anzetteln
GrammatikVerb · zettelt an, zettelte an, hat angezettelt
Aussprache
Worttrennung an-zet-teln
Wortbildung
mit ›anzetteln‹ als Erstglied:
Anzettler / Anzetteler · Anzettlung / Anzettelung
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Zettel · zetten · anzetteln · 1verzetteln
1Zettel m. bei einem Gewebe in Längsrichtung verlaufender Garnfaden, ‘Kette, Aufzug’ (15. Jh.; Gegensatz Einschlag, Einschuß für den durch die Breite laufenden Faden), vgl. mhd. zettelgarn, gebildet mit l-Suffix zu zetten Vb. ‘einzeln, in kleinen Stücken fallen lassen, streuen, verstreuen, ausbreiten’, ahd. zetten (9. Jh.; vgl. bi-, ubarzetten ‘be-, überstreuen’, 8. Jh.), mhd. zet(t)en ‘streuen, zerstreut fallen lassen, ausbreiten’ (germ. -dd- aus -dj-). Dazu stellen sich anord. teðja ‘düngen, misten’, schwed. (mundartlich) täda, engl. (aus dem Anord.) to ted ‘ausbreiten (von Heu)’ sowie anord. tað ‘ausgebreiteter Mist’, schwed. (mundartlich) tad ‘Dung’ und got. ungatass ‘ungeordnet, zugellos’, ferner die unter Zote und Zotte (s. d.) angegebenen Formen. Außergerm. lassen sich vielleicht vergleichen griech. datéasthai, datéesthai (δατέασθαι, δατέεσθαι) ‘unter sich verteilen, (zu)teilen’, dasmós (δασμός) ‘Verteilung, Tribut’, so daß auf eine durch t erweiterte Form der Wurzel ie. *dā(i)-, *dī̌- ‘teilen, zerschneiden, zerreißen’ (s. Teil, Zeit) zurückgegangen werden kann. – anzetteln Vb. ‘den Aufzug eines Gewebes auf dem Webstuhl einrichten’, übertragen ‘anstiften’ (Ende 15. Jh.), abgeleitet vom Subtantiv. 1verzetteln Vb. ‘Gras, Heu, Stroh zum Trocknen ausbreiten, unachtsam, unbedenklich verstreuen, verschütten’ (16. Jh.), übertragen ‘vergeuden, vertun’ (17. Jh.), ‘Zeit vergeuden’ (18. Jh.), sich verzetteln ‘seine Kräfte zersplittern’ (19. Jh.); Iterativbildung zu verzetten, mhd. verzetten ‘zerstreut fallen lassen, verstreuen, verlieren’, zu zetten (s. oben).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Starthilfe geben ·
animieren ·
anstoßen ·
anzetteln ·
einsetzen lassen ·
entfesseln ·
ins Rollen bringen ·
veranlassen ●
loslegen lassen ugs.
(etwas) anzetteln ·
eine Lawine (von ...) lostreten ·
provozieren ·
vom Zaun brechen ●
(etwas) lostreten fig. ·
instigieren geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›anzetteln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anzetteln‹.
Aufruhr
Aufstand
Grundsatzdebatte
Handelskrieg
Intrige
Kleinkrieg
Komplott
Krawall
Kulturrevolution
Massenschlägerei
Meuterei
Palastrevolution
Personaldebatte
Pogrom
Preiskampf
Preiskrieg
Prügelei
Putsch
Randal
Rassenkrieg
Rebellion
Revolte
Revolution
Schlägerei
Schmutzkampagne
Staatsstreich
Umsturz
Verleumdungskampagne
Verschwörung
Volksaufstand
Verwendungsbeispiele für ›anzetteln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Weil er diesen Job nicht bekommen hatte, zettelte er jetzt das Theater an.
[Bild, 25.11.1998]
War es da wirklich nötig, abermals eine derartige Diskussion anzuzetteln?
[Die Zeit, 15.11.2010, Nr. 46]
Niemand hört mehr auf seinen monotonen Ruf, daß alle Opposition angezettelt sei von den Kommunisten.
[Die Zeit, 15.06.1962, Nr. 24]
Sie sagen das jetzt so, dabei haben Sie selbst provoziert und gesellschaftliche Kämpfe angezettelt.
[Der Tagesspiegel, 20.06.2004]
Kämpfe, leichtfertig gegen die armenischen Nachbarfürsten angezettelt, machten die Lage noch verworrener.
[Ganshof, François Louis: Das Hochmittelalter. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 7426]
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