klingen
GrammatikVerb · klingt, klang, hat geklungen
Aussprache
Worttrennung klin-gen
Wortbildung
mit ›klingen‹ als Erstglied:
klingend
·
mit ›klingen‹ als Letztglied:
abklingen
· anklingen · aufklingen · ausklingen · durchklingen · erklingen · herausklingen · missklingen · mitklingen · nachklingen · verklingen · widerklingen · zusammenklingen
· mit ›klingen‹ als Binnenglied: fremdklingend / fremd klingend · hellklingend / hell klingend · schönklingend / schön klingend · tiefklingend / tief klingend · vollklingend / voll klingend · wohlklingend / wohl klingend
· mit ›klingen‹ als Grundform: Klang
· mit ›klingen‹ als Binnenglied: fremdklingend / fremd klingend · hellklingend / hell klingend · schönklingend / schön klingend · tiefklingend / tief klingend · vollklingend / voll klingend · wohlklingend / wohl klingend
· mit ›klingen‹ als Grundform: Klang
Bedeutungsübersicht
- 1. einen (hellen) Klang von sich geben, mit einem (hellen) Klang zu hören sein, ertönen
- [übertragen] ...
- 2. ⟨etw. klingt gut⟩ etw. hört sich gut an, wirkt gut
eWDG
Bedeutungen
1.
einen (hellen) Klang von sich geben, mit einem (hellen) Klang zu hören sein, ertönen
Beispiele:
die Glocken klingen
aus dem Wald klang der Ruf des Kuckucks
der Stadtlärm klang bis zu ihrer Wohnung hinauf
mit klingendem Spiel (= mit Marschmusik) zogen die Soldaten durch die Stadt
sie ließen die Gläser klingen (= stießen hell mit den Gläsern an)
umgangssprachlichihm haben die Ohren geklungen (= von ihm ist gesprochen worden)
übertragen
Beispiele:
in jmdm. eine Saite zum Klingen bringen (= ein Gefühl, eine Regung in jmdm. wecken)
mit, in klingender Münze (= bar) zahlen
etw. in klingende Münze (= in Geld) umsetzen
Literaturwissenschaftein klingender Reim (= ein zweisilbiger, weiblicher Reim)
⟨klingender Vorteil, Gewinn⟩materieller Vorteil, Gewinn
Beispiel:
es geht mir nicht um klingenden Gewinn (= nicht um Geld)
2.
⟨etw. klingt gut⟩etw. hört sich gut an, wirkt gut
Beispiele:
der Vers, die Strophe, der Satz klingt gut, schlecht
die Melodie klingt fröhlich, schwermütig
etw. klingt rätselhaft, seltsam, komisch, tröstlich, grausam, hart, zynisch
diese Geschichte klingt unglaubhaft
seine Äußerung klang zurückhaltend
diese Erklärungen klingen wie Ausflüchte
seine Worte klingen wie ein Vorwurf, wie ein Scherz
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
klingen · abklingen · anklingen · Anklang · erklingen · verklingen · kling · Kling
klingen Vb. ‘einen (hellen) Klang von sich geben, (er)tönen’, übertragen ‘sich gut anhören, gut wirken’, ahd. klingan (8. Jh.), mhd. mnd. klingen, mnl. clinghen ‘hell tönen, erschallen, rauschen, plätschern’, daneben (mit abweichender, wohl expressiver Konsonanz im Inlaut) mnl. clinken, nl. klinken, engl. (aus dem Nl.?) to clink ‘klinken’ (s. Klinke, Klinker). Die Formen führen auf ie. *glengh-, eine nasalierte Erweiterung der unter Klage (s. d.) angegebenen Schallwurzel ie. *gal- ‘rufen, schreien’. Zum Verb sind gebildet Klinge, klingeln, Klang (s. d.). – abklingen Vb. ‘leiser werden, verklingen, schwächer werden, nachlassen’ (2. Hälfte 18. Jh.). anklingen Vb. ‘anfangen zu klingen, an etw. erinnern, mit etw. übereinstimmen’ (2. Hälfte 17. Jh.); Anklang m. ‘durch Anschlag hervorgerufener Klang, leichte Ähnlichkeit, Zustimmung, Anerkennung’ (2. Hälfte 18. Jh.). erklingen Vb. ‘hell ertönen, zu klingen beginnen’, mhd. erklingen ‘erklingen (lassen, machen)’. verklingen Vb. ‘immer leiser werden und allmählich aufhören zu klingen’ (2. Hälfte 18. Jh.). kling Interjektion für einen hellen Ton (besonders beim Gläserklang), Schallwort zum Verb, mhd. klingā klinc!, auch in der Doppelung kling kling (17. Jh.), kling ling ling (18. Jh.); mit Sekundärablaut kling klang (Goethe). Substantivisch Kling m. ‘heller Klang’, mhd. klinc. Entsprechend Klingklang m.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›klingen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›klingen‹.
Verwendungsbeispiele für ›klingen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Während das Porzellan beim Anschlagen einen hell klingenden Ton von sich gibt, klingt Steingut, wenn man es anschlägt, dumpf.
[Die Landfrau, 15.11.1924]
Zwei Ringe in eins gekettet – Werden sie klirren, werden sie klingen?
[Gerling, Reinhold: Was muß man vor der Ehe von der Ehe wissen? In: ders., Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute, Dresden: Buchversand Gutenberg 1933 [1901], S. 296]
Aus allem seinen Tun klang aber zu jeder Zeit das hohe Lied der Arbeit.
[o. A.: Germanische Osterfeier von den »Sieben Steinhäusern« bei Fallingbostel, 16.04.1933]
Wieder klingt durch das offene Fenster herein die Töne des Jubelns, der Klang der Musik.
[o. A.: »Tag der Nation« in der Potsdamer Garnisonkirche, 21.03.1933]
So merkwürdig es klingt, Rom zog eigentlich nie aus, um Land zu erobern.
[Heuß, Alfred: Das Zeitalter der Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 20553]
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