)
komm, kommt, wir wollen es noch einmal versuchen!
darauf wollen wir unser Glas erheben!
umgangssprachlichwir wollen uns doch nichts vormachen
umgangssprachlichna, dann wollen wir mal!
β)
der Sprecher überlässt die Entscheidung über die gemeinsame Realisation dem Angesprochenen
Grammatik: als Frage
Beispiele:
wollen wir gehen?
wollen wir Freunde sein?
wollen wir uns nicht setzen?
b)
α)
höflich wollen Sie (bitte) + Infinitivdrückt eine bestimmte Aufforderung aus
Beispiele:
wollen Sie bitte Platz nehmen
bitte, wollen Sie Platz nehmen
wollen Sie (bitte) einmal herschauen, einen Augenblick warten
wollen Sie bitte so freundlich sein und mir den Weg zeigen
wollen Sie mir erlauben, das Fenster zu schließen
Wollen Sie jetzt auf der Stelle, in aller Form darüber Rechenschaft geben?! [ GoetzHokuspokusI]
papierdeutsch Sie wollen, ihr wollt, man wolle + Infinitiv
Beispiele:
Sie wollen sich bitte um 8 Uhr einfinden (= finden Sie sich bitte um 8 Uhr ein)
bei eventuell auftretenden Mängeln an Ihrem Gerät wollen Sie sich bitte mit dem Kundendienst in Verbindung setzen
gespreiztSie wollen mir gestatten, das näher zu begründen
β)
umgangssprachlich willst du, wollt ihr wohl (endlich) + Infinitivdrückt eine sehr bestimmte, leicht drohende Aufforderung aus
Beispiele:
willst du wohl (endlich) still sein!
wollt ihr wohl eure Suppe essen!
3.
wollen + Infinitivdrückt aus, dass der Sprecher den Inhalt des Infinitivs als eine Behauptung des Subjekts hinstellt, deren Richtigkeit er bezweifelt
Beispiele:
er will dich gestern gesehen haben (= er behauptet, dich gestern gesehen zu haben)
er will selbst dabeigewesen sein
man hat später wissen wollen, dass …
umgangssprachlichund du willst krank sein?
umgangssprachlichniemand wollte, keiner will es gewesen sein
Er sagte ganz gewiß: ›Dreißigtausend‹. Nachher wollte er dreitausend gesagt haben [ StrittmatterWundertäter300]
der junge Mann, der da Maler sein will [ R. BartschTür zu24]
4.
drückt eine Notwendigkeit aus
Grammatik: in Verbindung mit Akkusativobjekten, in Verbindung mit Infinitiven, im Präsens, im Präteritum, meist mit sächlichem Subjekt
a)
umgangssprachlich wollen + Partizip II + »sein«drückt aus, dass die Realisation der dem Partizip zugrundeliegenden Handlung (als Voraussetzung für etw.) notwendig ist und meist Schwierigkeiten bereitet, Aufwand kostet
Beispiele:
das will gelernt sein
diese Summe will erst mal verdient sein
auf meinem Schreibtisch liegen viele Bücher, die wollen gelesen sein
ein Hund will täglich ausgeführt sein
So ein Trick will gekonnt sein [ NollHolt1,20]
vier hungrige Kindermäuler wollten gestopft sein [ M. W. SchulzStaub im Wind16]
b)
Grammatik: in Verbindung mit Akkusativobjekten, in Verbindung mit Infinitiven
Beispiele:
umgangssprachlichdiese Pflanze will viel Pflege, Feuchtigkeit, Wasser (= diese Pflanze braucht, verlangt viel Pflege, Feuchtigkeit, Wasser)
sprichwörtlichgut Ding will Weile haben
umgangssprachlichdie Kartoffeln wollen auch dringend in die Erde [ Frau von heute1954]
5.
Grammatik: in Verbindung mit Infinitiven
a)
etw. will etw. tunetw. ist im Begriff, nahe daran, etw. zu tun
Beispiele:
ihr wollten wieder die Tränen kommen
es scheint ein schöner Tag werden zu wollen
es will Abend werden
ständig wollte das Angstgefühl siegen [ SchnurreRechnung20]
Indes sie einander ansehen … will ihr die Serviette entfallen [ Th. MannZauberb.2,204]
jmd. will etw. tun
Beispiele:
ich habe es doch noch erreicht, selbst wenn ich oft verzagen wollte
draußen liegt eener und will verbluten [ G. Hauptm.PippaI]
b)
etw. will etw. nicht tunetw. Erwünschtes, Erwartetes tritt nicht in befriedigendem Maße oder gar nicht ein
Beispiele:
die Wunde wollte nicht heilen
der Wagen will und will nicht anspringen
der Koffer wollte nicht zugehen
der Frost hatte nicht weichen wollen
es will noch immer nicht regnen
die uns zur Verfügung stehende Zeit wollte nicht ausreichen
umgangssprachlichdie Arbeit will mir heute nicht schmecken
es wollte und wollte nicht gelingen
der Zug wollte kein Ende nehmen
nicht enden wollender Beifall
nur ein dumpfer Druck wollte nicht von der Stirn weichen [ NollHolt1,6]
umgangssprachlichNa, manchmal steht er schon wieder auf … aber es will noch nicht so recht [ WiechertErzählungen10]
jmd. will etw. nicht tun
Beispiel:
er wollte (und wollte) nicht zunehmen
c)
abgeblasst
Beispiele:
das will nichts besagen (= das besagt, bedeutet nichts)
das will viel, (schon) etw., wenig, nichts heißen
es will mir, mir will es scheinen, dass …
das will mir nicht gefallen
umgangssprachlichdu willst mir gar nicht gefallen (= du machst auf mich den Eindruck, als wärst du krank)
6.
umgangssprachlich etw. will nicht mehretw. versagt den Dienst
Beispiele:
meine Beine wollen nicht mehr
der Motor will nicht mehr
die alten Knochen wollen halt doch manchmal nicht mehr [ G. Hauptm.Einsame MenschenIII]
komme, was da wollewas auch immer komme, ungeachtet dessen, was kommt
Grammatik: in festen konzessiven Wendungen, die eine Verallgemeinerung ausdrücken
Beispiele:
mag kommen, was (da) will, ich bleibe
mochte kommen, was da wollte
ich werde kommen, koste es, was es wolle (= ich werde unter allen Umständen, unbedingt kommen)
es mag sein, wie es will, ich fahre morgen
dem sei, wie ihm wolle (= wie dem auch sei), ich gehe
er sei, wer er wolle (= wer er auch sei), …

