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beenden

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GrammatikVerb · beendet, beendete, hat beendet
Aussprache 
Worttrennung be-en-den
Wortzerlegung be- enden
Wortbildung  mit ›beenden‹ als Erstglied: Beendung
eWDG

Bedeutung

etw. zu Ende führen, abschließen
Beispiele:
eine Arbeit, Verhandlung, Lektüre, Vorlesungsreihe, Reise beenden
das Kunstwerk, Drama, die letzten Kapitel des Romans beenden (= vollenden)
um jeden Preis den Krieg beenden
die Versammlung war nach zwei Stunden beendet
die Feierstunde wurde mit einem Musikstück beendet
jmd. beendet das Gespräch in aller Ruhe, sehr schnell, plötzlich
Der junge Werther beendet seine Leiden freiwillig [ H. MannZeitalter6]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ende · enden · beenden · endigen · beendigen · verenden · Endung · endlich · unendlich
Ende n. ‘Ort oder Zeitpunkt des Aufhörens, Abschluß, äußerste Begrenzung’, auch ‘letztes, äußerstes Stück’, ahd. enti ‘Ende, Endpunkt, Zielpunkt’ (8. Jh.), mhd. ende ‘Ende, Ziel, Richtung’, asächs. endi, mnd. ende, mnl. e(i)nde, nl. einde, afries. enda, ende, aengl. ende, engl. end, anord. endir, daneben endi, schwed. ända, got. andeis. Germ. *andja- ‘Ende’ führt mit griech. antíos (ἀντίος) ‘gegenüberstehend, entgegengesetzt’ auf ie. *anti̯o- ‘gegenüber, vor einem liegend’, eine Ableitung von ie. *anti ‘gegenüber’ (Adv. und Präp.); vgl. aind. ánti ‘gegenüber, vor, nahe’, griech. antí (ἀντί) ‘angesichts, gegenüber, anstatt’, lat. ante ‘vorn, vor’. Dieses ie. *anti, ursprünglich ‘im Angesicht’, gehört als erstarrter Lokativ zu ie. *ants ‘Vorderseite, Stirn’ (vgl. hethit. ḫanza ‘Vorderseite, Front’), daneben mit o-Suffix ie. *anto-, worauf aind. ántaḥ m. ‘Ende, Grenze, Rand’ und air. ētan ‘Stirn’ beruhen. Die Präfixe dt. ant- (s. Antlitz, Antwort) und ent- (s. d.) stellen sich ebenfalls zu dieser Wortgruppe. Im Dt. dringt bei Ende, das im räumlichen Sinne auch in der Mehrzahl gebräuchlich ist, seit dem 18. Jh. die schwache Pluralform Enden durch. – enden Vb. ‘aufhören, einen Abschluß finden’, ahd. entōn (8. Jh.), mhd. enden ‘beenden, vollbringen, enden, sterben’ sowie gleichbed. asächs. endion, mnd. enden, mnl. e(i)nden, nl. einden, afries. enda, endia, aengl. endian, engl. to end, anord. enda; früh zum unter Ende (s. oben) dargestellten Substantiv gebildet; im Dt. in älterer Zeit überwiegend transitiv, heute nur noch intransitiv mit der Bedeutung ‘aufhören’, die bis Anfang des 19. Jhs. auch durch reflexiven Gebrauch ausgedrückt wird. Als transitives Verb ist jetzt die Präfixbildung beenden ‘zum Abschluß bringen’ (17. Jh.) üblich. Völlig bedeutungsgleich mit enden und beenden, in der Gegenwart aber zurücktretend und gewähltem Stil vorbehalten sind die jüngeren Verben endigen (15. Jh., vorher schon mnd. endegen, 13. Jh., vgl. auch nl. eindigen) und beendigen (17. Jh.), für deren Bildung auf das Adjektiv spätmhd. endec ‘zu Ende kommend, schnell, eifrig’, mnd. endich ‘endgültig, rasch’ hinzuweisen ist. Eine weitere Präfixbildung zu enden ist verenden Vb. ‘sterben’ (von Tieren), ahd. firentōn ‘beenden, vernichten, sterben’ (um 1000), mhd. verenden ‘beenden, ein Ende nehmen, sterben’, im Nhd. vom 18. Jh. an auf die heutige Verwendung eingeschränkt. Endung f. ‘Wortausgang, Endsilbe’, namentlich als Flexionszeichen, ahd. entunga ‘das Aufhören, Ende, Begriffsbestimmung’ (9. Jh.), gientunga ‘Begriffsbestimmung’ (8. Jh.), spätmhd. endunge ‘Ende, Vollendung, Austrag’; vgl. mnd. endinge, mnl. e(i)ndinge, aengl. endung, engl. ending, anord. ending ‘Ende, Beendigung’; als grammatisches Fachwort seit dem 15. Jh. endlich Adj. ‘in Raum und Zeit begrenzt’, auch ‘abschließend, am Ende kommend’, so vor allem adverbiell ‘schließlich, zuletzt’, häufig Ausdruck der Ungeduld nach langem Warten, mhd. endelich ‘am Ende kommend, endgültig, eifrig, eilig’; von den mhd. Bedeutungen gilt ‘eifrig, eilig’ (eigentlich ‘zielstrebig’) auch frühnhd. bis ins 17. Jh., ‘endgültig’ gelegentlich noch im 19. Jh.; seit dem 17. Jh. steht endlich außerdem (entsprechend vorausgehendem unendlich, s. unten) im Sinne von ‘irdisch, sterblich’, in der Mathematik etwa seit 1700 für ‘räumlich und zeitlich begrenzt’ (eine endliche Größe, Menge). unendlich Adj. ‘kein Ende habend, unbegrenzt unermeßlich’, ahd. unentilīh ‘unbegrenzt, endlos’ (9. Jh.), mhd. unendelich ‘endlos, zahllos, unvollendet, untüchtig’, diese Verwendungen leben noch im älteren Nhd.; Anfang des 16. Jhs. wird unendlich philosophischer und mathematischer Terminus; rein verstärkender adverbieller Gebrauch seit dem 18. Jh.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(eine Gewohnheit / Untugend) ablegen · (etwas) einstellen · (sich) abgewöhnen · abstellen · aufgeben · aufhören (mit etws / etwas zu tun) · beenden · beilegen · bleiben lassen · bleibenlassen · nicht weiterführen · nicht weitermachen · ruhen lassen  ●  ablassen (von) geh. · fahren lassen geh., altertümlich, dichterisch · sein lassen ugs.
Assoziationen

