bildlich Vorliebe für provokante, kritische, verletzende Äußerungen; Fähigkeit zu beißendem Spott
Grammatik: nur im Singular
siehe auch scharfe Zunge
Beispiele:
Désirée Nick […] gewann 2004 das
»Dschungelcamp« und ist berühmt für ihre böse
Zunge. [Bild, 14.08.2015]
Eine böse Zunge gibt einer Frau harte Züge,
wenn sie älter wird, besonders um den Mund. [Berliner Zeitung, 29.10.2005]
Doch das »Herzensbinkerl« (= Lieblingskind)
ist
bei den Geschwistern unbeliebt: »… Obwohl sie manchmal Gefälligkeiten
erwiesen hat, ist sie doch allgemein verhasst, weil sie eine böse
Zunge hat und alles der Kaiserin weitersagt«, schreibt einer
ihrer Brüder in sein Tagebuch. [Süddeutsche Zeitung, 25.10.2002]
Den Berlinern ist die böse Zunge ja
angeboren. [Berliner Zeitung, 01.04.2000]
Die Schauspielerin, für ihre böse Zunge ebenso
bekannt wie für ihren sexuellen Appetit (auf Männer wie Frauen), lernt auf
einer Party einen jungen Mann kennen, der mit ihr ins Bett will, aber sie
hofft, noch etwas Besseres zu finden für diese Nacht. [Der Spiegel, 10.03.1997]