Bissen, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bissens · Nominativ Plural: Bissen
Aussprache
Worttrennung Bis-sen
Wortbildung
mit ›Bissen‹ als Letztglied:
Brotbissen
· Fleischbissen · Gabelbissen · Leckerbissen
Bedeutungsübersicht
- 1. abgebrochenes, abgebissenes Stück einer Speise, Happen
- [umgangssprachlich, bildlich] ...
- [übertragen] ⟨ein fetter Bissen⟩ reicher Gewinn
- ⟨ein harter Bissen⟩ etw., das jmdm. zu schaffen macht
- 2. [umgangssprachlich] ⟨ein Bissen⟩ kleine Mahlzeit, Imbiss
eWDG
Bedeutungen
1.
abgebrochenes, abgebissenes Stück einer Speise, Happen
Beispiele:
ein fetter, leckerer, großer, kleiner, magerer, schmaler Bissen
der Hund schnappt nach einem Bissen
einen Bissen Brot in den Mund stecken
umgangssprachlich, bildlich
Beispiele:
keinen Bissen anrühren (= nicht essen)
jmdm. die besten Bissen zuschieben, zustecken (= jmdn. bevorzugen, indem man ihm das Beste gibt)
mir blieb der Bissen im Halse stecken (= ich war verblüfft)
jmdm. die Bissen in den Mund zählen (= genau aufpassen, wie viel jmd. isst)
sich [Dativ] den (letzten) Bissen vom Munde absparen (= die Ausgaben auf das Allernötigste beschränken)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
beißen · Biß · Gebiß · bissig · Bissen · bißchen · bissel
beißen Vb. ‘mit den Zähnen zupacken, die Zähne in etw. hineindrücken, scharf sein, brennen, ätzen’. Ahd. bīʒan ‘(hinein)beißen, stechen’ (8. Jh.), mhd. bīʒen, asächs. bītan, mnd. mnl. bīten, nl. bijten, afries. bīta, aengl. bītan, engl. to bite, anord. bīta, schwed. bita, got. beitan (germ. *bītan) gehören mit aind. bhinátti ‘spaltet, zerschlägt, durchsticht, bricht ein’ und lat. findere ‘spalten’ zu ie. *bheid- ‘spalten’, vielleicht eine Erweiterung der unter Beil (s. d.) angeführten Wurzel ie. *bhei-, *bhei̯ə-, *bhī- ‘schlagen’. Eng verwandt mit dem gemeingerm. Verb sind die unter beizen und bitter (s. d.) genannten Formen. – Biß m. ‘Zugriff mit den Zähnen, durch Beißen entstandene Verletzung’, ahd. biz (mit ungeklärtem Lautstand z oder ʒ am Wortende, s. beizen) ‘das Beißen, Biß, Bissen, Brocken’ (9./10. Jh.), mhd. biʒ, biz, asächs. biti, mnd. bēte, mnl. bete, nl. beet ‘Biß, Bissen’, aengl. bite, engl. bit ‘Biß’. Gebiß n. ‘Gesamtheit der Zähne’, ahd. gibiʒ ‘Gebiß, Bissigkeit, Schärfe’ (10. Jh.), mhd. gebiʒ, mnd. (ge)bit(te), gebēte ‘Gebiß, Zaum’. bissig Adj. ‘schnell und scharf zubeißend, durch scharfe Worte verletzend’, seit frühnhd. Zeit, vom 15. bis 19. Jh. auch beißig, mhd. bīʒec, erhalten in bärbeißig (s. d.); vgl. ahd. bīʒīg, biʒʒīg (Hs. 12. Jh.). Bissen m. ‘was man auf einmal abbeißen und in den Mund stecken kann, Happen, kleine Mahlzeit, Imbiß’, ahd. biʒʒo ‘abgebissenes Stück, Bissen, Klumpen, Brocken’ (9. Jh.), mhd. biʒʒe, mnd. bēte, aengl. bita, engl. bit, anord. biti, schwed. beta ‘Bissen’. bißchen (16. Jh.), landschaftlich bissel (15. Jh.) Adv. Adj., meist ein bißchen, ein bissel ‘ein wenig, etwas’, eigentlich ‘ein kleiner Bissen’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Gabelbissen ·
Gabelfrühstück ·
Häppchen ·
Imbiss ·
Lunchpaket ·
Pausenbrot ·
Zwischendurch-Mahlzeit ·
Zwischenmahlzeit ·
kleine Stärkung ·
leichte Mahlzeit ●
Fingerfood engl. ·
Imbs regional ·
Jause österr. ·
Jausenbrot österr. ·
Marende südtirolerisch ·
Neinerln österr. ·
Snack engl. ·
Unternessen österr. ·
Vesper süddt. ·
Znüni schweiz. ·
Zvieri schweiz. ·
Bissen ugs., fig. ·
Brotzeit ugs., süddt. ·
Happen ugs. ·
Stärkung ugs. ·
was zu essen ugs.
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Assoziationen |
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Biologie,
Gastronomie/Kulinarik
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Ökonomie
Ausbeute ·
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schwarze Zahlen fig. ·
(ein fetter) Bissen ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Bissen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bissen‹.
Verwendungsbeispiele für ›Bissen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie fing sofort an zu essen und gleich nach dem ersten Bissen war ihr Hunger wieder da.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 305]
Trotzdem schob ich die Bissen langsam, gewissermaßen nachdenklich in den Mund.
[Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 71]
Für ihn ist das jungfräuliche Weib ein besonders pikanter Bissen.
[Meisel-Hess, Grete: Die sexuelle Krise. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 8652]
So gilt der zur Erde gefallene Bissen fast überall als nicht gegönnt.
[Röhrich, Lutz: Bissen. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 694]
Doch als sie dann endlich duftend vor seiner Nase steht, kriegt er keinen Bissen runter.
[Die Zeit, 04.11.1999, Nr. 45]
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