Marotte, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Marotte · Nominativ Plural: Marotten
Aussprache
Worttrennung Ma-rot-te (computergeneriert)
Herkunft aus gleichbedeutend marottefrz
eWDG
Bedeutung
seltsamer, schrulliger Einfall, wunderliche Eigenheit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Marotte f. ‘seltsame Gewohnheit, wunderliche Neigung, Schrulle’ ist eine seit der 2. Hälfte des 18. Jhs. gebräuchliche Entlehnung von gleichbed. frz. marotte. Dieses zuerst für das 15. Jh. nachgewiesene frz. Substantiv gehört als verkleinernde Suffixbildung (wie frz. marionnette, s. Marionette, und afrz. mariole ‘kleines Marienbild, Heiligenbild’) zum Namen frz. Marie (aus lat. Maria); vgl. den seit dem 17. Jh. bezeugten frz. Mädchennamen Marotte. Die im Frz. zu beobachtende Bedeutungsentwicklung führt von ‘Marienbild, Heiligenfigur’ über ‘Puppe, Marionette’ zu ‘(aus einem Stab mit Puppenkopf bestehendes) Narrenzepter’ (16. Jh.), weiter zu ‘Narrenkappe’ und schließlich zu ‘närrischer Einfall, Narrheit, seltsame Liebhaberei’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Psychologie
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Marotte‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Marotte‹.
abgewöhnen
Absonderlichkeit
abtun
altmodisch
ausleben
austreiben
belächeln
eigenartig
Eigenheit
eitel
ertragen
exzentrisch
frönen
grassierend
karikieren
kultivieren
kurzlebig
liebenswert
Manierismen
modisch
nachsehen
nerven mit
pflegen
schmunzeln über
sonderbar
sprachlich
stilistisch
Tick
verkommen zu
von Hundehalter
Verwendungsbeispiele für ›Marotte‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die amerikanische Kritik hat dem Maler sogar empfehlen wollen, seine Marotte doch noch einmal zu überdenken.
[Die Zeit, 07.06.1996, Nr. 24]
Die Marotten sind nichts anderes als die zu seinen Inhalten passenden Formen.
[Die Zeit, 13.07.2009, Nr. 28]
In Kiel kann man lernen, wie kurz der Weg von der privaten Marotte zum Kampf der Kulturen ist.
[Die Zeit, 15.10.2003, Nr. 42]
Es geht eben nicht mehr um die publikumswirksamen Marotten eines alternden Stars, es ist leider schon weit schlimmer!
[Die Zeit, 02.10.1995, Nr. 40]
In letzter Zeit hat er viele solcher Marotten – Pubertät eben.
[Schulze, Ingo: Simple Storys, Berlin: Berlin-Verl. 1998, S. 28]
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