Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Hohn, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hohn(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Hohn‹ als Erstglied: Hohngelächter · hohnlachen / Hohn lachen · hohnlächeln / Hohn lächeln · hohnsprechen / Hohn sprechen · hohnvoll · höhnisch
 ·  mit ›Hohn‹ als Grundform: höhnen
Mehrwortausdrücke  reiner Hohn / reinster Hohn
eWDG

Bedeutung

boshafter, verächtlicher Spott
Beispiele:
beißender, bitterer, blanker, kalter, leiser, verletzender, frecher, offener, unverhüllter, eisiger Hohn
etw. mit schneidendem, ohne (jeden) Hohn sagen
voll Hohn sprechen
jmdn. mit Hohn behandeln
etw. wie Hohn empfinden, für Hohn halten
jeder Satz des Briefes erschien ihm, klang wie Hohn
Hohn leuchtete in seinen Augen auf
jmd. erntet nur Hohn und Spott
jmdn. mit Spott und Hohn überschütten
viel Spott und Hohn erdulden müssen
das ist (ja) der reinste Hohn! (= das stimmt keinesfalls!)
jmdm. etw. zum Hohn tun (= etw. tun, um jmdn. zu ärgern)
es wirkte wie Hohn auf alle geistige Arbeit, als sie auf das Buch zeigten [ KasackStadt525]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hohn · höhnen · höhnisch · hohnlachen · Hohngelächter · hohnsprechen · verhöhnen
Hohn m. ‘boshafter, mit Verachtung und Schadenfreude vermischter, beißender Spott’, ahd. hōna f. (9. Jh.), mhd. mnd. hōn m., mnl. nl. hoon m. sowie ahd. hōnida (8. Jh.), mhd. hœnde, hœne, asächs. hōnða ‘Schmach, Schande’ sind Abstrakta zu den Adjektivbildungen ahd. hōni (9. Jh.), mhd. hœne ‘verachtet, in Schmach lebend’, auch ‘hochfahrend, zornig, gefährlich’, aengl. hēan ‘niedrig, verachtet, arm, elend’, got. hauns ‘niedrig, demütig’ (germ. *hauna-). Diese stellen sich mit griech. kaunós (καυνός) ‘schlecht, trocken, dürr’, lett. kauns ‘Scham, Schande, Schmach’ als n-Erweiterungen zur Wurzel ie. *kau- ‘erniedrigen, demütigen, Schande, Scham’, die auch in anord. hāð ‘Spott, Hohn’ und lit. kūvė́tis ‘sich schämen’ vorliegt. Von den gleichen Adjektivbildungen abgeleitet sind höhnen Vb. ‘boshaft, verächtlich spotten, höhnisch sprechen’, ahd. hōnen (um 800; vgl. ahd. ungihōnit, 8. Jh.), mhd. hœnen ‘entehren, herabsetzen, schmähen’, asächs. hōnian, mnd. hȫnen ‘schmähen’, mnl. hōnen, nl. hoonen ‘(ver)höhnen’, aengl. hīenan, got. haunjan ‘erniedrigen’. Ursprünglich fehlt der Wortgruppe das Moment schadenfroher Überlegenheit. höhnisch Adj. ‘voller Hohn, spöttisch, schadenfroh’, mhd. hœnisch. hohnlachen Vb. ‘höhnisch lachen’, mhd. hōnlachen ‘hinterlistig lachen’; Hohngelächter n. (17. Jh.). hohnsprechen Vb. ‘spotten, widersprechen’ (15. Jh.). verhöhnen Vb. ‘verspotten, lächerlich machen’, mhd. verhœnen ‘herabsetzen, entehren’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hohn · Häme · Sarkasmus · Verspottung · beißender Spott · bissige Bemerkung · sarkastische Bemerkung · ätzender Spott
Assoziationen

Hohn · Hohn und Spott · Spott · Spöttelei(en) · spöttische Bemerkung(en)
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Hohn‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hohn‹.

Verwendungsbeispiele für ›Hohn‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es klingt wie Hohn in meinen Ohren, dass ausgerechnet ich diesen Mord untersuchen soll. [C’t, 2000, Nr. 13]
Die Zahlen sind der blanke Hohn, wo bleibt denn das ganze Zeug, es löst sich doch nicht in Luft auf! [Der Spiegel, 09.08.1982]
Wir lehnen solche in unserem Lande nur als Hohn empfundene Erklärung einmal für immer ab. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1938]]
Der Ruf »Nie wieder« ist längst verhallt unter dem Hohn der Wirklichkeit. [Die Zeit, 02.04.1993, Nr. 14]
Ich kippte noch schnell das fünfte Glas gegen den längst erwarteten Ärger und gegen meinen inneren Hohn. [Spoerl, Alexander: Mit dem Auto auf Du, Berlin u. a.: Dt. Buchgemeinschaft 1961 [1953], S. 268]
Zitationshilfe
„Hohn“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hohn>.

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