Ausbeute, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ausbeute · Nominativ Plural: Ausbeuten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Aus-beu-te
Wortbildung
mit ›Ausbeute‹ als Letztglied:
Energieausbeute
· Goldausbeute · Kohlenausbeute · Silberausbeute · Ölausbeute
eWDG
Bedeutung
Ertrag, Gewinn aus einer Tätigkeit
Beispiele:
etw. bietet, liefert, gewährt reiche, gute, geringe, dürftige Ausbeute
die wissenschaftliche Ausbeute der Untersuchungen war zufriedenstellend
der Maler bringt Skizzen und Entwürfe als Ausbeute einer Studienreise mit
Bergmannssprachedie Ausbeute (= der Förderertrag) des Schachtes, der Grube
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ausbeuten · Ausbeute · Ausbeutung
ausbeuten Vb. ‘ausschöpfen, Nutzen ziehen, durch Aneignung fremder Arbeit Profit erzielen’. Das Präfixverb (zur Etymologie s. 1Beute) begegnet im 15./16. Jh. als Ausdruck des Kriegswesens im Sinne von ‘erbeuten, Beute machen’, auch ‘Beute, Gewinn verteilen’. Daraus entwickelt sich die Bedeutung ‘Gewinn, Nutzen ziehen, ausschöpfen’; sie zielt zunächst auf Naturschätze jeder Art, gilt aber auch für das ertragreiche Ausschöpfen materieller und geistiger Werte. Im Anschluß an den marxistischen Terminus Ausbeutung (s. unten) wird ausbeuten der verbale Ausdruck für das ökonomische Verhältnis zwischen Kapitalisten und den besitzlosen Lohnarbeitern (1. Hälfte 19. Jh.) – Ausbeute f. ‘Kriegsbeute, Ertrag, Gewinn’ (16. Jh.). Ausbeutung f. ‘das Beutemachen, Verteilen der Kriegsbeute’ (16. Jh.), danach ‘Ausschöpfung, ertragreiche Nutzung’. Gleichbed. frz. exploitation wird in die Saint-Simonistische Ausbeutungstheorie übernommen und bezeichnet die ‘Ausnutzung der besitzlosen arbeitenden Klasse durch eine Minderheit von Eigentümern an Arbeitsmitteln’ (vgl. die Wendung l’exploitation de l’homme par l’homme). Mit diesem Wortinhalt wird frz. engl. exploitation zu einem geläufigen Ausdruck der französischen und englischen utopischen Sozialisten. Das Femdwort Exploitation übernehmen Marx und Engels in ihre ökonomischen Schriften; es wird seit Engels’ „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ (1845) zunehmend mit seinem dt. Äquivalent Ausbeutung wiedergegeben. Im Zusammenhang mit der Annahme eines Mehrwertes entwickeln Marx und Engels Ausbeutung zu einem zentralen Terminus der marxistischen Gesellschaftstheorie und bestimmen ihn als ‘Aneignung unbezahlter fremder Arbeit (des Mehrprodukts) durch die Eigentümer der Produktionsmittel’ in der antagonistischen Klassengesellschaft.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ökonomie
Ausbeute ·
Erlös ·
Ertrag ·
Geschäftsergebnis ·
Gewinn ·
Gewinnmarge ·
Gewinnspanne ·
Marge ·
Profit ·
Rendite ·
Verdienstspanne ·
Überschuss ●
schwarze Zahlen fig. ·
(ein fetter) Bissen ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Ausbeute ·
Aushub
Typische Verbindungen zu ›Ausbeute‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ausbeute‹.
bescheiden
Bodenschatz
Bronzemedaille
dürftig
Enantiomerenüberschuss
fotografisch
iger
karg
kläglich
Lagerstatt
mager
mau
maximal
mickrig
optimal
Platz
Punkt
quantitativ
Rang
reich
Reinheit
schrauben
Selektivität
strahlenchemisch
Tor
Treffer
zählbar
Verwendungsbeispiele für ›Ausbeute‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Einzige Ausbeute bis jetzt war ein Satz aus der vorvergangenen Nacht.
[Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 78]
Da dieser Teil aber hauptsächlich militärische Ereignisse schildert, ist die Ausbeute für die Politik viel weniger umfassend.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1930, S. 903]
Dieser hohe Preis liegt in der minimalen Ausbeute bei der Herstellung der Displays begründet.
[C’t, 1993, Nr. 5]
Gemessen an den Erwartungen war die europäische Ausbeute bis jetzt tatsächlich karg.
[Die Zeit, 10.03.1978, Nr. 11]
Die tagesdurchschnittliche Ausbeute belief sich auf 2 150 Tonnen (im März 2 056 Tonnen).
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1949]]
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