graulen Vb. (meist reflexiv) ‘ängstlich erschaudern, sich fürchten’. Das durchgängig seit dem 18. Jh. bezeugte Verb gilt (obwohl vereinzelt schon vom 16. Jh. an belegt) als relativ junge Bildung mit
hd. Diphthongierung zu mundartlichem
mhd. grūweln (13. Jh.),
griuweln,
griulen,
grūlen. Möglicherweise aber hat es sich aus dem bereits im
Frühnhd. (16. Jh.) durch Diphthongierung von
mnd. md. grūweln entstandenen
graueln entwickelt, das seinerseits bis ins 19., vereinzelt bis ins 20. Jh. hinein existiert. Zur Bildungsweise der
md. und
nd. Verbformen s.
Greuel.
vergraulen Vb. ‘durch unfreundliches Verhalten vertreiben, durch unfreundliche Darstellung abstoßen’ (20. Jh.), eigentlich ‘jmdn. zum Erschaudern bringen’.