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erbeben

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GrammatikVerb · erbebt, erbebte, ist erbebt
Aussprache 
Worttrennung er-be-ben
Wortzerlegung er- beben

Bedeutungsübersicht

  1. 1. ⟨etw. erbebt⟩
  2. 2. [gehoben] ⟨jmd. erbebt⟩
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. erbebt (= etw. erzittert heftig)
Beispiele:
die Erde erbebte
durch die Detonation, den Erdstoß erbebten die Häuser bis in ihre Grundfesten
Die Hand erbebt Euch, Eure Kniee wanken [ SchillerTellIII 3]
2.
gehoben jmd. erbebt (= jmd. wird innerlich sehr aufgewühlt, erregt)
Beispiele:
er erbebte vor Zorn, Angst, Schrecken
ihr Herz erbebte bei diesem Anblick
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
beben · bebbern · bibbern · erbeben · Beben · Erdbeben
beben Vb. ‘heftig zittern’, ahd. bibēn ‘beben, zittern’ (9. Jh.), mhd. biben, asächs. biƀon, bibōn, mnd. mnl. bĕven, nl. beven, afries. bevia, bivia, aengl. bifian, anord. bifa erweisen sich als reduplizierende Bildungen (germ. *bibai-) zur Wurzel ie. *bhōi-, *bhəi- ‘sich fürchten’. Die Reduplikation stammt wie in aind. bibhḗti ‘fürchtet sich’ vermutlich aus einer alten Perfektform. Das -e- der ersten Silbe in nhd. beben setzt sich im 16. Jh. mit Luthers Bibelübersetzung durch und ist nd. Ursprungs, vgl. mnd. mnl. bēven ‘zittern, beben’. Mundartliche, besonders nd. Formen, wie iteratives bebern und bibbern, dringen ins Hd., vgl. nhd. bebbern, bibbern (Anfang 19. Jh.), auch nl. bibberen. – erbeben Vb. ‘heftig erzittern, erregt werden’, ahd. irbibēn ‘erbeben, erzittern’ (10. Jh.), mhd. erbiben. Beben n. ‘Erschütterung der Erdoberfläche’, in der Geologie als gekürzte Form von Erdbeben seit der 1. Hälfte des 20. Jhs. gebräuchlich. Zur genaueren Bezeichnung dienen die Komposita Erd-, See-, Fernbeben. Erdbeben n. ‘Erschütterung der Erdkruste’, vgl. ahd. erdbibunga, erdbiba (9. Jh.), mhd. ertbibunge, ertbibe, asächs. erðbiƀunga, mnd. ērtbēvinge, mnl. erdbevinge, aengl. eorþbyfung. Im Mhd. (md.) erscheint der substantivierte Infinitiv im Kompositum ertbiben; Luther verwendet Erdbeben neben Erdbebung.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(eine) Gänsehaut bekommen · (jemandem) schlottern die Knie · (vor Kälte) bibbern · am ganzen Körper zittern · erbeben · erschaudern · erschauern · erzittern · schaudern · schauern · weiche Knie haben · zittern  ●  schuckern regional · (vor Angst) schlottern ugs. · gebeutelt werden ugs. · zittern wie Espenlaub ugs., Verstärkung
Assoziationen

Physik
beben · erbeben · erzittern · vibrieren · zittern  ●  ruckeln ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›erbeben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›erbeben‹.

Verwendungsbeispiele für ›erbeben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auch hier erbebt der Saal, provoziert von der milden Kritik. [Die Zeit, 05.11.2003, Nr. 45]
Er darf jetzt nicht erbeben, zumindest darf er es nicht zugeben. [Die Zeit, 23.07.1971, Nr. 30]
Ende Juni lässt eine gigantische Explosion hier die Erde erbeben. [Die Welt, 31.08.2004]
Mal ließ die Musik den Raum erbeben, dann wieder spielten sie leise, gedämpft. [Bild, 09.07.2001]
Doch bald darauf erbebt und erbricht sich das geschundene Instrument von neuem. [Kerner, Charlotte: Blueprint Blaupause, Weinheim: Beltz & Gelberg 1999, S. 164]
Zitationshilfe
„erbeben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/erbeben>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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