walten
GrammatikVerb · waltet, waltete, hat gewaltet
Aussprache
Worttrennung wal-ten
formal verwandt mitobwalten
Wortbildung
mit ›walten‹ als Letztglied:
durchwalten
· verwalten · vorwalten
· mit ›walten‹ als Binnenglied: Amtswalter · Mühewaltung · Sachwalter · Schriftwalter
· mit ›walten‹ als Binnenglied: Amtswalter · Mühewaltung · Sachwalter · Schriftwalter
Mehrwortausdrücke
schalten und walten
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Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben, veraltend] Herrschaft ausüben, Macht haben
- [bildlich] ...
- [gehoben, veraltend] nach eigenem Belieben im Hause, Haushalt auf positive Weise tätig sein
- [gehoben, scherzhaft] ⟨seines Amtes walten⟩ seine (dienstliche) Pflicht tun, seine Aufgaben erledigen
- ⟨schalten und walten⟩ verstärkend; mit voller Verfügungsgewalt tätig sein, über etw. gebieten
- 2. ...
- [gehoben] ⟨etw. waltet⟩
- ⟨etw. walten lassen⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
gehoben, veraltend Herrschaft ausüben, Macht haben
Beispiele:
gehoben, veraltend nach eigenem Belieben im Hause, Haushalt auf positive Weise tätig sein
⟨schalten und walten⟩verstärkend mit voller Verfügungsgewalt tätig sein, über etw. gebieten
Beispiele:
in der Küche, im Garten, in seiner eigenen Wohnung schalten und walten (dürfen), wie es einem gefällt
nach eigenem Willen, nach Herzenslust schalten und walten
jmdn. schalten und walten lassen, wie es ihm beliebt
2.
gehoben ⟨etw. waltet (= etw. ist deutlich wahrnehmbar, ist das bestimmende Charakteristikum)⟩
⟨etw. walten lassen (= so handeln, dass etw. deutlich wahrnehmbar wird, sich auswirken kann)⟩
Beispiele:
in der Erziehung Liebe walten lassen
auf allen Gebieten Gerechtigkeit walten lassen
Milde, Gnade walten lassen (= nachsichtig sein)
Vorsicht walten lassen (= vorsichtig sein)
Rücksicht walten lassen (= rücksichtsvoll sein)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
walten · verwalten · Verwalter · Verwaltung
walten Vb. ‘herrschen, Macht und Verfügung haben über etw.’. Das ursprünglich reduplizierende Verb ahd. waltan (8. Jh.), mhd. walten ‘Gewalt haben, herrschen, in Gewalt haben, besitzen, sorgen, pflegen, tun, bewirken’, asächs. waldan, mnd. walden, wolden, mnl. wouden, aengl. wealdan, anord. valda, aschwed. valda, schwed. vålla (‘verursachen’), got. waldan ‘ausreichen, dem Hauswesen vorstehen, seine Macht gebrauchen’ (germ. *waldan) zeigt wie die baltoslaw. Formen lit. valdýti ‘beherrschen, regieren, lenken’, veldė́ti ‘besitzen, regieren’, aslaw. vlasti, russ. (älter) volodét’ (володеть) ‘herrschen’ Dentalerweiterung (-dh-) der Wurzel ie. *u̯al- ‘stark sein’, die unerweitert vorliegt in lat. valēre ‘bei Kräften, stark, gesund sein’, air. (mit präsensbildendem n) faln-, foln- ‘herrschen’, flaith ‘Herrschaft, Fürst’. Der Übergang zur im Nhd. vorherrschenden schwachen Flexion setzt vereinzelt bereits im Mhd. ein. – verwalten Vb. ‘etw. regeln, für etw. (sorgend) zuständig sein’, mhd. verwalten ‘in Gewalt haben, sorgen für’, reflexiv ‘Gewalt, Kraft haben, in Gewalt haben, können’; Verwalter m. ‘wer für etw. zuständig ist’ (16. Jh.); Verwaltung f. ‘Aufgabe, Tätigkeit, Administration’ (15. Jh.), ‘verwaltende, zuständige Institution, Behörde’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›walten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›walten‹.
Verwendungsbeispiele für ›walten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es walteten also wohl doch höhere Mächte auch
auf Erden.
[Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 374]
Doch wo sonst, wenn nicht hier, sollten mentale Mächte
walten?
[Die Zeit, 10.05.1996, Nr. 20]
Auch beim bevorstehenden Treffen könnte normalerweise die gewohnte
Routine walten.
[Die Zeit, 12.07.1991, Nr. 29]
Bei höheren Preisen, bis etwas 70000 Mark,
waltete allerdings spürbare
Zurückhaltung.
[Die Zeit, 30.01.1967, Nr. 05]
Was beileibe nicht heißen soll, hier walte
kein gestalterisches Bewußtsein.
[Die Zeit, 12.12.1957, Nr. 50]
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