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kaputt

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: kaputter · Superlativ: am kaputtesten
Aussprache  [kaˈpʊt]
Worttrennung ka-putt
Wortbildung  mit ›kaputt‹ als Erstglied: kaputt kriegen / kaputtkriegen · kaputtarbeiten · kaputtdrücken · kaputtfahren · kaputtfreuen · kaputtgehen · kaputtlachen · kaputtmachen / kaputt machen · kaputtreden · kaputtreißen / kaputt reißen · kaputtschlagen / kaputt schlagen · kaputtschmeißen · kaputtschneiden · kaputtsparen · kaputttreten
 ·  mit ›kaputt‹ als Binnenglied: unkaputtbar
Herkunft zu capotfrz ‘ohne Stich, schwarz’

Bedeutungsübersicht

  1. [umgangssprachlich] ...
    1. a) entzwei
    2. b) müde, erschöpft
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich
a)
entzwei
Beispiele:
das Radio ist kaputt
eine kaputte Scheibe
zugrunde gerichtet
Beispiele:
Heinrich Graumann lehnte das kaputte Kaiserreich noch nachträglich ab [ WelkBulle21]
Der Paschke ist kaputt (= bankrott) [ ViebigDie vor d. Toren168]
b)
müde, erschöpft
Beispiele:
ich bin heute so, total, völlig kaputt
ich bin viel zu kaputt, um noch ins Kino zu gehen
jmd. hat kaputte Nerven (= ist sehr nervös)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kaputt Adj. ‘entzwei’, übertragen ‘zerschlagen, erschöpft, am Ende’. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Wendung capot, caput machen ‘zerstören, erschlagen, töten’ aus frz. faire qn. capot entlehnt. Frz. capot Adj. ist ein Ausdruck des Kartenspiels und bedeutet ‘ohne Stich, schwarz’, daher faire qn. capot ‘jmdn. schwarz spielen’ (übertragen ‘jmdn. gänzlich besiegen’), être capot ‘ohne Stich sein’ (übertragen ‘zugrundegerichtet sein’). Man nimmt eine Verbindung von frz. capot mit spätlat. cappa ‘Art Kopfbedeckung’, auch ‘Mantel mit Kapuze’ an und deutet den Ausdruck als sprachliches Bild, das eine Person durch einen über Kopf und Gesicht gezogenen Kapuzenmantel als ‘handlungsunfähig’ erklärt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

außer Betrieb · defekt · funktioniert nicht (mehr) · funktionsunfähig · funktionsuntüchtig · hat seine Funktion eingestellt · in die Brüche gegangen · läuft nicht · nicht funktionierend · nicht mehr benutzbar  ●  abgekackt ugs. · fratze ugs. · geht nicht (mehr) ugs. · hin ugs. · im Eimer ugs. · kaputt ugs. · verreckt ugs.
Assoziationen
  • (völlig) kaputt · marode · nicht mehr zu gebrauchen · unbrauchbar · zerbrochen · zermahlen · zermalmt · zerstört · zertrümmert  ●  geschrottet ugs. · hin ugs. · hinüber ugs. · im Arsch derb · im Eimer ugs. · irreparabel geh. · kapores ugs., sehr selten · reif für den Sperrmüll ugs. · reif für die Tonne ugs. · rott ugs., regional · schrottig ugs. · völlig hinüber ugs. · zu nichts mehr zu gebrauchen ugs. · zuschanden geh., veraltend
  • (in seiner Funktion) eingeschränkt · Mängel aufweisen(d) · abgestoßen · angeknackst · angestoßen · beeinträchtigt · berieben (Bucheinband) · beschädigt · fehlerhaft · funktionsbeeinträchtigt · mangelhaft · mit (kleineren) Mängeln · mit einem Defizit (bei etwas) · mit kleinen Macken · mängelbehaftet · nicht mehr alle Funktionen haben(d) · nicht mehr einwandfrei · nicht mehr tadellos · nicht mehr voll funktionsfähig · nicht mängelfrei · schadhaft  ●  angemackelt ugs. · nicht ohne Makel geh. · vermackelt ugs.
  • (sich selbst) zerlegen · (sich) in seine Einzelteile auflösen · auseinanderbrechen · auseinanderfallen · durchbrechen · entzweibrechen · entzweigehen · in ... Teile zerbrechen · in Stücke brechen · in alle Einzelteile auseinanderfallen · in den Eimer gehen · in die Brüche gehen · in seine Einzelteile auseinanderfallen · in zwei Teile brechen · kaputtgehen · mitten durchbrechen · zerbröckeln · zerfetzt werden · zerstört werden  ●  (sich) in Wohlgefallen auflösen ironisch · (die) Grätsche machen ugs., salopp · aus dem Leim gehen ugs. · auseinandergehen ugs. · in Stücke gehen ugs. · in die Binsen gehen ugs.
  • (eine) Reparatur durchführen · (eine) Reparatur vornehmen · (einen) Mangel beheben · (einen) Mangel beseitigen · (einen) Schaden beheben · (einen) Schaden beseitigen · (wieder) herrichten · (wieder) in Gang bringen · (wieder) in Stand setzen · (wieder) in einen gebrauchsfähigen Zustand versetzen · (wieder) instand setzen · (wieder) zum Laufen bringen · reparieren  ●  richten süddt. · (wieder) ganz machen ugs. · (wieder) heil(e) machen ugs. · (wieder) hinbekommen ugs. · (wieder) hinkriegen ugs.
  • ausfallen · es nicht mehr tun · nicht mehr funktionieren · nicht mehr gehen · nicht mehr laufen  ●  (den) Geist aufgeben fig. · (die) Grätsche machen ugs., fig. · (sich) verabschieden ugs., fig. · nicht mehr wollen ugs., fig.
  • (plötzlich) nicht funktionieren · nicht anspringen  ●  streiken (Motor, Gerät) fig. · (etwas) will nicht (mehr) ugs., fig. · (jemandem) den Dienst versagen geh.
  • halt dich nicht lange damit auf · wirf es weg  ●  (das) ist gut für die Tonne ugs. · (das) kann weg ugs. · (etwas) kann (zum Müll o.ä.) ugs., variabel · (nur) weg damit ugs. · hau weg den Scheiß (gespielt prollig) ugs. · immer weg damit ugs. · reif für die Tonne ugs. · schmeiß es weg ugs. · sieh zu, dass das wegkommt ugs.
Antonyme

