scherzen
GrammatikVerb · scherzt, scherzte, hat gescherzt
Aussprache
Worttrennung scher-zen
Wortbildung
mit ›scherzen‹ als Erstglied:
Scherzbold
· Scherzgeschäft · Scherzkeks · Scherzname · Scherzwort
· mit ›scherzen‹ als Letztglied: bescherzen · verscherzen
· mit ›scherzen‹ als Letztglied: bescherzen · verscherzen
eWDG
Bedeutung
einen Scherz machen, spaßen
Beispiele:
grob, munter, unschuldig scherzen
galant miteinander, gemütlich mit jmdm. scherzen
über jmdn., etw. scherzen
zum Scherzen aufgelegt sein
etw. scherzend sagen
nicht mit sich scherzen lassen (= sich nicht zum Narren halten lassen)
ich scherze nicht (= ich meine es ernst)
damit soll man nicht, damit ist nicht zu scherzen (= darüber soll man keine Scherze machen, weil es zu ernsthaft ist)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Scherz · scherzen · verscherzen · scherzhaft
Scherz m. ‘Fröhlichkeit, Spaß, witzige Rede’, mhd. scherz ‘Munterkeit, Vergnügen, Spiel’ und ablautendes mhd. scharz ‘Sprung’ (im Schachspiel), schurz ‘Sprung, Lauf’ sind verwandt mit ahd. skerōn ‘mutwillig sein’ (s. 2scheren), ferner mit aengl. hratian ‘eilen’, anord. hrata ‘fallen, stürzen, schwanken, eilen’, schwed. rata ‘verwerfen, verschmähen’, griech. kradā́n (κραδᾶν) ‘schwingen, schwenken, schütteln’, krádē (κράδη) ‘Baumwipfel, Zweigspitze, Schwinge’, lat. cardo ‘Türangel’ sowie ahd. skerdo ‘Türangel’ (9. Jh.), vielleicht auch mit aind. kū́rdati ‘springt, hüpft’. Sie führen auf eine Dentalerweiterung ie. *(s)kerd-, *(s)kred- der Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘springen, herumspringen’, eigentlich ‘(sich) drehend bewegen, schwingen’, zu der auch 2scheren und 1schrecken (s. d.) gehören. – scherzen Vb. ‘fröhlich sein, Spaß machen, muntere, heitere Reden führen’, mhd. scherzen ‘fröhlich springen, hüpfen, sich vergnügen’ ist vom Substantiv abgeleitet, wenn nicht, als vielleicht ursprünglich starkes Verbum (vgl. mhd. er schirzet), unmittelbar zur oben genannten Wurzel gebildet. verscherzen Vb. ‘durch Vergnügen oder leichtfertiges, unbedachtes Verhalten verlieren’, mhd. verscherzen. scherzhaft Adj. ‘wie ein Scherz, spaßig, nicht ernst gemeint’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Jux machen ·
Unsinn machen ·
Unsinn treiben ·
Witze machen ·
albern ·
blödeln ·
flachsen ·
herumalbern ·
herumblödeln ·
herumkaspern ·
juxen ·
scherzen ·
spaßen ·
ulken ·
witzeln ●
herumkalbern regional ·
(sich) in Blödeleien ergehen geh. ·
Faxen machen ugs. ·
Spökes machen ugs., ruhrdt. ·
auf Gaga machen ugs. ·
gagamäßig drauf sein ugs. ·
rumalbern ugs. ·
rumblödeln ugs. ·
rumspacken ugs.
Assoziationen |
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(jemanden / etwas) verhöhnen ·
(jemanden) auslachen ·
(jemanden) verspotten ·
frotzeln ·
höhnen ·
lästern (über) ·
scherzen ·
spotten (über) ·
spötteln ·
ulken ·
witzeln ●
(jemanden / etwas) verlachen geh. ·
(jemanden) bespötteln geh. ·
(sich) mokieren (über) geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›scherzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›scherzen‹.
Verwendungsbeispiele für ›scherzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der junge Arzt sagte es leicht scherzend zu dem weinenden Kind.
[Ury, Else: Nesthäkchen fliegt aus dem Nest, Stuttgart: K. Thienemanns 1997 [1920], S. 145]
Er habe gar nicht gewagt, sich in die Hose zu fassen, scherzte er schon wenig später.
[Die Zeit, 11.04.1997, Nr. 16]
Er lädt nicht ein, darauf zu schlendern, zu verweilen, zu scherzen.
[Die Zeit, 16.08.1996, Nr. 34]
Ich könnte mein ganzes Leben auf Deutsch singen », scherzte sie.
[Die Zeit, 16.11.2013 (online)]
Er hoffe doch, dass sein Haus irgendwann fertig sein werde, scherzt er vergnügt.
[Die Zeit, 11.04.2013, Nr. 15]
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