Stimmung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Stimmung · Nominativ Plural: Stimmungen
Aussprache [ˈʃtɪmʊŋ]
Worttrennung Stim-mung
Wortbildung
mit ›Stimmung‹ als Erstglied:
stimmungsaufhellend
· Stimmungsaufheller · Stimmungsbarometer · Stimmungsbericht · Stimmungsbild · Stimmungsindikator · Stimmungskanone · Stimmungskapelle · Stimmungskiller · Stimmungsknick · Stimmungskulisse · Stimmungslage · Stimmungslyrik · Stimmungsmache · Stimmungsmacher · Stimmungsmalerei · Stimmungsmusik · stimmungsmäßig · Stimmungsnovelle · Stimmungsschilderung · Stimmungsschwankung · Stimmungstest · Stimmungstief · Stimmungsumschwung · stimmungsvoll · Stimmungswandel · Stimmungswechsel
· mit ›Stimmung‹ als Letztglied: Abendstimmung · Abschiedsstimmung · Adventsstimmung / Adventstimmung · Alkoholstimmung · Arbeitsstimmung · Aufbruchsstimmung / Aufbruchstimmung · Bombenstimmung · Endzeitstimmung · Feiertagsstimmung · Ferienstimmung · Feststimmung / Festesstimmung · Festtagsstimmung · Gemütsstimmung · Gewitterstimmung · Goldgräberstimmung · Grundstimmung · Herbststimmung · Hochstimmung · Kampfstimmung / Kampfesstimmung · Karnevalsstimmung · Katerstimmung · Keimstimmung · Konsumentenstimmung · Krisenstimmung · Missstimmung / Miss-Stimmung · Mordsstimmung · Nachtstimmung · Naturstimmung · Panikstimmung · Pfundsstimmung · Pogromstimmung · Premierenstimmung · Reisestimmung · Riesenstimmung · Sektstimmung · Siegesstimmung · Sonnenuntergangsstimmung · Untergangsstimmung · Verbraucherstimmung · Volksstimmung · Weihnachtsstimmung · Weltuntergangsstimmung · WM-Stimmung
· mit ›Stimmung‹ als Letztglied: Abendstimmung · Abschiedsstimmung · Adventsstimmung / Adventstimmung · Alkoholstimmung · Arbeitsstimmung · Aufbruchsstimmung / Aufbruchstimmung · Bombenstimmung · Endzeitstimmung · Feiertagsstimmung · Ferienstimmung · Feststimmung / Festesstimmung · Festtagsstimmung · Gemütsstimmung · Gewitterstimmung · Goldgräberstimmung · Grundstimmung · Herbststimmung · Hochstimmung · Kampfstimmung / Kampfesstimmung · Karnevalsstimmung · Katerstimmung · Keimstimmung · Konsumentenstimmung · Krisenstimmung · Missstimmung / Miss-Stimmung · Mordsstimmung · Nachtstimmung · Naturstimmung · Panikstimmung · Pfundsstimmung · Pogromstimmung · Premierenstimmung · Reisestimmung · Riesenstimmung · Sektstimmung · Siegesstimmung · Sonnenuntergangsstimmung · Untergangsstimmung · Verbraucherstimmung · Volksstimmung · Weihnachtsstimmung · Weltuntergangsstimmung · WM-Stimmung
Bedeutungsübersicht
- 1. gefühlsmäßiger, von der körperlichen und psychischen Verfassung und der augenblicklichen Situation abhängiger Zustand des Menschen, Gemütszustand, Gemütslage, Gemütsverfassung
- 2. Eindruck, der besonders von einer Landschaft, Erscheinung, Situation, einem künstlerischen Werk ausgeht, (ästhetische) Wirkung auf jmds. Gemüt
- 3. Einstellung, Meinung der Leute zu bestimmten Erscheinungen, Vorgängen, besonders des öffentlichen Lebens
- 4. [Musik] Tonhöhe eines Musikinstrumentes, nachdem es gestimmt ist
eWDG
Bedeutungen
1.