(einer Sache) ein Ende setzen · abschließen · ad acta legen · als erledigt behandeln · aufhören (mit) · beenden · beendigen · besiegeln · erledigen  ●  einen Schlussstrich ziehen fig. · (einen) Cut machen ugs. · abhaken ugs. · abräumen (Thema) ugs., Jargon · den Stecker ziehen ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(etwas) hinter sich bringen · abschließen · beenden · beschließen · erledigen · fertig stellen · fertigstellen · in trockene Tücher bringen · unter Dach und Fach bringen · zu Ende bringen · zu Ende führen  ●  (den) Sack zumachen ugs., fig. · fertig machen ugs. · fertigmachen ugs. · finalisieren geh. · vollenden geh.
Assoziationen

(einer Sache) ein Ende machen · (sich) abwenden von · (sich) verabschieden von · aufgeben · beenden · fallen lassen · fallenlassen · hinter sich lassen · sausen lassen · stoppen · vergessen  ●  (einen) Schlussstrich ziehen fig. · Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. sprichwörtlich · beerdigen fig. · über den Haufen werfen (Planungen) fig. · (davon) Abschied nehmen ugs. · ablassen (von) geh. · abräumen (politische Position) ugs., fig. · ad acta legen geh., bildungssprachlich · an den Nagel hängen ugs., fig. · den Rücken kehren ugs., fig. · einstampfen ugs., fig. · sterben lassen ugs., fig. · zu Grabe tragen ugs., fig. · über Bord werfen ugs., fig.
Unterbegriffe
  • (das) Arbeitsverhältnis beenden  ●  (die) Zusammenarbeit beenden verhüllend, floskelhaft · (sich) trennen verhüllend, floskelhaft
Assoziationen
Antonyme

(förmlich) beenden · (gewaltsam) auflösen · aufheben (Sitzung) · beenden (Veranstaltung)  ●  abpfeifen (Sport) fachspr.
Antonyme

(etwas) abbrechen · (etwas) beenden · (etwas) einstellen · (mit etwas) aufhören · aufhören zu (+ Infinitiv)

Typische Verbindungen zu ›beenden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beenden‹.

Verwendungsbeispiele für ›beenden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Etwa um 1300 ist der Kampf gegen den Wald beendet. [Wiehle, Hermann u. Harm, Marie: Lebenskunde für Mittelschulen – Klasse 3, Halle u. a.: Schroedel u. a. 1941, S. 45]
Bis dahin ist aber die Entwicklung Deines Films längst beendet. [Opfermann, Hans Carl: Die neue Schmalfilm-Schule, Harzburg: Heering 1940, S. 178]
Aber damit ist die strukturtheoretische Analyse der geschichtlichen Welt noch nicht beendet. [Freyer, Hans: Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Leipzig u. a.: B.G. Teubner 1930, S. 133]
Wir fangen zumindest ein neues amerikanisches Jahrhundert an, möglicherweise werden wir es nicht beenden. [Der Spiegel, 01.01.2001]
Sie haben daher ein starkes Interesse, das Programm bei drohendem Scheitern früh genug zu beenden. [Der Spiegel, 30.03.1992]
Zitationshilfe
„beenden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/beenden>.

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