umgangssprachlich ⟨jmd. schießt einen Bock⟩(versehentlich) einen schlimmen, peinlichen Fehler machen; eine Fehlentscheidung treffen; sich blamieren
siehe auch sich in die Nesseln setzen, ins Fettnäpfchen treten
Beispiele:
Bei den vier neuen Begrüßungstafeln an den Bünder Ortseinfahrten
wurden die Namen unter den Wappen der beiden Partnerstädte
[…]
vertauscht[…]. Die
Stadt Bünde entschuldigt sich für diesen Fauxpas ausdrücklich, hat den
Fehler inzwischen korrigiert […]. »Wir haben da einen Bock
geschossen, das ist peinlich und ärgerlich und tut uns
aufrichtig leid«, heißt es zerknirscht aus dem Rathaus. [Neue Westfälische, 19.12.2020]
Zweifellos: Eugen Freund hat […] mit seiner Fehleinschätzung zum
durchschnittlichen Einkommen eines Arbeiters medial »einen Bock
geschossen«. Ein Spitzenkandidat der SPÖ müsste so etwas
wissen, im Idealfall
[…]. [Der Standard, 20.01.2014]
»Wir haben drei Böcke
geschossen«, meinte Trainer Kalle
K[…] nach dem 1:4 gegen Germania Burgwart.
»Diese Fehler hat Burgwart eiskalt ausgenutzt. Die Schlappe haben wir uns
selbst zuzuschreiben.« [Aachener Zeitung, 02.10.2019]
Den einzigen Treffer in dem ausgeglichenen Abschnitt machten aber die
Gäste. Jakob W[…]
schoss einen Bock, ließ den Gegenspieler im Rücken
laufen. Christoph K[…] und Sachar
B[…] bedankten sich artig: 0:1
(18.). [Döbelner Allgemeine Zeitung, 12.02.2018]
Wie geht es einem Schiedsrichter, den das Fernsehgericht nach dem
Schlusspfiff gnadenlos […]
überführt[…]? Es gibt dazu eine offizielle Antwort, von höchster
Stelle. Massimo Busacca, der Fifa‑Schiedsrichterchef, behauptet: »Wenn
herauskommt, dass man einen Bock geschossen hat,
fühlt man sich schlecht. Man liegt im Bett, starrt zur Decke und sieht die
entscheidende Szene immer und immer wieder. […]« [Die Welt, 14.09.2015]
Warum bekommt ein Minister, der einen Bock
nach dem anderen schießt, eine Abfindung im Monat,
dass mir die Tränen in die Augen schießen. [Berliner Zeitung, 29.07.2002]