Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Hymne, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Hymne · Nominativ Plural: Hymnen
Aussprache  [ˈhʏmnə]
Worttrennung Hym-ne
Wortbildung  mit ›Hymne‹ als Erstglied: Hymnik · hymnisch  ·  mit ›Hymne‹ als Letztglied: Bundeshymne · DDR-Hymne · EU-Hymne · Europahymne · Landeshymne · Lobeshymne · Nationalhymne · Staatshymne
Herkunft zu hýmnosgriech (ὕμνος) ‘Lied, Fest-, Lobgesang, besonders zum Preis der Götter’
eWDG

Bedeutungen

1.
feierliches Gesangsstück oder Instrumentalstück weihevollen Charakters
Beispiele:
eine Hymne auf die Freundschaft
eine Hymne singen, spielen
sie hörten stehend die Hymne (= das Nationallied)
abwertend übertriebenes Loblied
Beispiele:
jmdn. in Hymnen preisen
Die Zeitungen in Deutschland müssen sämtlich Hymnen über den Aufbau bringen [ KlepperSchatten85]
2.
historisch altgriechisches Preislied zur Verherrlichung eines Gottes
Beispiel:
eine Hymne auf Zeus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hymne · hymnisch
Hymne f. ‘feierliches Gesangsstück, Lobgesang’. Aus griech. hýmnos (ὕμνος) ‘Lied, Fest-, Lobgesang, besonders zum Preis der Götter’ entlehntes lat. hymnus wird in der Sprache der Kirche ‘Lobgesang auf Gott’. Die mittelalterlichen Entlehnungen ins Dt. weisen zum Teil beträchtliche Unterschiede gegenüber der antiken Form auf durch die Eindeutschung der Flexion wie durch Ausspracheveränderungen bzw. -erleichterungen, die sich ähnlich auch in anderen germ. Sprachen, im Afrz. Mfrz. finden und bereits im Mlat. anbahnen. Neben ahd. hyemno (8. Jh.) stehen imno (8. Jh.), immin (9. Jh.), neben mhd. ymne begegnet mhd. imps, frühnhd. (h)imps. Diese Formen (sämtlich Maskulina) scheinen sich jedoch nicht fortzusetzen. Im 18. Jh. gilt vielmehr die dem Lat. entsprechende Form Hymnus (Plur. Hymni, aber auch Hymnen); dazu wird (2. Hälfte 18. Jh.) ein femininer Sing. Hymne (wohl im Anschluß an frz. hymne f.) gebildet. – hymnisch Adj. ‘in der Art einer Hymne, überschwenglich’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Musik
Festgesang · Hymne · Lobgesang · Loblied · Preislied
Unterbegriffe
Assoziationen

Linguistik/Sprache
Lobeshymne (oft fig. und iron.) · Lobpreisung · Lobrede · Lobschrift · Preisung · Würdigung  ●  Aretalogie fachspr., griechisch, literaturwissenschaftlich · Aretologie fachspr., griechisch, literaturwissenschaftlich · Eloge geh., franz. · Elogium fachspr., lat. · Hymne (auf) geh., fig. · Laudatio geh., lat. · Weihrauch (oft iron.) geh., fig.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Hymne‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hymne‹.

Verwendungsbeispiele für ›Hymne‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Barförmige Hymnen treten dagegen erst im frühen MA. in größerer Zahl auf. [Gudewill, Kurt: Barform. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1951], S. 9087]
Zudem »konnte« die holländische Kapelle die deutsche Hymne nicht spielen. [o. A.: 1936. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1982], S. 7426]
Vielleicht klingt manch schwülstige Hymne in romanischen Ohren weniger hohl als auf deutsch. [Die Zeit, 10.10.1997, Nr. 42]
Die Haltung zur Hymne spiegelt die Haltung zur nationalen deutschen Frage. [konkret, 1988]
Immer noch tönte der Gesang aus dem inneren Restaurant, unverständlich wie eine mystische Hymne. [Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 14.03.1924]
Zitationshilfe
„Hymne“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hymne>.

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selten häufig

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