(völlig) kaputt · marode · nicht mehr zu gebrauchen · unbrauchbar · zerbrochen · zermahlen · zermalmt · zerstört · zertrümmert  ●  geschrottet ugs. · hin ugs. · hinüber ugs. · im Arsch derb · im Eimer ugs. · irreparabel geh. · kapores ugs., sehr selten · reif für den Sperrmüll ugs. · reif für die Tonne ugs. · rott ugs., regional · schrottig ugs. · völlig hinüber ugs. · zu nichts mehr zu gebrauchen ugs. · zuschanden geh., veraltend
Unterbegriffe
  • durchgescheuert · durchgeschlissen  ●  durch ugs. · durchgewetzt ugs.
Assoziationen

abgeschlafft · keine Energie mehr haben · kraftlos · lasch · matt · saft- und kraftlos · schlaff · schlapp  ●  (es .. einfach) nicht mehr gehen ugs. · alle ugs. · ausgelutscht ugs. · ausgepowert ugs. · daneben ugs. · down ugs., veraltend · duhne ugs., rheinisch · fix und foxi ugs., veraltet, scherzhaft · geschafft ugs. · groggy ugs. · in den Seilen hängen ugs. · kaputt ugs. · lurig ugs., rheinisch · nüntig ugs., vorarlbergerisch, schweiz., selten · ohne Saft und Kraft ugs. · platt ugs.
Assoziationen

abgearbeitet · abgehetzt · abgekämpft · abgespannt · ausgelaugt · entkräftet · erschlafft · erschöpft · gestresst · mitgenommen · schlapp · verausgabt · überanstrengt  ●  abgeschlagen schweiz. · ausgebrannt fig. · verbraucht fig. · abgerackert ugs. · ausgepowert ugs. · fertig ugs. · kaputt ugs. · verratzt ugs.
Assoziationen