gefühlsmäßiger, von der körperlichen und psychischen Verfassung und der augenblicklichen Situation abhängiger Zustand des Menschen, Gemütszustand, Gemütslage, Gemütsverfassung
Beispiele:
er ist heute in guter, schlechter, gereizter Stimmung
sie war durch das schreckliche Ereignis in eine düstere, erbitterte Stimmung geraten
in aufgeräumter, ausgeglichener, rosiger, elegischer Stimmung sein
ich bin jetzt nicht in der rechten Stimmung, den Brief zu schreiben
sich in gehobener, heiterer Stimmung fühlen
von Stimmungen abhängig sein
umgangssprachlich, scherzhaftseine Stimmung sank unter Null
man darf sich nicht den Stimmungen hingeben
jmdm. die Stimmung (= gute Laune) verderben
wir waren (in) bester Stimmung
der Wein hatte uns in eine beschwingte Stimmung versetzt
es herrschte eine festliche, feierliche, friedliche, aufgelockerte Stimmung
die Stimmung blieb eisig, frostig, gedrückt, gedämpft
die Stimmung schlug plötzlich um, wechselte, sank, stieg
die Gäste kamen in Stimmung (= wurden fröhlich, ausgelassen)
er sorgte immer für Stimmung (= Fröhlichkeit, Heiterkeit), brachte alle in Stimmung
saloppdie Stimmung war auf achtzig (= auf ihrem Höhepunkt)
er verstand es, die Besucher in Stimmung (= bei guter Laune) zu halten
2.
Eindruck, der besonders von einer Landschaft, Erscheinung, Situation, einem künstlerischen Werk ausgeht, (ästhetische) Wirkung auf jmds. Gemüt
Beispiele:
wir lernten das Meer in den verschiedenartigsten Stimmungen kennen
die Stimmung des Sonnenuntergangs hat der Künstler treffend eingefangen
das Bild strahlt (eine) echte Stimmung aus
hinter den Schaufensterscheiben herrschte vorweihnachtliche Stimmung
gehobeneine feierliche Stimmung umfängt den Besucher beim Eintritt in den Festsaal
es herrschte eine gewitterschwüle Stimmung
3.
Einstellung, Meinung der Leute zu bestimmten Erscheinungen, Vorgängen, besonders des öffentlichen Lebens
Beispiele:
die Stimmung im Publikum, unter der Jugend erforschen, schildern
wie ist die Stimmung unter der Bevölkerung?
mit treffenden Worten gab er die Stimmung der Mehrheit der Mitglieder wieder
es ist keine Stimmung (= Meinung, Neigung) dafür vorhanden
für, gegen jmdn., etw. Stimmung machen (= Begeisterung, Ablehnung hervorrufen)
4.
Musik Tonhöhe eines Musikinstrumentes, nachdem es gestimmt ist
Beispiele:
das Klavier, die Orgel war zu hoch, zu niedrig, tief in der Stimmung
die Stimmung auf Kammerton
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stimme · Stimmrecht · Stimmvieh · Stimmenmehrheit · stimmen · anstimmen · abstimmen · beistimmen · umstimmen · zustimmen · übereinstimmen · Stimmung · stimmungsvoll · stimmig · einstimmig · mehrstimmig
Stimme f. ‘mit Hilfe der Stimmbänder erzeugte Laute, Fähigkeit zur Erzeugung solcher Laute, Meinung, Urteil’, ahd. stimna, stimma (8. Jh.), stemna, stemma (9. Jh.), mhd. stimme, asächs. stemna, mnd. stemne, stem(me), stimme, mnl. stemme, stēvene, nl. stem, aengl. stefn, stemn, engl. (mundartlich) steven, afries. stifne, stemme, got. stibna, mit sekundärem Labial mnd. stempne, frühnhd. stimb, aus germ. *stemnō (mit aus ƀn entstandenem mn), ohne gesicherte außergerm. Entsprechungen. Verwandtschaft mit griech. stóma (στόμα) ‘Mund, Maul, Mündung, Front, Spitze, Schneide’ (ie. *stomen- ‘Mund, Spalte’, zu einer Wurzel ie. *(s)tem- ‘schneiden’) ist möglich; vgl. in: Die Sprache 18 (1972) 24 ff. Stimme in der Sprache der Musik im Sinne von ‘Singstimme, Singbegabung’ ist bereits ahd., dazu vgl. Fügungen wie hohe, tiefe Stimme (vor allem seit dem 18. Jh. geläufig); auch ‘Teil einer mehrstimmigen (Vokal)komposition’ (16. Jh.). Stimme für ‘Entscheidung für jmdn., etw., Votum’ bei einer Abstimmung, Beratung ist seit dem 14. Jh. bezeugt, vgl. Sitz und Stimme (‘das Recht, ein Votum in einem bestimmten Kreis abgeben zu können’) haben (18. Jh.), Stimmen haben ‘das Votum anderer zugunsten der eigenen Wahl haben’ (16. Jh.), eine Stimme (‘das Recht zu urteilen’) haben (18. Jh.), jmdm. die, seine Stimme geben ‘sich für ihn entscheiden’ (16. Jh.). – Stimmrecht n. ‘Recht, an Abstimmungen und Wahlen teilzunehmen’ (18. Jh.). Stimmvieh n. ‘politisch unentschiedene, unkritische und abhängige Wähler, die bei Wahlen zu erwünschten Entscheidungen veranlaßt werden können’ (2. Hälfte 19. Jh.), nach amerik.