verletzen
GrammatikVerb · verletzt, verletzte, hat verletzt
Aussprache
Worttrennung ver-let-zen
Wortbildung
mit ›verletzen‹ als Erstglied:
verletzbar
· Verletzer · verletzlich · Verletzung
· mit ›verletzen‹ als Binnenglied: Grenzverletzer · rechtsverletzend · Rechtsverletzer · schamverletzend
· mit ›verletzen‹ als Grundform: verletzt
· mit ›verletzen‹ als Binnenglied: Grenzverletzer · rechtsverletzend · Rechtsverletzer · schamverletzend
· mit ›verletzen‹ als Grundform: verletzt
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
jmdn., sich verwunden, jmdm., sich eine Verletzung zufügen
Beispiele:
er hat ihn mit dem Fahrrad angefahren und dabei leicht verletzt
sich beim Kartoffelschälen, am Stacheldraht, mit einem Messer verletzen
ich habe mich an der Hand, mir das Bein verletzt
mehrere Personen wurden schwer verletzt
2.
jmdn. kränken, beleidigen, jmdn. in seinen Gefühlen verwunden
Beispiele:
er hat sie tief, furchtbar, tödlich verletzt
diese Anspielung, Unterstellung, harmlose Bemerkung, dieser Ton hat ihn offensichtlich verletzt
(in seinem Ehrgefühl, Selbstgefühl, Stolz) verletzt sein
sich (in seiner Ehre, seinen Gefühlen) verletzt fühlen
verletzt schweigen
etw. als verletzend empfinden
verletzende Gleichgültigkeit, Borniertheit, Worte
sich in verletzender Form äußern
3.
einer Pflicht nicht nachkommen, eine Vorschrift übertreten, einer Regel zuwiderhandeln, gegen etw. verstoßen
Beispiele:
ein Gesetz, Gelübde, eine Vorschrift, Bestimmung, Pflicht, die Hausordnung, das Briefgeheimnis, den guten Ton, Anstand verletzen
die Souveränität eines Staates verletzen
4.
Beispiel:
den Luftraum, die Grenzen eines Staates verletzen (= illegal in den Luftraum, das Territorium eines Staates eindringen)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verletzen · Verletzung
verletzen Vb. ‘verwunden, beschädigen, kränken, wogegen verstoßen’, mhd. verletzen ‘verwunden, schädigen’, verstärkende Präfixbildung zu heute veraltetem letzen (s. d.). – Verletzung f. ‘das Verletzen, verletzte Stelle am, im Körper, Wunde’ (15. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(Vertrag) nicht einhalten ·
brechen ·
verletzen
Unterbegriffe |
Assoziationen |
verletzen ●
(jemandem) auf den Schlips treten fig. ·
brüskieren geh. ·
düpieren geh. ·
vor den Kopf stoßen ugs., fig.
Assoziationen |
|
(emotional) verletzen ·
(jemandem) weh tun ·
(jemandem) wehtun ·
(jemanden) treffen ·
im Innersten treffen ·
kränken ●
ins Herz treffen fig. ·
ins Mark treffen fig.
Assoziationen |
|
(jemandem etwas) zuleide tun ·
(jemandem) einen Schaden zufügen ·
(jemandem) schaden ·
(jemanden) schädigen ●
(jemandem etwas) antun negativ ·
(jemandem) (ein) Leid zufügen veraltend ·
(jemanden) verletzen auch figurativ ·
(jemandem) ein Leid(s) (an)tun geh., veraltet
Typische Verbindungen zu ›verletzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verletzen‹.
Amtspflicht
Aufsichtspflicht
Autofahrer
Autofahrerin
Fahrer
Fußgängerin
Grundrecht
Insasse
Luftraum
Mensch
Menschenrecht
Menschenwürde
Motorradfahrer
Person
Persönlichkeitsrecht
Pflicht
Polizist
Privatsphäre
Radfahrer
Radfahrerin
Sorgfaltspflicht
Urheberrecht
Würde
angreifen
dabei
erschießen
stürzen
teils
töten
Verwendungsbeispiele für ›verletzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ohne daß man sich versieht, hat man schon wieder ein Gesetz verletzt.
[Wallraff, Günter: Ganz unten, Berlin: Aufbau-Verl.1986 [1985], S. 270]
Noch niemals aber hatte er seit 1922 einen davon verletzt.
[Grzimek, Bernhard: Kein Platz für wilde Tiere, Köln: Lingen [1973] [1954], S. 120]
Im selben Moment aber bereute ich schon, ihn an seiner empfindlichsten Stelle verletzt zu haben.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1767]
Wenn eine ausländische Regierung dagegen protestiert, verletzt sie damit meine Menschenrechte.
[Der Spiegel, 10.04.2000]
Da das nicht angenommen werden darf, habe ich also so oft verletzt, wie ich verletzt worden bin.
[Die Zeit, 13.01.2000, Nr. 3]
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