siech
eWDG
Bedeutung
gehoben, veraltend an einer schweren, langwierigen Krankheit leidend, durch schwere, langwierige Krankheit oder Alter hinfällig, gebrechlich
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
siech · siechen · dahinsiechen · Siechtum
siech Adj. ‘krank, hinfällig, schwer leidend (ohne Besserungsaussichten)’. Die Herkunft des Adjektivs ahd. sioh (8. Jh.), mhd. siech ‘krank’, besonders ‘aussätzig’, asächs. siok, mnd. sēk, mnl. siec, nl. ziek, afries. siāk, aengl. sēoc, engl. (mit Vokalkürzung) sick, anord. sjūkr, schwed. sjuk, got. siuks (germ. *seuka-) ist trotz mehrerer Deutungsversuche nicht geklärt. Man hat für die Wortgruppe siech, siechen, Seuche, Sucht Verwandtschaft mit saugen (s. d.) und Anschluß an die dort genannte Wurzel erwogen und auf die alte Vorstellung verwiesen, nach der Dämonen dem Kranken das Leben aussaugen; vgl. . Andere hingegen ziehen armen. in: Norsk Tidsskrift f. Sprogvidenskap 7 (1934) 170hiucanim ‘sieche hin’ und mir. socht (aus ie. *sug-to-) ‘Schweigen, Depression’ vergleichend heran und erschließen eine Wurzel ie. *seug- ‘bekümmert, traurig, gekränkt, krank’; vgl. . 1, 915siech wird bereits seit spätmhd. Zeit verdrängt von krank (s. d.). – siechen Vb. ‘langsam durch schwere Krankheit verlöschen’, ahd. siohhēn ‘krank sein, schwach werden’ (um 800), mhd. siechen ‘krank sein oder werden, durch Krankheit abgehen’, mnd. sēken, mnl. sieken, anord. sjūkna ‘erkranken’; ein starkes Verb liegt dagegen vor in got. siukan ‘krank sein’ (s. Sucht). In neuerem Dt. steht für siechen weithin dahinsiechen Vb. (19. Jh.). Siechtum n. ‘sich lange hinziehende Krankheit ohne Besserungsaussichten’, ahd. siohtuom (10. Jh.), mhd. siechtuom ‘Krankheit, Kränklichkeit’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›siech‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›siech‹.
Verwendungsbeispiele für ›siech‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir werden auch bald wirtschaftlich dazu gezwungen sein, etwas zu tun, damit »alt« nicht gleichzeitig auch »siech« bedeutet.
[Die Zeit, 11.04.1986, Nr. 16]
Aber offenbar hat er es geschafft, Bayer nach einem siechen Jahr wieder Leben einzuhauchen.
[Süddeutsche Zeitung, 30.07.2001]
Kohl prügelte nicht etwa auf die sieche rot‑grüne Koalition ein.
[Die Welt, 24.06.2004]
Der Herr hielt an und sprach freundlich zu den siechen Göttern.
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 90]
Er saß siech und schattenhaft in seinem Büro und arbeitete bis drei Uhr nachts.
[Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 167]
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