-engl. voting cattle, zuerst auf amerikanische Verhältnisse bezogen. Stimmenmehrheit f. (18. Jh.). Vom Substantiv abgeleitet stimmen Vb. ‘zusammenpassen, richtig sein, übereinstimmen’, mhd. stimmen ‘eine Stimme hören lassen, rufen, mit einer Stimme versehen, erfüllen, anstimmen, nennen, festsetzen, abschätzen’ und ahd. gistimnen ‘zusammen-, anstimmen’ (8. Jh.); in der Musik ‘die Höhe der einzelnen Töne kontrollieren’ (16. Jh.), ‘seine Stimme, sein Votum für jmdn., etw. abgeben’ (17. Jh.), ‘jmdn. in eine bestimmte Gemütslage versetzen’ (18. Jh.), anstimmen Vb. ‘zu singen beginnen, einen Termin festsetzen’ (16. Jh.). abstimmen Vb. ‘in Einklang bringen, harmonisch, passend machen’ (17. Jh.), ‘die Stimme, das Votum abgeben’ (18. Jh.), älter ‘Münzen abwerten’ (schweiz., 15. Jh.), ‘nicht übereinstimmen mit etw. oder jmdm.’ (16. Jh.), ‘überstimmen’ (18. Jh.). beistimmen Vb. ‘recht geben, beipflichten’ (17. Jh.). umstimmen Vb. ‘anders stimmen, die Meinung ändern’ (17. Jh.). zustimmen Vb. ‘übereinstimmen, beipflichten’ (16. Jh.). übereinstimmen Vb. ‘den gleichen Klang haben, zusammenpassen, einer Meinung sein’ (16. Jh.). Stimmung f. ‘Gemütslage, -zustand, innere Disposition’ (18. Jh.), ‘Kolorit, Milieu’, besonders auf Ausstrahlung von Kunstwerken, Landschaften u. dgl. bezogen (19. Jh.); dazu stimmungsvoll Adj. (19. Jh.). stimmig Adj. ‘übereinstimmend, zusammenpassend, richtig’ (18. Jh.), zuerst ‘was Stimme hat, zur Stimme gehört’ (17. Jh.). einstimmig Adj. musikalisch ‘aus nur einer Stimme bestehend’ (17. Jh.), ‘ohne Gegenstimme’ (18. Jh.); vgl. ahd. einstimmi ‘einmütig’ (9. Jh.). mehrstimmig Adj. ‘aus mehreren Stimmen bestehend’ (beim Gesang, 19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
Befindlichkeit ·
Gefühlslage ·
Gemütslage ·
Gemütsverfassung ·
Gemütszustand ·
Stimmung ●
emotionale Verfassung variabel ·
(emotionale) Gestimmtheit geh. ·
Gemütshaushalt geh., ironisierend
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
|
Moral ·
Seelenlage ·
Stimmung ·
Stimmungslage ·
moralische Verfassung ·
Überzeugtheit von sich selbst
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
Gemütsschwankung(en) ·
Laune ·
Stimmung ·
Stimmungsschwankung ●
(ein) Anfall (von) ugs., ironisch, übertreibend ·
(eine) plötzliche Aufwallung (von) geh., ironisch, variabel ·
Anwandlung(en) geh. ·
Kaprice geh. ·
Kaprize geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Stimmung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stimmung‹.
Verwendungsbeispiele für ›Stimmung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie tun gut daran, sich möglichst immer über die Stimmung in dem von Ihnen angestrebten Unternehmen zu erkundigen.
[Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs, Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 218]
Dem anderen Mann gegenüber traut er sich, seinen Stimmungen Ausdruck zu geben.
[Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 101]
Die Mutter aber gab sich gern den weichen Stimmungen der Religion hin.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 23]
Auch danach blieben die Stimmungen der Bürger für lange Zeit maßgeblich.
[von Weizsäcker, Richard: Dreimal Stunde Null? 1949 1969 1989, Berlin: Siedler Verlag 2001, S. 85]
Und was hat sie zu der Stimmung gesagt, die sie dort vorgefunden hat?
[o. A.: Reportagen von der Saarabstimmung in Saarbrücken, St. Wendel und Saarlouis, 13.01.1935]
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