Ertrag, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ertrag(e)s · Nominativ Plural: Erträge
Aussprache [ɛɐ̯ˈtʀaːk]
Worttrennung Er-trag
Wortbildung
mit ›Ertrag‹ als Erstglied:
ertraglos
· ertragreich · Ertragsanteil · ertragsarm · Ertragsausfall · Ertragsaussicht · Ertragsbeteiligung · Ertragseinbruch · Ertragseinbuße · Ertragsentwicklung · Ertragserwartung · ertragsfähig / ertragfähig · Ertragshöhe · Ertragsklasse · Ertragskraft · Ertragslage · Ertragsmenge · Ertragsminderung · Ertragsniveau · ertragsorientiert · Ertragsperle · Ertragsplus · Ertragspotenzial / Ertragspotential · Ertragsprognose · Ertragsquelle · Ertragsrate · Ertragsrechnung · Ertragsrückgang · ertragsschwach · Ertragsschwäche · Ertragsseite / Ertragseite · ertragssicher · Ertragssituation · ertragsstark · Ertragssteigerung · Ertragssteuer / Ertragsteuer · Ertragsverbesserung · Ertragswende · Ertragswert · Ertragszahl · Ertragsziel · Ertragszuwachs · Ertragsüberschuss
· mit ›Ertrag‹ als Letztglied: Arbeitsertrag · Barertrag · Beteiligungsertrag · Betriebsertrag · Bodenertrag · Bruttoertrag · Dividendenertrag · Durchschnittsertrag · Ernteertrag · Flächenertrag · Geldertrag · Gesamtertrag · Geschäftsertrag · Getreideertrag · Gewerbeertrag · Grenzertrag · Hektarertrag · Honigertrag · Höchstertrag · Jahresertrag · Kapitalertrag · Mehrertrag · Mietertrag · Milchertrag · Minderertrag · Nebenertrag · Nettoertrag · Reinertrag · Rohertrag · Schurertrag · Skalenertrag · Sonderertrag · Steuerertrag · Zinsertrag
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Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Menge der erzeugten Güter, besonders in der Landwirtschaft
Beispiele:
der Ertrag aus, von diesem Feld ist mager, gering, nimmt ab
man hat mit dieser neuen Methode der Bodenbearbeitung hohe Erträge erzielt
die Erträge steigern
der Boden hat durch diese Düngung reiche Erträge (= reiche Ernte) gebracht
2.
der erzielte finanzielle Gewinn (während eines bestimmten Zeitraumes)
Beispiele:
etw. wirft einen guten Ertrag ab
die Erträge aus Zinsen, Beteiligungen
er lebte von den Erträgen seines Hauses, Kapitals
er hat den Ertrag aus dem Verkauf seines Buches für Arme und Kranke zur Verfügung gestellt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
tragen · Trage · Träger · tragbar · untragbar · abtragen · Abtrag · abträglich · antragen · Antrag · beantragen · auftragen · Auftrag · beauftragen · Beauftragter · betragen · Betrag · eintragen · Eintrag · ertragen · Ertrag · erträglich · unerträglich · vertragen · verträglich · Vertrag · vertraglich · vortragen · Vortrag · zutragen · Zuträger · zuträglich
tragen Vb. ‘eine Last halten und fortbewegen, mit etw. bekleidet sein, Früchte, Ertrag hervorbringen’, ahd. tragan (8. Jh.), mhd. tragen, asächs. dragan, mnd. drāgen, mnl. drāghen, nl. dragen, got. dragan ‘tragen’, semantisch abweichend aengl. dragan ‘ziehen, schleppen, in die Länge ziehen, gehen’, engl. to draw ‘ziehen’, anord. draga ‘ziehen, locken, fahren, Atem holen’, schwed. dra(ga) ‘ziehen’ (germ. *dragan). Außergerm. Anknüpfungen sind nicht gesichert. Aus dem Germ. zu erschließendem ie. *dherāgh-, *dhrā̌gh- ‘ziehen, am Boden schleifen’ stehen nahe ie. *trāgh- ‘ziehen, sich am Boden schleppen, sich bewegen, laufen’, wozu lat. trahere (tractum) ‘ziehen, schleppen’, sowie ie. *dereg-, wozu trecken (s. d.), und ie. *dhreg̑- ‘ziehen, dahinziehen, gleiten, streifen’, wozu aind. dhrájati ‘gleitet dahin, bewegt sich, fliegt’ und (zweifelhaft) trinken (s. d.); Anschluß dieser Varianten an Wurzeln wie ie. *der(ə)- ‘schinden, (ab)spalten’ (s. trennen, zerren) oder ie. *dher(ə)- ‘halten, festhalten, stützen’ ist möglich. Ausgangsbedeutung für tragen scheint ‘am Boden dahingleiten, schleppen, ziehen’ (von Lasten) zu sein, aus der sich ‘tragen’ (durch Lasttiere, Menschen) entwickelt. – Trage f. ‘Gestell zum Tragen von Kranken, Lasten, Tragkorb’ (um 1400). Träger m. ‘wer Lasten trägt’, ahd. tragāri (8. Jh.), mhd. trager, treger, seit dem 14. Jh. mit Umlaut. tragbar Adj. ‘erträglich’, mhd. tragebære, ‘zu tragen, transportierbar, (von Kleidern) gut, bequem zu tragen, kleidsam, finanziell erschwinglich’ (18. Jh.), älter ‘trächtig, fruchtbar, gut tragend’ (17. bis 19. Jh.); untragbar Adj. ‘wirtschaftlich, finanziell nicht zumutbar, unerträglich’ (18. Jh.), älter ‘nicht tragend, unfruchtbar’ (16. bis 19. Jh.). abtragen Vb. ‘etw. wegschaffen, beseitigen, einebnen, niederreißen, (Kleidungsstücke) durch Tragen abnutzen, nach und nach bezahlen’, mhd. abetragen; davon rückgebildet Abtrag m. ‘Beeinträchtigung, Minderung, Abzahlung, Wiedergutmachung’, mhd. abetrac ‘Wegnahme, Betrug, Buße, Entschädigung’; abträglich Adj. ‘schädlich, nachteilig’ (Anfang 16. Jh.), mhd. (vereinzelt) abetragelich ‘entschädigend’. antragen Vb. ‘anbieten, vorschlagen’, ahd. anatragan (9. Jh.), mhd. anetragen ‘herantragen, an sich tragen, führen, anstellen, anstiften’; Antrag m. ‘Gesuch, schriftlich vorgebrachte Bitte, förmlicher Vorschlag, Heiratsantrag’, mhd. antrac ‘Anschlag’, rückgebildet aus dem Verb antragen im Sinne von ‘anstiften’; beantragen Vb. ‘einen Antrag stellen, um etw. ersuchen, vorschlagen’ (19. Jh.). auftragen Vb. ‘Speisen auf den Tisch tragen, servieren, aufstreichen, übertreiben, jmdn. verpflichten, etw. zu tun, Kleidungsstücke bis zur Abnutzung tragen, aufbauschen’, mhd. ūftragen ‘in die Höhe streben, reichen’, reflexiv ‘sich erheben, darlegen, opfern’; Auftrag m. ‘(An)weisung, Aufgabe, Verpflichtung’ (17. Jh.), Rückbildung aus dem Verb; davon abgeleitet beauftragen Vb. ‘jmdm. einen Auftrag erteilen’ und Beauftragter m. ‘wer einen Auftrag auszuführen hat’ (beide Ende 18. Jh.). betragen Vb. ‘eine bestimmte Summe, Höhe, ein bestimmtes Maß erreichen, ausmachen’ (17. Jh.), reflexiv ‘sich benehmen, sich aufführen, sich verhalten’ (18. Jh.), mhd. betragen ‘tragen, bringen, ertragen, aussöhnen, beilegen’, reflexiv ‘sich nähren, sich behelfen, sich begnügen, sich befassen, sich abgeben mit’; Betrag m. ‘bestimmte Menge, Geldsumme’ (18. Jh.); vgl. mhd. betrac ‘Vertrag, Vergleich, Erwägung, Sorge’. eintragen Vb. ‘an einen Ort tragen, an einer bestimmten Stelle zusammentragen’, sodann ‘Ertrag, Gewinn bringen, abwerfen’ (16. Jh.), ‘ein-, hineinschreiben, vermerken’ (17. Jh.), ahd. intragan ‘hineintragen’ (9. Jh.), mhd. īntragen, auch ‘einbringen, nutzen’; zu eintragen im Sinne von ‘hineinschreiben’ ist rückgebildet Eintrag m. ‘schriftlicher Vermerk, an bestimmter Stelle eingetragene Bemerkung, (Akten)notiz’ (17. Jh.); vgl. mhd. īntrac ‘Schaden, Nachteil, Einwand, Einrede’, dazu die Wendung einer Sache Eintrag tun ‘sie beeinträchtigen, ihr abträglich sein, sie schädigen’, mhd. īntrac tuon. ertragen Vb. ‘Unangenehmes hinnehmen, ohne sich aufzulehnen, erdulden’, mhd. ertragen ‘vertragen, ertragen’, im 16. Jh. in der heute veralteten Bedeutung ‘einbringen, Nutzen