Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

anziehen

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GrammatikVerb · zieht an, zog an, hat angezogen
Aussprache  [ˈanʦiːən]
Worttrennung an-zie-hen
Wortzerlegung 1an- ziehen
Wortbildung  mit ›anziehen‹ als Erstglied: anziehend · Anziehpuppe · Anziehsachen · Anziehung
 ·  mit ›anziehen‹ als Binnenglied: Schuhanzieher · Stiefelanzieher  ·  mit ›anziehen‹ als Grundform: Anzug
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
mit Kleidung
in gegensätzlicher Bedeutung zu ausziehen (3)
a)
jmd. zieht (jmdm.) etw. an(einen Körperteil) mit einem Kleidungsstück, Schuhen o. Ä. bedecken
Beispiele:
Es wird heute warm, du kannst dem Kind eine Shorts anziehen. [Rhein-Zeitung, 12.08.2023]
Mit meiner Kleidung gehöre ich automatisch zu einer Gesellschaftsschicht. Was ich anziehe, bedeutet auch: Wo will ich dazugehören? Ziehe ich Jeans an, ein Kleid oder einen Anzug, einen Pullover oder eine Bluse? [Basler Zeitung, 07.03.2023]
Die Taucher ziehen ihre Flossen an, setzen ihre [Taucher-]Brille auf und staksen zum Heck des Bootes[…]. [Welt am Sonntag, 22.01.2022]
Als kleiner Junge hab ich mich natürlich gefreut, wenn ich einen Soldatenhelm oder Rucksack anziehen durfte. [Saarbrücker Zeitung, 17.02.2020]
Zu Beginn der Vorstellung ist Lukas so aufgeregt, dass er seine leuchtend blaue Weste auf links (= mit der Innenseite nach außen) angezogen hatte. [Leipziger Volkszeitung, 18.03.2006]
b)
jmd. zieht jmdn., sich an
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: sich morgens anziehen
in Koordination: aufstehen, sich waschen, sich abtrocknen und sich anziehen
Beispiele:
Kannst du dich an die Hände deiner Mutter erinnern, wenn sie dich als kleines Kind anzog, wusch und kämmte[…]? [Die richtige Gesichtspflege finden, 2023, aufgerufen am 29.08.2023]
»Schlaf weiter«, sagte er und stand auf und zog sich an. [Berliner Zeitung, 11.06.1972]
Also raus aus dem Wasser, abtrocknen, anziehen und zurück zum Auto. [Landausflug Kefalonia auf eigene Faust, 26.04.2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Man spürt auf der Haut den Regen, den Wind, die Sonne. Das ist nackt etwas ganz anderes, als wenn man angezogen ist. [Süddeutsche Zeitung, 12.07.2022]
Die Vorsitzende des Vereins für Körperkultur Berlin Südwest[…] konstatiert […] abnehmendes Interesse – und größere Vorsicht. »Früher kamen die Menschen nackt auf die Wiese, heute kommen sie angezogen – und ziehen sich dann zögerlich aus.« [Frankfurter Rundschau, 14.08.2017]
c)
jmd. zieht sich irgendwie an, jmd. ist irgendwie angezogeneine bestimmte Art von Kleidung tragen oder bevorzugen
Synonym zu kleiden (1)
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: sich anständig, ordentlich, schick, warm anziehen
Beispiele:
Der Klassiker [unter den Elternfragen]: »Bist du auch warm genug angezogen [Süddeutsche Zeitung, 21.10.2023]
Grundsätzlich gilt am ersten Arbeitstag, sich lieber etwas zu chic als zu leger anziehen. [Thurgauer Zeitung, 05.08.2021]
Die Kinder sollten sich außerdem viel draußen bewegen, aber dabei passend angezogen sein. [Aachener Zeitung, 18.10.2023]
Kämen Jugendliche mit zerrissener, zu freizügiger oder sonst wie unangemessener Kleidung in die Schule, dann könne man sie nach Hause schicken und verlangen, dass sie sich ordentlich anziehen. [Berliner Morgenpost, 07.09.2023]
Auffällig war seine Bekleidung. Ansonsten von Kopf bis Fuß schwarz angezogen, stachen weiße Lackschuhe besonders ins Auge. [Rhein-Zeitung, 30.10.1997]
d)
Phrasem:
nichts anzuziehen haben (= keine zum Anlass passende Kleidung haben)
Beispiele:
Der Schrank voller Klamotten und doch nichts anzuziehen, wer kennt das nicht? 30 bis 40 Prozent unserer Kleider tragen wir selten oder nie. [Luzerner Zeitung, 20.12.2019]
Als sie neulich zu einer großen Gesellschaft gehen mußte, hatte sie – wirklich – nichts anzuziehen. Ihr einziges Abendkleid war gerade an eine arme Kollegin ausgeborgt worden. [Der Spiegel, 22.12.1949]
Was sorgt für den bei Manchen [sic!] täglichen »Der Schrank ist voll, aber ich habe nichts anzuziehen«‑Moment? Passen die Kleidungsstücke nicht mehr zum eigenen Stil, zu den Lebensumständen, sind sie zu klein oder zu groß geworden oder harmoniert nichts miteinander? [Landshuter Zeitung, 05.12.2022]
Da sie nichts anzuziehen habe und aus diesem Grunde nicht ausgehen könne, hatte sich die 28Jährige Lucie H[…] von ihren Freundinnen wiederholt Kleider, Mäntel, Jacken und Strümpfe geliehen. [Neues Deutschland, 23.09.1948]
2.