(psychisch) krank  ●  fertig ugs. · kaputt derb

am Ende · entkräftet · erledigt · erschöpft · fertig · hinüber · kaputt · nicht mehr können · zerschlagen  ●  (der) Akku ist leer ugs., fig. · (wie) erschlagen ugs. · (wie) gerädert ugs. · ausgelaugt geh. · fix und alle ugs. · fix und fertig ugs. · k. o. ugs., fig. · kaputt wie ein Hund ugs. · rien ne va plus ugs. · schachmatt ugs., fig.
Assoziationen
  • (total) erledigt · (völlig) entkräftet · am Ende (seiner Kräfte) · völlig erschöpft  ●  am Stock gehen fig. · alle ugs., salopp · auf dem Zahnfleisch gehen ugs. · erschossen ugs., fig. · fertig mit der Welt ugs., fig. · fix und alle ugs., salopp · fix und fertig ugs. · halb tot (vor Erschöpfung) ugs. · nichts geht mehr ugs., fig.
  • abgeschlafft · keine Energie mehr haben · kraftlos · lasch · matt · saft- und kraftlos · schlaff · schlapp  ●  (es .. einfach) nicht mehr gehen ugs. · alle ugs. · ausgelutscht ugs. · ausgepowert ugs. · daneben ugs. · down ugs., veraltend · duhne ugs., rheinisch · fix und foxi ugs., veraltet, scherzhaft · geschafft ugs. · groggy ugs. · in den Seilen hängen ugs. · kaputt ugs. · lurig ugs., rheinisch · nüntig ugs., vorarlbergerisch, schweiz., selten · ohne Saft und Kraft ugs. · platt ugs.
  • ausgepowert · ausgepumpt · hat alles gegeben · hat seine letzten Reserven mobilisiert · hat sich (völlig) verausgabt · kann nicht mehr  ●  hat alles (aus sich) rausgeholt ugs.
  • abgespannt · entnervt · gestresst · mit den Nerven am Ende · zermürbt · überreizt  ●  (etwas) mit den Nerven runter ugs.
  • abgearbeitet · abgehetzt · abgekämpft · abgespannt · ausgelaugt · entkräftet · erschlafft · erschöpft · gestresst · mitgenommen · schlapp · verausgabt · überanstrengt  ●  abgeschlagen schweiz. · ausgebrannt fig. · verbraucht fig. · abgerackert ugs. · ausgepowert ugs. · fertig ugs. · kaputt ugs. · verratzt ugs.
  • am Rande des Nervenzusammenbruchs · kurz vor dem Nervenzusammenbruch · mit den Nerven am Ende · nervlich am Ende · nervlich fertig  ●  Nervenbündel fig. · (völlig) mit den Nerven fertig ugs. · am Boden zerstört ugs., fig. · fix und fertig ugs.
  • (nur) mit Schwierigkeiten · (nur) mit größter Anstrengung · mit Hängen und Würgen · mit Mühe und Not · mit knapper Not · mit letzter Kraft · mit viel Mühe · nach langem Bemühen · nach mehrfachen Anläufen · schlecht und recht · unter Aufbietung aller Kräfte · unter Aufbietung der letzten Reserven · unter Schwierigkeiten · unter größten Anstrengungen  ●  halblebig ugs., schwäbisch · mehr schlecht als recht ugs. · mit Ach und Krach ugs. · mit Müh und Not geh. · so gerade eben ugs.
  • erschöpft · müde  ●  ermattet geh.
  • kurz vor dem (totalen) Kollaps · kurz vorm Burnout · kurz vorm Kollabieren · kurz vorm Nervenzusammenbruch · kurz vorm Zusammenbruch · kurz vorm Zusammenklappen · kurz vorm Zusammennbrechen

Psychologie
gestört · zerrüttet  ●  dysfunktional Fachsprache · toxisch Modewort, fig. · kaputt ugs.
Assoziationen
  • (mit jemandem) über Kreuz (liegen) · entzweit · uneins · verkracht · verschiedener Meinung · verstritten · zerstritten
  • (miteinander) verfeindet · feindlich · feindlich eingestellt (gegenüber) · feindselig · hasserfüllt · unversöhnlich · übelwollend  ●  spinnefeind Verstärkung · animos geh., lat. · feindlich gesinnt (gegen) geh.

Typische Verbindungen zu ›kaputt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kaputt‹.

Verwendungsbeispiele für ›kaputt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber das muß man bei so einem kaputten Typen doch auch. [Merian, Svende: Der Tod des Märchenprinzen, Hamburg: Buntbuch-Verl. 1980 [1980], S. 208]
Die sind psychisch ziemlich kaputt, weil sie alles verloren haben, alles. [Der Spiegel, 09.05.1994]
Bei uns sind die Scheiben anscheinend nicht kaputt, denn sonst hätte ich von Frau W. etwas erfahren. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 28.11.1944, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Nur ein paar kaputte Sterne erinnern noch an die Zeit der Vernichtung. [Die Zeit, 10.06.1999, Nr. 24]
Aber wir haben gar nicht so viel kaputtes Porzellan, wie wir kitten könnten. [Die Zeit, 28.05.1998, Nr. 23]
Zitationshilfe
„kaputt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kaputt>.

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selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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