frieren
GrammatikVerb · friert, fror, hat/ist gefroren
Aussprache
Worttrennung frie-ren
formal verwandt mitverfroren
Wortbildung
mit ›frieren‹ als Letztglied:
abfrieren
· anfrieren · auffrieren · ausfrieren · blaufrieren · durchfrieren · einfrieren · erfrieren · festfrieren · gefrieren · steif frieren / steiffrieren · zufrieren · zusammenfrieren · überfrieren
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
siehe auch Gefrorene
1.
Kälte empfinden
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
a)
Beispiele:
beständig, sehr, stark, gewaltig frieren
umgangssprachlichschrecklich frieren
umgangssprachlichwir haben bei der Kälte tüchtig gefroren
er fror, dass er mit den Zähnen klapperte
ich friere an den Händen, an den Füßen
landschaftlichich friere an die Hände
sie froren bis ins Mark
umgangssprachlichsich zu Tode frieren
saloppwie ein Schneider, ein junger Hund frieren (= sehr frieren)
das frierende Kind
b)
⟨jmdn. friert (es), es friert jmdn.⟩jmdm. ist kalt, Kälte steigt in jmdm. hoch
Beispiele:
mich friert (es) entsetzlich, jämmerlich
mich hat am ganzen Körper gefroren
es friert ihn an den Fingerspitzen
übertragen
Beispiel:
ihn fror bis ins innerste Herz
2.
vor Kälte erstarren, gefrieren
a)
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
im Winter friert der See
das Wasser in der Leitung, die Fensterscheibe ist gefroren
der Boden ist hart gefroren
ich bin ganz steif gefroren
der gefrorene Bach
ein blau gefrorenes Gesicht
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
frieren Vb. ‘Kälte empfinden, zu Eis erstarren’. Ahd. friosan (8. Jh.), mhd. vriesen, mnd. vrēsen, mnl. vriesen, nl. vriezen, aengl. frēosan, engl. to freeze, anord. frjōsa (vgl. got. frius ‘Frost’) und die Verwandten aind. pruṣvā́, lat. pruīna (aus *prusu̯īnā) ‘Reif’ führen auf ie. *preus- ‘frieren’ (s. auch Frost). Im Sinne von ‘ein stechendes Gefühl hervorrufen’ läßt sich die Wurzel auch als ‘brennen’ auffassen und mit lat. prūna ‘glühende Kohle’, prūrīre ‘jucken’, aind. plōṣati ‘brennt, versengt’ verbinden (). Der in den Formen des Verbs auftretende grammatische Wechsel zwischen s und r (vgl. mhd. Kl. Schr. 479vriesen, Prät. Plur. vrurn, Part. Prät. gevrorn) wird im Nhd. zugunsten dieser Präteritalformen ausgeglichen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(eine) Gänsehaut bekommen ·
(jemandem) ist kalt ·
(jemandem) wird kalt ·
(vor Kälte) schlottern ·
frieren ·
frösteln ·
mit den Zähnen klappern ·
vor Kälte zittern ●
bibbern ugs. ·
frieren wie ein Schneider ugs. ·
schnattern ugs. ·
schuckern ugs., regional
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›frieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›frieren‹.
Verwendungsbeispiele für ›frieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jetzt, auf der Höhe von Liberty Island, kommt sie in den inneren Saal zurück, händereibend, krumm gehend, so friert sie.
[Johnson, Uwe: Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 302]
Und es fror ihn auch nie mehr an den Zehen.
[Preußler, Otfried: Die kleine Hexe, Stuttgart: Thienemann 1980 [1957], S. 69]
Bis die ersten Busse sie wieder zurück in die Stadt bringen, werden sie noch ein paar Stunden frieren müssen.
[Die Zeit, 11.02.1999, Nr. 7]
Keine Stunde dauert es, und ich friere wie ein Hund.
[konkret, 1987]
Da friert man mehr wie bei uns in unsern geheizten Stuben.
[Meysenbug, Malwida von: Unerfüllt. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1907], S. 3425]
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