näher zu sich heran oder zu etw. hin
a)
jmd. zieht etw. an(einen Körperteil) näher zum Körper bewegen
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: die Arme, die Beine, das Kinn anziehen; die Schultern anziehen (= hochziehen)
Beispiele:
Sie sitzt auf einem Sofa, die Beine angezogen, im Schneidersitz. [Berliner Morgenpost, 22.05.2023]
Seitwärts liegen geht problemlos, aber mit meinen 180 Zentimetern Körperlänge muss ich auf dem Bauch oder Rücken schon die Beine anziehen – ausstrecken geht nicht. [Der Tagesspiegel, 09.09.2023]
Er hat den Kopf ein‑, die Schultern angezogen, die Arme an den Körper gelegt. Er wendet seinen Blick ab, das Gesicht ist nicht zu erkennen, die Angst trotzdem zu sehen, zu spüren. [Bote der Urschweiz, 18.10.2018]
Verschränke deine Hände und lege sie an den Hinterkopf, ohne daran zu ziehen. Halte nun das Kinn angezogen, als würdest du einen Ball zwischen Kinn und Brust halten und schiebe den Kopf Richtung Boden, während du deine Brust aufwärtsstreckst. Wahrscheinlich wirst du dabei merken, wie sich dein oberer Rücken mit jeder Wiederholung lockert. [Starke Schultern für einen gesunden Rücken, 18.05.2018, aufgerufen am 29.08.2023]
Sie zieht ein Bein an, umschließt es mit ihren Armen. [Bach, Tamara: Marsmädchen. Hamburg: Friedrich Oetinger 2003, S. 44]
b)
Physik etw. zieht etw. anaufgrund einer physikalischen Wechselwirkung (Gravitation, unterschiedliche elektrische Ladung oder magnetische Polung) zu sich hinbewegen
in gegensätzlicher Bedeutung zu abstoßen (1 b)
Beispiele:
»Staubwedel:« Viele Leute haben einen, aber sie benutzen ihn völlig falsch. Man muss ihn zuerst fest reiben, also elektrostatisch aufladen, damit er den Staub wie ein Magnet anziehen kann. [Neue Zürcher Zeitung, 25.04.2020]
Zwischen allen Körpern […] wirkt eine Schwerkraft, die Gravitation, mit der sie sich gegenseitig anziehen. [Die Zeit, 26.01.1950]
Proteine sind Ketten aus hunderten Einzelbestandteilen, so genannten Aminosäuren. Der menschliche Körper nutzt 21 verschiedene Aminosäuren. So ergibt sich eine Unzahl von Kombinationsmöglichkeiten, genannt »Sequenzen«. Da verschiedene Aminosäuren sich anziehen oder abstoßen, faltet sich die Kette zu einer komplexen Figur. [Süddeutsche Zeitung, 27.12.2021]
10‑, 20‑ und 50‑Cent‑Münzen werden von Magneten nicht angezogen, da sie aus einer Legierung von Edelmetallen wie Kupfer, Aluminium, Zinn und Zink bestehen. 1‑ und 2‑Euro‑Münzen sind nur teilweise magnetisch. Der runde Innenteil enthält magnetisches Nickel, wobei der Umfang aus einer nichtmagnetischen Metalllegierung besteht. Sie bleiben jedoch am Magneten haften. [Ist es möglich, Gold beim Magnetfischen zu finden?, 17.04.2021, aufgerufen am 29.08.2023]
1820[:] Der französische Physiker André Marie Ampère entdeckt, dass parallel gerichtete Ströme sich anziehen, entgegengesetzte sich abstoßen. [Fränkischer Tag, 25.09.2020]
c)
Chemie, Physik etw. zieht etw. anin sich aufnehmen oder an sich haften lassen
in gegensätzlicher Bedeutung zu abstoßen (1 c)
Beispiele:
Tapeten, Wandfarben, Putz und Gemäuer ziehen Gerüche an, halten sie fest und dünsten sie aus. [Nikotingeruch und Zigarettengeruch entfernen, 14.02.2017, aufgerufen am 14.06.2023]
[…] Salz zieht Wasser an. Das kannst du sehen, wenn du ein Schälchen mit Salz offen hinstellst. Nach einiger Zeit ist es feucht. Das Salz hat das Wasser aus der Luft gezogen. [Reutlinger General-Anzeiger, 15.09.2010]
Die Folgen bei mangelnder Pflege eines lackierten Parkettbodens sind Kratzer[,] welche Schmutz und besonders Feuchtigkeit anziehen und dadurch eine »Vergrauung« dieser betroffenen Stellen verursachen. [Parkettpflege für geölte & lackierte Böden, 03.06.2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Hyaluronsäure agiert als Wasserreservoir, das Feuchtigkeit anzieht und einschließt. [QUEEN ESSENCE, 03.06.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
