sonst
GrammatikAdverb
Aussprache
Wortbildung
mit ›sonst‹ als Erstglied:
sonst was
· sonst welch · sonst wer · sonst wie · sonst wo · sonst woher · sonst wohin · sonstig
· mit ›sonst‹ als Letztglied: ansonst · ansonsten
· mit ›sonst‹ als Letztglied: ansonst · ansonsten
Bedeutungsübersicht
- 1. bei anderen Gelegenheiten, zu anderer Zeit, für gewöhnlich
- ⟨wie sonst⟩ wie immer, wie üblich
- [veraltet] ehedem, damals
- 2. darüber hinaus
- 3. im anderen Falle
eWDG
Bedeutungen
1.
bei anderen Gelegenheiten, zu anderer Zeit, für gewöhnlich
Beispiele:
du bist doch sonst immer lustig, nicht so empfindlich
sie ist sonst stets hilfsbereit
umgangssprachlichwas ist denn mit dir los, du bist doch sonst nicht so!
so etwas macht er sonst nicht
der sonst so schlagfertige Mann blieb diesmal die Antwort schuldig
er hatte es diesmal eiliger als sonst, reagierte ganz anders als sonst
⟨wie sonst⟩wie immer, wie üblich
Beispiele:
mache es nur wie sonst
es war genau wie sonst
hier ist alles noch wie sonst
2.
darüber hinaus
Beispiele:
sonst sei dort alles unverändert
hat er sonst nichts erzählt?
kann ich sonst noch etwas helfen?
sie hatte sonst keine Schmerzen weiter
haben sie sonst noch Fragen?
wünschen Sie sonst noch etwas?
er war zwar ganz gut in Mathematik, aber sonst?
sie war müde und fühlte sich auch sonst recht zerschlagen
anders
Beispiele:
wer sonst sollte das, wer sollte das sonst gewesen sein?
wer käme sonst in Frage?
wie könnte es auch sonst sein?
wo sollte ich sonst suchen?
diese Pflanzen gedeihen dort wie sonst nirgends, nirgends sonst
umgangssprachlicher denkt, er ist sonst wer (= denkt, er wäre etw. Besonderes)
sie hat niemand sonst, keinen sonst (= keinen anderen) gesehen
3.
im anderen Falle
Grammatik: im Übergang zur Konjunktion
Beispiele:
ich musste das letzte Stück zum Bahnhof rennen, sonst hätte ich den Zug verpasst
er muss sofort operiert werden, sonst ist keine Rettung mehr möglich
er forderte noch zwei Mitarbeiter, sonst könne er den Termin nicht halten
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sonst · sonstig · umsonst
sonst Adv. ‘bei anderer Gelegenheit, zu anderer Zeit, für gewöhnlich’, Konj. ‘andernfalls’. Ahd. (8. Jh.), mhd. sus ‘so, in solchem Grade, so sehr, in solcher Weise’, asächs. mnl. sus, mnd. süs, nl. zus gehen wohl auf ein gleichbed. Adverb, erhalten in mhd. (md.) dus, asächs. thus, mnd. düs, mnl. nl. dus, aengl. þus, engl. thus, zurück, gebildet zu dem unter der (s. d.) genannten Pronominalstamm ie. *te-, *to-, dessen Anlaut jedoch unter den Einfluß von so (s. d.) geraten ist. Ahd. mhd. sus hält sich bis ins 15. Jh. Daneben begegnet mhd. sust mit unorganischem -t (bis ins 16. Jh.), woraus im 14. Jh. durch Nasalierung spätmhd. sunst, seit dem 16. Jh. sonst (mit Wandel von u zu o vor Nasal, s. sonder) entsteht. Die heutige Bedeutung entwickelt sich seit mhd. Zeit über ‘so aber, aber nun, wenn nicht’ (nach Bedingungssätzen, Aufforderungen und Wünschen). – sonstig Adj. (nur attributiv) ‘übrig’ (18. Jh.). umsonst Adv. ‘ohne Lohn, ohne Gegenleistung, ohne Kosten, erfolglos, vergebens’, mhd. umbesunst, umbesus(t), Zusammenrückung von mhd. umbe ‘um’ und substantiviert aufgefaßtem mhd. sus(t), eigentlich also ‘für ein Sonst, für ein Nichts’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
alternativ ·
anderenfalls ·
andernfalls ·
ansonsten ·
sonst ·
wenn das nicht möglich ist ·
widrigenfalls ●
wenn nicht (, dann) ugs.
Assoziationen |
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(Fragewort) (denn) sonst ·
(Fragewort) anders
Assoziationen |
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eigentlich ·
gewöhnlich ·
im Normalfall ·
im Regelfall ·
in aller Regel ·
in der Regel ·
landläufig ·
normalerweise ·
sonst ·
standardmäßig ·
typischerweise ·
von Haus aus ·
üblicherweise ●
für gewöhnlich geh. ·
gemeinhin geh. ·
gemeiniglich geh., veraltend ·
nach gängiger Auffassung fachspr. ·
normal (Adv.) ugs., salopp
Assoziationen |
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