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blamieren

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GrammatikVerb · blamiert, blamierte, hat blamiert
Aussprache  [blaˈmiːʀən]
Worttrennung bla-mie-ren
formal verwandt mitBlamage
Wortbildung  mit ›blamieren‹ als Erstglied: blamabel
Herkunft aus blâmerfrz ‘tadeln’ < blasphēmé͞ingriech (βλασφημεῖν) ‘schmähen, lästern’ (Blasphemie)
eWDG

Bedeutung

jmdn., sich bloßstellen, jmdm., sich eine Blamage bereiten
Beispiele:
du sollst ihn nicht blamieren
jmdn., sich vor einer Person, Versammlung, Gesellschaft blamieren
jmdn., sich mit etw. öffentlich, jämmerlich, ungeheuer blamieren
umgangssprachlichjmdn., sich mit etw. sträflich, unsterblich blamieren
mich so zu blamieren!
saloppjmdn., sich bis auf die Knochen (= sehr) blamieren
umgangssprachlichDu blamierst […] ja doch nur die ganze Innung [ FalladaJeder stirbt453]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
blamieren · Blamage · blamabel
blamieren Vb. ‘bloßstellen, lächerlich machen’, Anfang des 17. Jhs. in der Bedeutung ‘schmähen, beschimpfen’ aus frz. blâmer (afrz. blasmer) ‘tadeln’ entlehnt; die früher bezeugten Verben mnd. blamēren, mnl. blameren entlehnen die frz. Vorlage in der Bedeutung ‘tadeln’. Der abgeschwächte, heute übliche Sinn ‘bloßstellen’ entwickelt sich im 19. Jh. Frz. blâmer kommt über vlat. blastemāre aus spätlat. blasphēmāre, griech. blasphēmé͞in (βλασφημεῖν) ‘schmähen, lästern’ (s. Blasphemie). – Blamage f. ‘beschämender Vorfall, Bloßstellung, Schande’, französierende Neubildung der Studentensprache in der 2. Hälfte des 18. Jhs. zu blamieren, dementsprechend zunächst ‘Beschimpfung’, dann (1. Hälfte 19. Jh.) als ‘Bloßstellung’ in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehend. blamabel Adj. ‘beschämend’, nach frz. blâmable ‘tadelnswert’ (Mitte 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem) Schande machen · (jemandem) sehr peinlich sein · beschämen · blamieren · bloßstellen · verlegen machen  ●  (jemanden) am Nasenring durch die Manege führen variabel, fig. · (jemanden) an der Nase durch den Ring führen variabel, fig.
Assoziationen

(sich) blamieren · einen Fauxpas begehen · ins Fettnäpfchen treten  ●  (sich) in die Nesseln setzen ugs. · einen Bock schießen ugs.
Assoziationen

blamieren · bloßstellen · kompromittieren · lächerlich machen · vorführen · zum Gespött machen  ●  an den Pranger stellen fig. · aufblatteln österr. · blöd dastehen lassen ugs. · desavouieren geh., bildungssprachlich · mit heruntergelassener Hose dastehen lassen ugs., fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›blamieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›blamieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›blamieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Denn dies ist vielleicht schon vierunddreißig Jahre her, und dann hat man sich blamiert. [Stettenheim, Julius: Der moderne Knigge. In: Zillig, Werner (Hg.) Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1902], S. 9951]
Aber er will sich nicht blamieren, wenigstens nicht so ohne weiteres. [Baudissin, Wolf von u. Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.), Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 28058]
Aber auch ein möglicher Erfolg der Technik birgt die Chance, sich bis auf die Knochen zu blamieren. [C’t, 1998, Nr. 12]
Herzen kann das Fernsehen nicht zusammenführen, da blamiert es sich immer wieder. [Die Zeit, 28.03.1997, Nr. 14]
Nein, du hast dich gestern schön blamiert vor der ganzen Stadt. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 40]
Zitationshilfe
„blamieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/blamieren>.

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