Nasse Schuhe ziehen Gerüche an. [Schuhe trocknen schnell – Leitfaden, 02.01.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
d)
jmd. zieht etw. anan etw. ziehen und es so (fast) schließen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: das Fenster, die Tür anziehen
Beispiele:
Der Nachbar sprach ein Wort von Tau und Regen, er sprach zu seinem Weib drin in der Kammer; er zog das Fenster an, es klang der Riegel; ein erstes Sternlein trat aus lichtem Dunkel. [Grafschafter Wochenanzeiger – Sommerglücke!, 17.07.2022, aufgerufen am 13.06.2023]
Zwei konische Schwenkriegel [des Sicherheitsschlosses] rasten mit zwei zusätzlichen Sicherungsbolzen und einem Schlossriegel in die Schließbleche der Zarge ein und ziehen die Tür fest an. [Tor7, 2014, aufgerufen am 14.06.2023]
Draußen, nachdem sie die Hausthür hinter sich angezogen, setzte sie sich auf das Bänkchen hinten im kleinen Garten und begann mit leise‑klagender Stimme ein Selbstgespräch[…]. [Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau 1852]
Endlich zog Guste die Tür an […] [ H. MannUntertan4,292]WDG
[…] als sie den Torflügel hinter sich anzog […] [ Storm1,227]WDG
e)
übertragen jmd., etw. zieht jmdn. anso attraktiv oder interessant sein, dass jmd. irgendwohin kommt, Kontakt sucht oder sich mit etw. beschäftigen, es ansehen, besuchen oder haben will
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Besucher, Gäste, Investoren, ein Publikum, Touristen anziehen
mit Adverbialbestimmung: jmdn. magisch, unwiderstehlich anziehen
mit Präpositionalgruppe/-objekt: von einem Duft, einem Geruch, dem Licht, der Schönheit angezogen werden
Beispiele:
Sie stellen eine Großveranstaltung auf die Beine, die jedes Jahr tausende Besucher anzieht. [Fränkischer Tag, 06.06.2023]
Ungelöste Geheimnisse ziehen Menschen an wie Motten das Licht. [Hamburger Abendblatt, 23.11.2020]
Ziel ist es, die Schulstraße zu beleben, die einst als zentrale Geschäftsstraße Maschens angelegt war, derzeit aber durch Leerstände und Lücken ein uneinheitliches Bild bietet, das zwar niemanden abstößt, aber eben auch niemanden anzieht. [Hamburger Abendblatt, 08.09.2023]
Der aggressive globale Steuerwettbewerb, in dem Niedrigsteuerländer auf Kosten anderer Staaten und deren Bürgern Firmen, Kapital und Vermögen anziehen, schadet allen. [Süddeutsche Zeitung, 14.12.2022]
Sie [die Störche] werden vom Geruch der frisch gemähten Gräser angezogen, weil sie auf der kurz geschorenen Wiese ganz leicht Frösche, Schnecken und anderes Getier finden. [Neue Westfälische, 13.06.2022]
3.
jmd. zieht etw. anan etw. ziehen oder drehen, so dass es straff gespannt, fester geschlossen oder befestigt wird
in gegensätzlicher Bedeutung zu lockern
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: einen Bogen, einen Gurt, die Handbremse, einen Knoten, eine Saite, eine Schlinge, ein Seil, die Zügel anziehen; eine Schraube anziehen (= festdrehen)
Beispiele:
Das Auto an einer abschüssigen Stelle geparkt, kurz ausgestiegen, kein Gang drin, Handbremse nicht richtig angezogen und schon macht sich der Wagen selbstständig. [Hamburger Abendblatt, 09.09.2023]
Ziehe die Schrauben fest an, damit die Stange so fest und stabil wie möglich an der Wand befestigt ist. [Wie montierst du deine neue RackBuddy Kleiderstange?, 06.09.2022, aufgerufen am 29.08.2023]
Schnecke nennt man den rund geformten Abschluss oben am Kontrabass, dort, wo die Saiten angezogen werden können. [Bote der Urschweiz, 07.01.2021]
Den Widrigkeiten von Wind und Wetter stellt sich das Gipfelkreuz des Patteriol in 3056 Meter Höhe bereits seit 50 Jahren. Lediglich seine Seile mussten hin und wieder einmal angezogen werden, damit es die Standhaftigkeit nicht verliert, ansonsten erstrahlt es nach wie vor im alten Glanze. [Südkurier, 09.09.2017]
Zwei Männer zu Pferde zogen die Zügel an, um ein Auto vorüberzulassen. [Berliner Zeitung, 22.03.1973]
4.
