ideal
GrammatikAdjektiv · Komparativ: idealer · Superlativ: am idealsten
Aussprache
Worttrennung ide-al
formal verwandt mitidealiter
Wortbildung
mit ›ideal‹ als Erstglied:
idealerweise
· Idealform · Idealgewicht · Idealität · Idealmaß · idealtypisch · Idealwert
· mit ›ideal‹ als Grundform: Ideal
· mit ›ideal‹ als Grundform: Ideal
Herkunft aus ideālisspätlat ‘dem Urbild entsprechend’ < idealat ‘Erscheinung, Gestalt, Beschaffenheit, Art, Form, Urbild’ (Idee)
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
vollkommen, musterhaft, vorbildlich
Beispiele:
ein idealer Partner, Gatte, Lehrer, Interpret
ein idealer Ferienort, Landeplatz
eine ideale Wohnung, Stelle
ideale Verhältnisse
ein Sanatorium in idealer Lage
der Schauspieler verkörperte die Rolle in idealer Weise
eine idealere Schwiegertochter hätte sie sich nicht wünschen können
die Bedingungen waren ideal
umgangssprachlich sehr schön
Beispiele:
ein ideales Wetter
hier ist es einfach ideal
2.
ein Ideal betreffend, erhaben
in gegensätzlicher Bedeutung zu materiell
Beispiele:
ein ideales Ziel
ideale Werte, Forderungen
ideale Gründe, keine wirtschaftlichen, ließen ihn diesen Beruf ergreifen
Kunstgeschichtedie ideale Landschaft
selbstlos, uneigennützig, voll Idealismus
Beispiele:
ein ideales Handeln, Streben
ideal denken, fühlen, vorgehen
3.
Physik nur in der Vorstellung bestehend, nur als Idee, nicht wirklich vorhanden
in gegensätzlicher Bedeutung zu real
Beispiele:
ideale Festkörper
eine ideale Flüssigkeit, Lösung, Mischung
das ideale Verhalten der Stoffe
der Satellit hat eine Umlaufbahn, die der idealen Kreisbahn nahekommt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ideal · idealisch · Ideal · idealisieren · Idealismus · Idealist · idealistisch
ideal Adj. ‘nur gedacht, vorbildlich, mustergültig’. Seit dem 17. Jh. wird Ideal-, aus spätlat. ideālis ‘dem Urbild entsprechend’ (5. Jh.), abgeleitet von lat. idea (s. Idee), alserstes Glied in Zusammensetzungen gebräuchlich, vgl. Idealform ‘mustergültige Form’ (17. Jh., nach spätlat. forma ideālis), Idealbild, Idealschönheit (18. Jh.). Um 1800 tritt ideal auch als selbständiges Adj. mit der Bedeutung ‘vorbildlich, mustergültig’ auf. Spätlat. ideālis erhält in der Gelehrtensprache des 14. Jhs. (Ockham) die Bedeutung ‘nur geistig existent, gedanklich’, im Dt. seit der 1. Hälfte des 18. Jhs. durch ideal ‘nur gedacht, geistig vorgestellt’ wiedergegeben. Daneben steht ebenfalls auf ideālis zurückgehendes idealisch Adj. (nach der Mitte des 18. Jhs.), zunächst gleichbed. mit ideal in beiden Verwendungen und bis ins 19. Jh. gebräuchlich. Im 19. Jh. setzt sich ideal ‘vorbildlich, mustergültig’ gegenüber idealisch durch, während idealisch, ideal im Sinne von ‘nur gedacht, geistig vorgestellt’ durch ideell (s. d.) ersetzt wird. – Ideal n. ‘Vollkommenheitsbegriff, Muster, Vorbild’ (18. Jh., nach Wieland 1775 bereits Modewort). idealisieren Vb. ‘etw. vollkommener sehen, als es in Wirklichkeit ist’ (18. Jh.), zu Ideal gebildet. Idealismus m. philosophische Grundrichtung, die im Gegensatz zum Materialismus das Bewußtsein gegenüber der Materie als primär und bestimmend ansetzt (18. Jh.), bei M. Mendelssohn ‘Lehre, nach der die Außenwelt nur im Bewußtsein existiert’; auch ‘opferbereite Begeisterung’ (19. Jh.). Idealist m. ‘Anhänger des Idealismus, wer sich nach Idealen richtet’ (18. Jh.). idealistisch Adj. ‘den Idealismus betreffend, nach der Verwirklichung von Idealen strebend’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(es ist) nichts auszusetzen ·
einwandfrei ·
einwandlos ·
fehlerfrei ·
fehlerlos ·
ideal ·
makellos ·
mustergültig ·
ohne Fehl und Tadel ·
ohne den kleinsten Fehler ·
perfekt ·
tadellos ·
untadelig ·
vollendet ·
vollkommen ·
vorbildhaft ·
vorbildlich ·
vortrefflich ·
vorzüglich ●
in bestem Zustand variabel ·
klaglos österr. ·
in optima forma geh., lat. ·
tippi toppi ugs. ·
tipptopp ugs.
Assoziationen |
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(absolut) spitze ·
(das) Beste vom Besten ·
Spitzen... ·
Traum... ·
bestens ·
bestmöglich ·
ideal ·
keine Wünsche offenlassend ·
optimal ·
perfekt ·
vollendet ·
vollkommen ·
wie kein zweiter ●
das Gelbe vom Ei ugs., sprichwörtlich, fig. ·
der Weisheit letzter Schluss ugs. ·
wie gemalt ugs.
Assoziationen |
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(gut) geeignet ·
Idealbesetzung ·
ideal ●
(genau) die Richtige (für) weibl. ·
geboren (der geborene ...) fig. ·
genau der Richtige (für) männl. ·
(das) ist unser Mann! ugs., Spruch, männl. ·
(das) ist unsere Frau! ugs., weibl. ·
genau richtig ugs. ·
wie geschaffen (für) ugs.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›ideal‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ideal‹.
Verwendungsbeispiele für ›ideal‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nach außen ein ideales Paar, waren wir doch nie eins geworden.
[Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 334]
Aber die hatten es mit fünf Kindern schon schwer genug, ideal war das nicht.
[Nadolny, Sten: Selim oder Die Gabe der Rede, München: Piper 1997 [1990], S. 340]
Die bei hydraulischen Pressen in der Praxis ausgeführten Systeme stellen nur näherungsweise ideale Quellen dar.
[Dannemann, E. u. a.: Grundlagen der Werkzeugmaschinen zum Umformen. In: Lange, Kurt (Hg.) Lehrbuch der Umformtechnik, Bd. 1, Berlin u. a.: Springer 1972, S. 348]
Aus der Empfindung bildet sich immer neu die Form als deren idealer Ausdruck.
[Blume, Friedrich: Klassik. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1958], S. 33524]
Die Lage ist zwar ideal, genutzt wird sie allerdings nicht gerade optimal.
[Die Zeit, 23.05.1997, Nr. 22]
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