kaputt
GrammatikAdjektiv · Komparativ: kaputter · Superlativ: am kaputtesten
Aussprache [kaˈpʊt]
Worttrennung ka-putt
Wortbildung
mit ›kaputt‹ als Erstglied:
kaputt kriegen / kaputtkriegen
· kaputtarbeiten · kaputtdrücken · kaputtfahren · kaputtfreuen · kaputtgehen · kaputtlachen · kaputtmachen / kaputt machen · kaputtreden · kaputtreißen / kaputt reißen · kaputtschlagen / kaputt schlagen · kaputtschmeißen · kaputtschneiden · kaputtsparen · kaputttreten
· mit ›kaputt‹ als Binnenglied: unkaputtbar
· mit ›kaputt‹ als Binnenglied: unkaputtbar
Herkunft zu capotfrz ‘ohne Stich, schwarz’
Bedeutungsübersicht
- [umgangssprachlich] ...
- a) entzwei
- b) müde, erschöpft
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich
a)
b)
müde, erschöpft
Beispiele:
ich bin heute so, total, völlig kaputt
ich bin viel zu kaputt, um noch ins Kino zu gehen
jmd. hat kaputte Nerven (= ist sehr nervös)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kaputt Adj. ‘entzwei’, übertragen ‘zerschlagen, erschöpft, am Ende’. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Wendung capot, caput machen ‘zerstören, erschlagen, töten’ aus frz. faire qn. capot entlehnt. Frz. capot Adj. ist ein Ausdruck des Kartenspiels und bedeutet ‘ohne Stich, schwarz’, daher faire qn. capot ‘jmdn. schwarz spielen’ (übertragen ‘jmdn. gänzlich besiegen’), être capot ‘ohne Stich sein’ (übertragen ‘zugrundegerichtet sein’). Man nimmt eine Verbindung von frz. capot mit spätlat. cappa ‘Art Kopfbedeckung’, auch ‘Mantel mit Kapuze’ an und deutet den Ausdruck als sprachliches Bild, das eine Person durch einen über Kopf und Gesicht gezogenen Kapuzenmantel als ‘handlungsunfähig’ erklärt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
außer Betrieb ·
defekt ·
funktioniert nicht (mehr) ·
funktionsunfähig ·
funktionsuntüchtig ·
hat seine Funktion eingestellt ·
in die Brüche gegangen ·
läuft nicht ·
nicht funktionierend ·
nicht mehr benutzbar ●
abgekackt ugs. ·
fratze ugs. ·
geht nicht (mehr) ugs. ·
hin ugs. ·
im Eimer ugs. ·
kaputt ugs. ·
verreckt ugs.
Assoziationen |
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Antonyme |
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(völlig) kaputt ·
marode ·
nicht mehr zu gebrauchen ·
unbrauchbar ·
zerbrochen ·
zermahlen ·
zermalmt ·
zerstört ·
zertrümmert ●
geschrottet ugs. ·
hin ugs. ·
hinüber ugs. ·
im Arsch derb ·
im Eimer ugs. ·
irreparabel geh. ·
kapores ugs., sehr selten ·
reif für den Sperrmüll ugs. ·
reif für die Tonne ugs. ·
rott ugs., regional ·
schrottig ugs. ·
völlig hinüber ugs. ·
zu nichts mehr zu gebrauchen ugs. ·
zuschanden geh., veraltend
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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abgeschlafft ·
keine Energie mehr haben ·
kraftlos ·
lasch ·
matt ·
saft- und kraftlos ·
schlaff ·
schlapp ●
(es .. einfach) nicht mehr gehen ugs. ·
alle ugs. ·
ausgelutscht ugs. ·
ausgepowert ugs. ·
daneben ugs. ·
down ugs., veraltend ·
duhne ugs., rheinisch ·
fix und foxi ugs., veraltet, scherzhaft ·
geschafft ugs. ·
groggy ugs. ·
in den Seilen hängen ugs. ·
kaputt ugs. ·
lurig ugs., rheinisch ·
nüntig ugs., vorarlbergerisch, schweiz., selten ·
ohne Saft und Kraft ugs. ·
platt ugs.
Assoziationen |
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abgearbeitet ·
abgehetzt ·
abgekämpft ·
abgespannt ·
ausgelaugt ·
entkräftet ·
erschlafft ·
erschöpft ·
gestresst ·
mitgenommen ·
schlapp ·
verausgabt ·
überanstrengt ●
abgeschlagen schweiz. ·
ausgebrannt fig. ·
verbraucht fig. ·
abgerackert ugs. ·
ausgepowert ugs. ·
fertig ugs. ·
kaputt ugs. ·
verratzt ugs.
Assoziationen |
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am Ende ·
entkräftet ·
erledigt ·
erschöpft ·
fertig ·
hinüber ·
kaputt ·
nicht mehr können ·
zerschlagen ●
(der) Akku ist leer ugs., fig. ·
(wie) erschlagen ugs. ·
(wie) gerädert ugs. ·
ausgelaugt geh. ·
fix und alle ugs. ·
fix und fertig ugs. ·
k. o. ugs., fig. ·
kaputt wie ein Hund ugs. ·
rien ne va plus ugs. ·
schachmatt ugs., fig.
Assoziationen |
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Psychologie
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›kaputt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kaputt‹.
Verwendungsbeispiele für ›kaputt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber das muß man bei so einem kaputten Typen doch auch.
[Merian, Svende: Der Tod des Märchenprinzen, Hamburg: Buntbuch-Verl. 1980 [1980], S. 208]
Die sind psychisch ziemlich kaputt, weil sie alles verloren haben, alles.
[Der Spiegel, 09.05.1994]
Bei uns sind die Scheiben anscheinend nicht kaputt, denn sonst hätte ich von Frau W. etwas erfahren.
[Brief von Irene G. an Ernst G. vom 28.11.1944, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Nur ein paar kaputte Sterne erinnern noch an die Zeit der Vernichtung.
[Die Zeit, 10.06.1999, Nr. 24]
Aber wir haben gar nicht so viel kaputtes Porzellan, wie wir kitten könnten.
[Die Zeit, 28.05.1998, Nr. 23]
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