jmd., etw. zieht anzu ziehen beginnen
Beispiele:
Die Wagentür schlug zu, die Pferde zogen an, eilig rollte das Gefährt von dannen. [Rhein-Zeitung, 28.05.2004]
Er schnalzte laut und seine Ochsen zogen an. [Münchner Merkur, 07.05.2021]
Als die Schwebebahn voller Ausflügler […] anzieht, ist der Himmel noch blau. [Süddeutsche Zeitung, 22.07.2021]
Ein Pferd zieht an, zwei Baumstämme rucken an. Und schon ist Bewegung im Nadelwald in Grambergen. Heute wird Holz gerückt. [Neue Osnabrücker Zeitung, 26.04.2017]
Schließlich verriegeln die Türen, und die Lokomotive zieht an. [Westdeutsche Zeitung, 28.07.2014]
5.
in Bezug auf die Intensität, Höhe
a)
etw. zieht ansteigen, höher werden
Kollokationen:
mit Aktivsubjekt: die Kosten, die (Aktien-)‍Kurse, die Preise ziehen an; die Inflation, der Konsum, die Nachfrage zieht an; die Konjunktur, die Wirtschaft zieht an (= verbessert sich)
Beispiele:
Auch der Ölpreis zog an, weil viele Experten befürchten, dass eine Eskalation des Kriegs die Energieversorgung gefährden könnte. [Der Tagesspiegel, 20.10.2023]
Hierzulande zogen an der Dax‑Spitze die Anteilscheine des Industriekonzerns Siemens um 3,3 Prozent an. [Münchner Merkur, 28.09.2023]
Nun haben die Temperaturen wieder angezogen, doch Kallebad und Maaraue sind bereits geschlossen. [Allgemeine Zeitung, 09.09.2023]
Die Öffnung Chinas nach der Abschaffung der strikten Corona‑Massnahmen dürfte die Wirtschaft ankurbeln und die chinesische Nachfrage nach Erdölprodukten anziehen lassen – was steigende Preise zur Folge hätte. [Neue Zürcher Zeitung, 31.01.2023]
Die Aufträge der Zeitarbeitsunternehmen ziehen wieder an. Ein erstes Zeichen für den Aufschwung. [Der Standard, 22.01.2010]
b)
jmd. zieht (etw.) an(das Tempo) erhöhen, schneller werden
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: den Spurt, das Tempo anziehen
Beispiele:
Auf der letzten Geraden wurde das Tempo noch einmal angezogen. [Mittelbayerische, 13.10.2023]
Entscheidende Phase nach dem Seitenwechsel: Die Gastgeber zogen an und auf 30:22 [Tore] davon. [Allgemeine Zeitung, 13.10.2023]
»Wir haben es nicht verstanden, das Tempo anzuziehen und Torchancen zu kreieren«, räumte [Trainer Jupp] Heynckes später in seiner Analyse ein. [Welt am Sonntag, 20.11.2011]
In der ersten Runde hat er sich etwas im Feld versteckt und hat dann auf den letzten 400 Metern den Spurt angezogen. [Westdeutsche Zeitung, 04.08.2010]
Als er dann nach der Hälfte der Distanz seinen Spurt anzog, hatten weder der Rumäne Andrej Igorov noch der starke UdSSR‑Fahrer Jewgeni Penjajew, die sich in dieser Reihenfolge die Silber‑ und Bronzemedaille erkämpften, die Kraft, noch mitzuhalten. [Neues Deutschland, 23.10.1964]
c)
bildlich jmd. zieht etw. an(Preise, Gebühren, den Druck o. Ä.) erhöhen
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: die Gebührenschraube, Kostenschraube, Sparschraube, Steuerschraube anziehen
Beispiele:
Die Hagia Sophia gehört zu den großen Bauwerken der Menschheit, möglich gemacht durch eine schier höllische Steuerschraube (= extreme Steuererhöhungen), die Justinian von seinem obersten Verwalter Johannes von Kappadokien anziehen ließ. [Südkurier, 01.07.2020]
Es ist nicht das erste Mal, dass Sicherheitslücken und Kryptokriminalität weltweit für Schlagzeilen sorgen. Zahlreiche Staaten sowie Hongkong haben digitalen Währungen und entsprechenden Umschlagplätzen denn auch einen Riegel vorgeschoben. In den USA wird die Regulierungsschraube angezogen. [Neue Zürcher Zeitung, 18.08.2021]
Er liefert einen anspruchsvollen Film ab, handwerklich ist alles einwandfrei und er zieht die Spannungsschraube stetig an. [Movies 2012 (94) – The Dark Knight, 03.09.2012, aufgerufen am 14.06.2023]
Zudem werden die Dozenten ja auch nicht müde zu betonen, dass »jetzt [im Masterstudium] alles anders« wird. »Was im Bachelor noch gut war, ist jetzt nicht mehr gut. Wir ziehen die Notenschraube weiter an [Zurückbleiben bitte!, 25.10.2010, aufgerufen am 14.06.2023]
Die Notenbanker ziehen die Zinsschraube seit fast zwei Jahren an, um die Inflation in Schach zu halten. [Der Standard, 28.03.2006]
6.
