trudeln
GrammatikVerb · trudelt, trudelte, ist/hat getrudelt
Aussprache
Worttrennung tru-deln
Wortbildung
mit ›trudeln‹ als Letztglied:
abtrudeln
· antrudeln · austrudeln · davontrudeln · eintrudeln · hintrudeln · reintrudeln · runtertrudeln · vorbeitrudeln
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. trudelt⟩ etw. bewegt sich langsam und nicht ganz gleichmäßig rollend
- [bildlich] ...
- [umgangssprachlich] etw. langsam und nicht ganz gleichmäßig rollend bewegen
- 2. [Fliegersprache] ⟨ein Flugzeug trudelt⟩ ein Flugzeug bewegt sich beim Absturz oder Kunstflug steil abwärts, wobei es sich um eine Achse dreht, die außerhalb seiner Längsachse liegt, geht sich drehend, ohne gesteuert zu werden, nieder
- 3. [umgangssprachlich, scherzhaft] sich langsam irgendwohin fortbewegen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. trudelt⟩etw. bewegt sich langsam und nicht ganz gleichmäßig rollend
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
der Ball, Apfel trudelte an meine Seite
der Inhalt des Beutels trudelte auf die Straße
die Reifen sind ins Wasser getrudelt
umgangssprachlich etw. langsam und nicht ganz gleichmäßig rollend bewegen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
sie haben die Tonnen an Land getrudelt
die Kinder trudelten die Ostereier vom Berg
2.
Fliegersprache ⟨ein Flugzeug trudelt⟩ein Flugzeug bewegt sich beim Absturz oder Kunstflug steil abwärts, wobei es sich um eine Achse dreht, die außerhalb seiner Längsachse liegt, geht sich drehend, ohne gesteuert zu werden, nieder
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’ bzw. mit ‘haben’
Beispiele:
die Maschine ist (zu Boden) getrudelt, hat plötzlich getrudelt
der Pilot ist von 2000 m auf 1200 m getrudelt
das Flugzeug geriet ins Trudeln
3.
umgangssprachlich, scherzhaft sich langsam irgendwohin fortbewegen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
a)
langsam gehen
Beispiele:
wir sind durch die Stadt getrudelt
ein kleiner Hund kam ins Zimmer getrudelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
trudeln Vb. ‘sich drehend (fort)bewegen, sich um sich selbst drehend fallen bzw. (von Flugzeugen) abstürzen’, nd. md. trūdeln ‘rollen, sich wälzen, sich drehend bewegen’, seit Mitte des 19. Jhs. in der Literatursprache. Wahrscheinlich eine ablautende Bildung mit n-Ausfall und Ersatzdehnung zu trendeln ‘rollen’, spätmhd. trendelen ‘wirbeln’, mnd. trendelen ‘umwälzen, mit Kugeln spielen, kegeln’, nl. drentelen, (mundartlich) drendelen, trentelen, aengl. ātrendlian ‘rollen’, abgeleitet von einem in ahd. trendila ‘Kreisel’ (11. Jh.), mhd. trendel, trindel ‘Kugel, Kreisel’, nhd. Trendel ‘Rundung, Kreisel’ (s. d.), mnd. mnl. nl. trendel ‘Scheibe, Pfannkuchen’, aengl. trendel ‘Kugel’ belegten Substantiv. Vgl. ferner ahd. trennila ‘Kreisel’ (11. Jh.), thuruhtrennilōn ‘umhertreiben’ (8. Jh.), aengl. trendan ‘(sich) drehen, wenden’, mnd. trent, trint, tront, trunt ‘rund’ (s. Trend).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Typische Verbindungen zu ›trudeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›trudeln‹.
Verwendungsbeispiele für ›trudeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
So wird denn auf absehbare Zeit die Bahn weiter ins Defizit trudeln.
[Die Zeit, 16.06.1972, Nr. 24]
Die Dinge kommen zu einem Ende, der Film trudelt gemächlich aus.
[Die Welt, 05.08.1999]
Aus 100 Meter Höhe trudelt der Hubschrauber in die Tiefe.
[Bild, 20.04.2000]
Der Puck trudelte zuletzt jedenfalls neben dem Kasten übers Eis.
[Bild, 19.10.1998]
Sie ist nett und charmant, aber ihr ererbtes Restaurant trudelt unaufhaltsam der Pleite entgegen.
[Der Tagesspiegel, 12.01.2000]
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