abwerfen’; dazu rückgebildet Ertrag m. ‘bestimmte Menge erzeugter Güter (besonders in der Landwirtschaft), Ausbeute, finanzieller Gewinn’ (16. Jh.); erträglich Adj. ‘so beschaffen, daß es sich ertragen läßt’, unerträglich Adj. (beide 16. Jh.). vertragen Vb. ‘(körperlich, psychisch) ohne Schaden aushalten’, reflexiv ‘gut zusammenpassen, miteinander auskommen’, ahd. firtragan (8. Jh.), mhd. vertragen ‘wegtragen, verleiten, ertragen, erdulden, sich gefallen lassen, verschonen, aussöhnen, einen Vertrag schließen’; verträglich Adj. ‘umgänglich, friedlich, bekömmlich’, mhd. vertregelich, vertragelich, eigentlich ‘erträglich’, vgl. ahd. unfirtragantlīh ‘unerträglich’ (11. Jh.), mhd. und frühnhd. vereinzelt noch vertragenlich. Vertrag m. ‘rechtsgültige Vereinbarung, Abmachung zwischen zwei oder mehreren Partnern, Kontrakt’, mhd. vertrac ‘Vereinbarung, Verträglichkeit, Dauer, Gewinn’; vertraglich Adj. ‘durch Vertrag festgelegt, gemäß dem Vertrag’ (Ende 19. Jh.), zuerst Adverb. vortragen Vb. ‘nach vorn tragen, (zum Essen) vorsetzen’, ahd. furitragan, mhd. vür-, vortragen, mnd. vordragen, -dregen, ‘in Worten vorbringen, darlegen’ (14. Jh.). Vortrag m. ‘mündliche Darlegung, Rede’ (um 1500). zutragen Vb. ‘etw. zu jmdm. hinbringen, (heimlich) hinterbringen, mitteilen’, reflexiv ‘sich ereignen, geschehen’ (15. Jh.), ahd. zuotragan ‘herbeibringen’ (um 1000); Zuträger m. ‘wer anderen (heimlich) Nachrichten zuträgt’ (15. Jh.); zuträglich Adj. ‘die Gesundheit fördernd, bekömmlich, förderlich, nützlich’ (16. Jh.), zum Verb zutragen in der veralteten Bedeutung ‘nützen’ bzw. zum heute unüblichen Substantiv Zutrag ‘Nutzen’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ökonomie
Ausbeute ·
Erlös ·
Ertrag ·
Geschäftsergebnis ·
Gewinn ·
Gewinnmarge ·
Gewinnspanne ·
Marge ·
Profit ·
Rendite ·
Verdienstspanne ·
Überschuss ●
schwarze Zahlen fig. ·
(ein fetter) Bissen ugs.
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Assoziationen |
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Ökonomie
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Typische Verbindungen zu ›Ertrag‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ertrag‹.
abwerfen
Aufwand
Aufwendung
außerordentlich
ausserordentliche
ausserordentlichen
betrieblich
erwartend
erwartet
erwirtschaften
erwirtschaftet
erzielen
erzielt
jährlich
landwirtschaftlich
maximal
operativ
rückläufig
schwanken
sinkend
sonstig
stabil
steigern
steuerfrei
steuerpflichtig
Stiftungskapital
Stiftungsvermögen
Umsatz
überdurchschnittlich
Verwendungsbeispiele für ›Ertrag‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mehrjährige Pflanzen sind im Ertrag etwas früher als neu aufgepflanzte.
[o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 600]
Auch der Sturm setzt den Ertrag unserer Bäume stark herab.
[Böttner, Johannes: Gartenbuch für Anfänger, Frankfurt (Oder) u. a.: Trowitsch & Sohn 1944 [1895], S. 140]
Wohl aber läßt sich umgekehrt erst jetzt ihr ontologischer Ertrag umreißen.
[Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 451]
Das ökonomische Wesen eines Ertrags beruht auf einer produktiven Leistung.
[Schumpeter, Joseph: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, Berlin: Duncker u. Humblot 1997 [1912], S. 218]
Wer ihnen Geld anvertraut, erwartet überdurchschnittliche Erträge bei möglichst geringem Risiko.
[Die Zeit, 10.02.2000, Nr. 7]
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