jmd., etw. kommt angezogen (= sich in jmds. Richtung bewegen, näher kommen)
Beispiele:
Zögernd kommt die Zukunft angezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit. [Badische Zeitung, 18.05.2013]
Den Gipfel des Conic Hill lassen wir dann aber im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, da hier ein eisiger Wind weht und auch gerade die Wolken wieder angezogen kommen. [15. 07. Easter Drumquhassle Farm – Loch Lomond, 28.08.2010, aufgerufen am 15.06.2023]
Dazu kamen die Squalls. Das sind kleine überschaubare Schauerböen, die von hinten angezogen kommen. Manchmal bringen sie eine deutliche Windzunahme oder Winddreher und immer mehr oder weniger Niederschläge. [Noch 100 Meilen bis Martinique, 29.12.2022, aufgerufen am 29.08.2023]
»Hallo, Boy!« rief er, als ich mit Sack und Pack dort angezogen kam. [Krüss, James: Mein Urgroßvater und ich. Hamburg: Oetinger 1959, S. 10]
Es war ihr beim Hören, als schaue sie auf ein dunkles, unruhiges Meer, wo Wellen auf Wellen brausend angezogen kamen, sich überstürzten und ingrimmig aufbäumend ihre schaumspritzenden Locken schüttelten, um dann immer wieder in sich selbst zu versinken. [Heyking, Elisabeth von: Der Tag Anderer. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1905], S. 32911]

letzte Änderung:

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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ziehen · ungezogen · abziehen · Abzug · abzüglich · anziehen · Anzug · anzüglich · aufziehen · Aufzug · ausziehen · Auszug · beziehen · Beziehung · beziehungsweise · Bezug · bezüglich · erziehen · Erzieher · Erziehung · nachziehen · Nachzügler · überziehen · Überzieher · Überzug · umziehen · Umzug · verziehen · Verzug · vollziehen · Vollzug · vorziehen · Vorzug · vorzüglich · zuziehen · zuzüglich
ziehen Vb. ‘mit Kraft zu sich her oder hinter sich her bewegen, zerren, zu ganzer Länge ausdehnen, aufziehen, züchten, sich fortbewegen’, reflexiv ‘sich dehnen, in die Länge erstrecken’; zusammen mit einem Substantiv dient ziehen häufig zur Umschreibung eines Verbalbegriffs, vgl. in Zweifel ziehen ‘bezweifeln’ (16. Jh.), Lehren ziehen ‘lernen’ (18. Jh.); ahd. ziohan (8. Jh.), mhd. ziehen, asächs. tiohan, mnd. tēn, tīen, mnl. tīen, afries. tiā, aengl. tēon, anord. (nur Part. Prät.) toginn ‘gezogen’, got. tiuhan ‘führen’ (germ. *teuhan). Außergerm. vergleichen sich griech. dadýssesthai (δαδύσσεσθαι) ‘zerrissen werden’, dé͞ukein (δεύκειν) ‘denken, nachdenken, Sorge tragen’, lat. dūcere ‘ziehen, schleppen, führen, leiten’, mkymr. dygaf (aus *dukami) ‘bringe’. Zugrunde liegt ie. *deuk- ‘ziehen’. Dazu gehören aus dem germ. Sprachbereich die unter Zaum, Zeug, Zeuge, zögern, Zögling, Zucht, zucken, zücken, Zug, Zügel behandelten Wörter sowie auch Herzog (eigentlich ‘Heerführer’, s. d.). Zum Part. Prät. gezogen in der Bedeutung ‘erzogen’ gehört ungezogen Adj. ‘unartig, ungehorsam’, ahd. ungizogan ‘noch nicht erzogen, unbändig’ (8. Jh.), mhd. ungezogen ‘ohne gehörige Bildung, unartig, zuchtlos’. – abziehen Vb. ‘durch Ziehen entfernen, herunterziehen, wegnehmen, weggehen, vermindern, subtrahieren’, ahd. abaziohan (9. Jh.), mhd. abeziehen; Abzug m. ‘Vorgang, Ergebnis des Abziehens, Weggang, abgezogener Betrag, Vorrichtung zum Ableiten’, mhd. abezuc; abzüglich Präp. (besonders in der Kaufmannssprache) ‘mit Abzug von, abgerechnet’ (19. Jh.), vgl. schon (md.) abezogelich (15. Jh.). anziehen Vb. ‘an sich heranziehen, straff ziehen, Kleidung anlegen’, mhd. aneziehen, auch ‘anklagen, beschuldigen’ (eigentlich ‘etw. als Beweis heranziehen’); Anzug m. ‘Vorwurf, Beschuldigung, Anmarsch, Ankunft’ (15. Jh.), im Anzuge sein ‘im Anmarsch sein, bevorstehen, beginnen’ (16. Jh.), ‘Kleidung’ (Ende 16. Jh., geläufig