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2wollen Vb. ‘wünschen, fordern, die Absicht haben’, ahd. (obd.) wellen (8. Jh.), mhd. wellen (aus germ. *waljan, s. wählen) und ahd. (frk.) wollen (9. Jh., mit dem wohl schwundstufigen, wenn nicht aus e verdumpften Vokalismus des Prät. wolta), mhd. wollen, wöllen, wullen sowie (aus germ. *wiljan) asächs. willian, mnd. mnl. nl. willen, aengl. willan, engl. to will, anord. vilja, schwed. vilja, got. wiljan. Das gemeingerm. unregelmäßig flektierende Verb zeigt im Präsens die Formen eines Optativs (ahd. teilweise noch bewahrt im Präs. Sing.), der die Stelle des Indikativs eingenommen hat. Es führt mit aind. vṛṇā́ti, vṛṇītḗ, vṛṇōti ‘wählt, wählt aus, zieht vor, wünscht, liebt, mag’, vára- ‘Wahl, Wunsch, Begehr’, griech. (mit Dentalerweiterung) éldesthai (ἔλδεσθαι, aus *ϝελ-) ‘wünschen, verlangen’, lat. velle ‘wollen, die Absicht haben, übereinstimmen’, bret. guell ‘besser’, lit. vélmi, vélti ‘wünschen, lieber wollen, erlauben’, aslaw. velěti ‘gebieten, befehlen, wollen’, russ. velét’ (велеть) ‘befehlen’, (ablautend) aslaw. voliti ‘(lieber) wollen’, russ. (älter) volít’ (волить) ‘wollen’ auf die Wurzel ie. *u̯el- ‘wollen, wählen’. Dazu gehören auch wählen, Wille und wohl (s. d.).

Typische Verbindungen zu ›wollen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wollen‹.

Verwendungsbeispiele für ›wollen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber wer würde sich in einer solch unheimlichen Umgebung schon länger aufhalten wollen. [Süddeutsche Zeitung, 09.10.2001]
An solch einen Abend wird sich beim FC Bayern niemand erinnern wollen. [Süddeutsche Zeitung, 27.05.1999]
Ich finde mich selbst als mich selbst nur wollend. [Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie. In: Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 3159]
Zitationshilfe
„wollen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wollen#2>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Wollblume
Wollbluse
Wollbörse
Wolldecke
Wolle
Wollen
wöllen
Wollfaden
Wollfaser
Wollfäustling

Worthäufigkeit

selten häufig

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verlaufskurve

Verlaufskurve 1600−1999
Verlaufskurve ab 1946

Bitte beachten Sie, dass diese Verlaufskurven nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind und Fehler enthalten können. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf dieser Seite. Klicken Sie auf die Verlaufskurve, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora