Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

quengeln

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GrammatikVerb · quengelt, quengelte, hat gequengelt
Aussprache 
Worttrennung quen-geln
Häufige Falschschreibung quängeln
Wortbildung  mit ›quengeln‹ als Erstglied: Quengelei · quengelig / quenglig · Quengelware · Quengler
 ·  mit ›quengeln‹ als Letztglied: Gequengel · herumquengeln
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich unablässig in weinerlichem Ton klagen, um etw. bitten
Beispiele:
das übermüdete Kind begann zu quengeln
der Junge quengelte den ganzen Tag
umgangssprachlich, abwertend unzufrieden, missmutig reden, nörgeln
Beispiele:
der Kranke quengelte immerzu
»komm nicht immer so spät«, quengelte sie
Als sie weitersprach, hatte ihre Stimme einen spröden, quengelnden Klang [ WeiskopfAbschied v. Frieden1,526]
Schließlich begann die Greisin zu quengeln: Den ganzen Tag warte sie auf das kleine Vergnügen [ FusseneggerAntlitz90]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
quengeln Vb. ‘in weinerlichem Tonfall Mißbehagen, Unmut äußern, wehleidig schmollen, durch weinerliches Klagen, Nörgeln auf die Nerven gehen’ (18. Jh.), wohl nd. md. Iterativbildung zu dem unter zwängen (s. d.) behandelten Verb. Zum Anlaut qu- s. quer.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Druck ausüben · dringen (auf) · dringend bitten · drängen (zu / auf) · es dringend machen  ●  urgieren österr. · (jemandem etwas) dringend anempfehlen geh. · Dampf (dahinter) machen ugs. · Druck machen ugs. · die Daumenschrauben anziehen ugs. · quengeln ugs.
Assoziationen

(etwas) bekritteln · (etwas) bemäkeln · (seinem) Ärger (über / auf etwas) Luft machen · (sich) beschweren · beckmessern · herumkritisieren (an) · immer (et)was auszusetzen haben · immer (et)was zu meckern haben · murren · mäkeln · räsonieren · sich beklagen (über)  ●  reklamieren schweiz. · sich unzufrieden zeigen mediensprachlich · (seinen) Frust loswerden (wollen) ugs. · (seinen) Frust rauslassen ugs. · Frust ablassen ugs. · abkotzen derb, fig. · granteln ugs., österr., bayr. · maulen ugs. · meckern ugs. · mosern ugs. · motzen ugs. · nölen ugs. · nörgeln ugs. · pöbeln ugs. · quengeln ugs. · raunzen ugs., österr. · sich auskotzen (über) derb · sich unzufrieden äußern fachspr., verhüllend, mediensprachlich
Unterbegriffe
  • (he)rumjammern (über) ugs. · (he)rumjanken ugs., regional · (he)rumjaulen ugs., fig., salopp · (he)rummaulen ugs. · (he)rummeckern (an) ugs. · (he)rummosern ugs. · (he)rummotzen ugs. · (he)rummäkeln (an) ugs. · (he)rumnölen ugs. · (he)rumnörgeln (an) ugs.
Assoziationen

herumjanken · janken · keine Ruhe geben  ●  (rum)knöttern ugs., ruhrdt. · (rum)quaken ugs. · herumquengeln ugs. · quengeln ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›quengeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›quengeln‹.

Kind Kleine Nachwuchs

Verwendungsbeispiele für ›quengeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Kinder quengeln, wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen. [Bild, 14.12.2000]
Das Gebot der Flexibilität wurde als Angebot zur Verkürzung der Arbeitszeit verkauft, nachdem die Gewerkschaften im Namen der Arbeitslosen einige Tarifrunden lang gequengelt hatten. [o. A.: VON DER ARBEITERKLASSE (Teil 1 und 2). In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1990]]
Mal quengelt Jasper, mal hat er Hunger, mal will er unterhalten werden. [Die Zeit, 13.07.2012, Nr. 28]
Wieder quengelt das Handy, das israelische Fernsehen will noch ein Interview. [Die Zeit, 05.04.2007, Nr. 15]
Sie quengelt nicht, sie nörgelt nicht und sie nervt nicht. [Süddeutsche Zeitung, 27.07.2002]
Zitationshilfe
„quengeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/quengeln>.

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