seit 18. Jh.), dann speziell ‘Jacke und Hose’, spätmhd. anzuc ‘Anzug (im Schachspiel)’; anzüglich Adj. ‘auf Unangenehmes, Peinliches anspielend, ungehörig, zweideutig’ (16. Jh.), vgl. anzügliche und schimpfliche Wort (17. Jh.), zu frühnhd. anzug ‘Vorwurf, Beschuldigung’ (s. oben); daneben auch im Sinne von ‘anziehend’ (Anfang 16. Jh., noch bei Goethe). aufziehen Vb. ‘durch Ziehen öffnen, in die Höhe ziehen, großziehen, erziehen, eine Feder spannen, ins Werk setzen, necken’, ahd. ūfziohan ‘emporziehen’ (um 1000), mhd. ūfziehen ‘sich erheben, in die Höhe ziehen, emporheben, auf-, erziehen, fördern, pflegen’; Aufzug m. ‘Vorrichtung zum Hochziehen, Hochfahren’, dann (ab 17. Jh.) ‘Aufmarsch, Festzug, Prozession’, mhd. ūfzuc ‘Vorrichtung zum In-die-Höhe- Ziehen, Aufschub, Anziehung, Einfluß’; Aufzug im Sinne von ‘Aufmachung’ (17. Jh.) ist eigentlich ‘die Art und Weise, wie man vor anderen aufzieht’, dann eingeschränkt auf ‘Kleidung’; die Bedeutung ‘Schauspielakt’ (seit 17. Jh.) stammt aus dem feierlichen Auftritt der Schauspieler zu Beginn eines Aktes. ausziehen Vb. ‘herausziehen, in die Länge ziehen, auseinanderziehen, ablegen, aus-, entkleiden, ausplündern, einen Auszug machen, exzerpieren, wegziehen, wegmarschieren, die Wohnung aufgeben’, ahd. ūʒziohan (9. Jh.), mhd. ūʒziehen ‘aus-, herausziehen, sich entfernen, in den Krieg ziehen, entkleiden, ausnehmen, befreien’; Auszug m. ‘das Ausziehen, Abmarsch, Auswanderung, Teilabschrift, Exzerpt, Extrakt’, mhd. ūʒzuc ‘Auszug, Einwand, Widerrede, Ausflucht, Ausnahme’. beziehen Vb. ‘auf, über etw. ziehen, (be)spannen, regelmäßig erhalten, in einen bestimmten Zusammenhang bringen’, reflexiv ‘sich berufen auf, verweisen auf’, ahd. biziohan ‘festbinden, über-, zusammenziehen, zusammenfügen, wegnehmen’ (8. Jh.), mhd. beziehen ‘zu etw. kommen, erreichen, überziehen, ein Kleid besetzen, füttern, an sich nehmen, einziehen’; Beziehung f. ‘Verbindung, innerer Zusammenhang, wechselseitiges Verhältnis, Bezug(nahme), Anspielung, Hinsicht’ (17. Jh.); beziehungsweise Konj. ‘oder vielmehr, genauer gesagt, im anderen Fall’ (Mitte 18. Jh.), älter beziehlicher Weise (17. Jh.); Bezug m. ‘Bezugnahme, Hinsicht, Beziehung, das Beziehen (von Waren), Überzug’ (Anfang 18. Jh.; Einzelbeleg schweiz. 1483); vgl. ahd. bizog ‘Decke’ (Hs. 11./12. Jh.), mhd. bezoc ‘Unterfutter’; bezüglich Adj. ‘sich auf etw. beziehend’ (vereinzelt 16. Jh., häufig seit Ende 18. Jh.); auch Präp. (19. Jh.). erziehen Vb. ‘jmdn., besonders ein Kind, geistig und charakterlich formen, seine Neigungen und Fähigkeiten entfalten’, ahd. irziohan ‘ziehen, aufziehen, erziehen’ (8. Jh.), mhd. erziehen, eigentlich ‘herausziehen’; die Bedeutung des Verbs steht seit ahd. Zeit unter dem Einfluß von lat. ēducāre ‘auf-, großziehen, ernähren, erziehen’; Erzieher m. (17. Jh., vereinzelt 15. Jh.), Erziehung f. (um 1500). nachziehen Vb. ‘hinter sich herziehen, fester anziehen, nachzeichnen, verstärken, nachfolgen’, ahd. nāhziohan (um 1000), mhd. nāchziehen; Nachzügler m. ‘wer verspätet eintrifft, Nachkömmling’, zuerst (1792) bei Goethe im Sinne von ‘hinter dem Heere zurückbleibender Soldat, Marodeur’, gebildet zu heute nicht mehr gebräuchlichem Nachzug ‘Nachhut eines Heeres’. überziehen Vb. (in trennbarer Verbindung) ‘ein Kleidungsstück über den Körper ziehen, (über etw. anderes) anziehen’ (17. Jh.); vgl. die Wendung jmdm. eins, ein paar überziehen ‘jmdm. einen Hieb, Hiebe versetzen, jmdn. schlagen’ (um 1600); (in untrennbarer Verbindung) ‘mit einem Überzug versehen, bedecken, bespannen’, auch mit Krieg überziehen ‘zum Kriegsschauplatz machen’, das Konto überziehen ‘mehr abheben, als auf dem Konto steht’; ahd. ubarziohan ‘verziehen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. überziehen ‘über etw. ziehen, an sich ziehen, gewinnen, bedecken, überfallen, besetzen, übertreffen’; Überzieher m. ‘leichter Herrenmantel’ (Mitte 19. Jh.), früher ‘Überziehrock der Männerkleidung’ (18. Jh.); Überzug m. ‘auswechselbare Hülle, Bezug, dünne Decke, Schicht, Auflage’, auch frühnhd. überzog ‘Überfall, feindlicher Angriff’ (15. Jh.), ahd. ubarzug ‘Kleidungsstück’ (Hs. 13. Jh.). umziehen Vb. (trennbar) ‘in eine andere Wohnung ziehen, den Wohnsitz wechseln, ein anderes Kleid, einen anderen Anzug anziehen, die Kleidung wechseln’ (18. Jh.), älter ‘herum-, umherziehen, -schweifen, -wandern’ (Anfang 16. Jh.), (untrennbar) ‘sich um … herumbewegen, ziehend umkreisen, mit etw. rings umgeben, bedecken’, reflexiv ‘sich bewölken, beziehen’, mhd. umbeziehen ‘umgeben, -zingeln, überfallen, herumziehen’; Umzug m. ‘das Umherziehen, (feierlicher) Aufzug, Festzug’ (Anfang 16. Jh.), ‘Wohnungswechsel’ (19. Jh.). verziehen Vb. ‘durch Ziehen in eine vom Normalen, Üblichen abweichende Form bringen, verzerren, die Wohnung, den Wohnort wechseln, falsch, nicht in der richtigen Weise erziehen, verwöhnen, zu dicht stehende junge Pflanzen herausziehen, vereinzeln’, reflexiv ‘allmählich weiterziehen und verschwinden, sich (unauffällig) entfernen’, ahd. firziohan ‘wegnehmen, entziehen, falsch erziehen’ (8. Jh.), mhd. verziehen ‘auseinanderziehen, herausziehen, entfernen, hinziehen, aufschieben, verzögern’; Verzug m. ‘Verzögerung, Rückstand im Erfüllen einer Verpflichtung’, mhd. verzuc, verzoc, auch ‘Einspruch, Einwand’. vollziehen Vb. ‘in die Tat umsetzen, ausführen, vollstrecken’, reflexiv (seit 19. Jh.) ‘vor sich gehen, geschehen, ablaufen’, ahd. fol(l)aziohan ‘unterstützen helfen, vollenden’ (8. Jh.), mhd. vol(le)ziehen ‘vollständig ziehen, ausführen, unterstützen, gemäß verfahren, genügen, befriedigen’, eigentlich ‘etw. bis zum Ende, zum Ziele ziehen’; Vollzug m. ‘Verwirklichung, Ausführung, Vollstreckung’, mhd. volzuc. vorziehen Vb. ‘nach vorn ziehen, hervorziehen, vor etw. ziehen, bevorzugen, lieber mögen, für später Vorgesehenes auf einen früheren Zeitpunkt legen, zuerst in Angriff nehmen’, ahd. furiziohan ‘hervorziehen, vorbringen, etw., jmdn. vorziehen’ (10. Jh.), mhd. vür-, vorziehen (frühnhd. für-, vorziehen) ‘vorführen (Pferd), darlegen, anführen, geltend machen, vorenthalten’; Vorzug m. ‘Vergünstigung, Vorteil, Vorrang, Vorrecht’, mhd. vürzuc, vürzoc (frühnhd. Für-, Vorzug); auch im Sinne von ‘wertvolle, vortreffliche Eigenschaft, Vorzüglichkeit, gute Seite’ (seit 17. Jh.); vorzüglich Adj. ‘hervorragend, ausgezeichnet, vortrefflich’ (18. Jh.). zuziehen Vb. ‘durch Heranziehen schließen, zusammenziehen, festziehen, herbeirufen, von auswärts an den hiesigen Ort ziehen’, sich etw. zuziehen (z. B. etw. Übles, eine Krankheit, 18. Jh.), ahd. zuoziohan ‘anziehen, (die Bogensehne) spannen’ (um 1000), mhd. zuoziehen ‘zuziehen, zufügen, schließen, entgegenziehen, jmdm. zusetzen’; zuzüglich Präp. (besonders in der Kaufmannssprache) ‘hinzukommend, hinzuzurechnen’ (20. Jh.), wohl nach abzüglich (s. oben) gebildet.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(eine Schraube) anziehen · festdrehen · festschrauben · festziehen
Unterbegriffe

(die) Geschwindigkeit erhöhen · (einen) Schritt zulegen · beschleunigen (aktiv) · volle Kraft voraus fahren  ●  (Tempo) anziehen ugs. · (die) Schlagzahl erhöhen ugs. · (eine) Schippe zulegen ugs. · (eine) Schüppe Kohlen drauflegen ugs., ruhrdt. · (einen) Schlag zulegen ugs. · (einen) Zahn zulegen ugs. · (mehr) Tempo machen ugs. · Gas geben ugs. · Gummi geben ugs. · Kette geben ugs. · auf die Tube drücken ugs., veraltend · aufs Tempo drücken ugs. · reinhauen ugs. · schneller machen ugs.
Unterbegriffe
  • (kräftig) ausschreiten variabel · ein strammes Tempo vorlegen variabel · einen schnellen Schritt einschlagen variabel
Assoziationen
  • Beeil dich!  ●  (ein) bisschen dalli! ugs. · (mach) schnell! ugs. · (na los) Bewegung! ugs. · (na) wird's bald? ugs. · (und zwar) ein bisschen plötzlich! ugs. · Aber zackig jetzt! ugs. · Beeilung! ugs. · Beweg deinen Arsch! derb · Brauchst du 'ne (schriftliche) Einladung? ugs., variabel · Brauchst du (erst noch) 'ne Zeichnung? ugs. · Dann mal ran! ugs. · Drück auf die Tube! ugs., veraltet · Geht das (eventuell) auch ein bisschen schneller? ugs., variabel · Gib Gummi! ugs., salopp · Gib ihm! ugs. · Hau rein! ugs., salopp · Heute noch? ugs., ironisch · Jetzt aber dalli! ugs., variabel · Jib Jas Justav, 's jeht uffs Janze! ugs., Spruch, berlinerisch · Komm in die Gänge! ugs. · Kutscher, fahr er zu! (pseudo-altertümelnd) ugs., ironisch · Lass gehen! ugs. · Lass jucken, Kumpel! ugs., veraltet · Lass knacken! ugs. · Lass schnacken! ugs. · Lass was passieren! ugs. · Leg ma ne Schüppe Kohlen drauf! ugs., Spruch, ruhrdt., veraltet · Leg mal 'nen Zahn zu! ugs. · Mach fix! ugs. · Mach hin! ugs. · Mach hinne! ugs., regional · Mach schon! ugs. · Mach voran! (Betonung auf 1. Silbe, norddt.) ugs. · Mach zu! ugs., norddeutsch · Nicht einschlafen! ugs. · Nichts wie ran! ugs. · Noch einen Schritt langsamer, und du gehst rückwärts. ugs., Spruch, ironisch · Pass auf, dass du nicht Wurzeln schlägst. ugs., übertreibend · Pass auf, dass du nicht einschläfst! ugs., übertreibend, variabel · Schick di! ugs., alemannisch · Schlaf nicht ein! ugs., variabel · Vamos! ugs., spanisch · Was stehst du hier noch rum!? ugs. · Wie wär's mit ein bisschen Beeilung? ugs. · Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! ugs., Spruch · Wird das heut(e) noch was? ugs., ironisch · Yallah! ugs., arabisch · avanti! ugs. · dalli, dalli! ugs. · hopp hopp! ugs. · los (los)! ugs. · worauf wartest du? ugs. · zack zack! ugs. · zacki, zacki! ugs.
  • Tempo aufnehmen · an Fahrt gewinnen · an Tempo zulegen · flotter werden · schneller werden  ●  Fahrt aufnehmen auch figurativ · ins Rollen kommen fig. · abgehen ugs. · auf Touren kommen ugs., auch figurativ · in Fahrt kommen ugs., auch figurativ · in Schwung kommen ugs., auch figurativ
  • Druck ausüben · dringen (auf) · dringend bitten · drängen (zu / auf) · es dringend machen  ●  urgieren österr. · (jemandem etwas) dringend anempfehlen geh. · Dampf (dahinter) machen ugs. · Druck machen ugs. · die Daumenschrauben anziehen ugs. · quengeln ugs.
  • (sich) beeilen · eilen  ●  (sich) abhasten veraltet · (sich) abjagen veraltet · (sich) tummeln österr. · (die) Beine in die Hand nehmen ugs., fig. · (die) Hufe schwingen ugs., fig. · (sich) abhetzen ugs. · (sich) ranhalten ugs. · (sich) sputen ugs. · (sich) überschlagen ugs. · Dampf machen ugs., fig. · Gummi geben ugs. · Hackengas geben ugs. · fix machen ugs. · hinnemachen ugs. · reinhauen ugs., salopp · schnell machen ugs. · voranmachen ugs., ruhrdt.
  • mit quietschenden Reifen anfahren variabel · (einen) Kavaliersstart hinlegen ugs., variabel · mit qualmenden Socken losdüsen ugs., variabel

(sich / jemandem) Kleidung anlegen · (sich / jemanden) ankleiden · (sich / jemanden) anziehen · (sich / jemanden) bekleiden  ●  (sich) schmeißen in ugs. · (sich) werfen in ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(sich) verteuern · anziehen (Preis) · im Preis steigen · steigen (Preis) · teurer werden
Assoziationen

(etwas) anlegen (Kleidung) · (sich etwas) umbinden (Kleidung)  ●  (etwas) anziehen ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(Kleidung) anlegen · (ein Kleidungsstück) anziehen · (hinein)schlüpfen (in) · (sich / jemandem) Kleidung anlegen · (sich / jemanden) ankleiden · (sich / jemanden) anziehen · (sich / jemanden) bekleiden · (sich) werfen (in) · steigen (in)  ●  (sich) schmeißen in ugs. · (sich) werfen in ugs. · antun geh.
Unterbegriffe
Assoziationen

Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›anziehen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anziehen‹.

Zitationshilfe
„anziehen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/anziehen>.

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selten häufig

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