Sache, Angelegenheit, die von so großer Bedeutung, Wichtigkeit ist, dass sich die Chefin, der Chef ihrer annimmt oder annehmen sollte
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: reine, absolute, alleinige Chefsache
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Thema, eine Angelegenheit, ein Projekt, einen Fall, ein Problem zur Chefsache machen, erklären
als Prädikativ: das Thema wird Chefsache; etw. bleibt Chefsache; etw. als Chefsache behandeln, betrachten; als Chefsache gelten
Beispiele:
Jetzt greift das Kanzleramt durch: Der Wolf in Deutschland wird
Chefsache! Dabei geht es um die Frage: Wird das
Großraubtier, das sich in Deutschland immer mehr ausbreitet, zur Jagd
freigegeben? [Bild, 06.05.2019]
Klimadiplomatie darf nicht länger von Unterabteilungs‑ und
Referatsleitern irgendwelcher Ministerien in Brüssel betrieben werden. Man
braucht Staatsminister für Klimaschutz, und diese sollten nicht in
Umweltministerien angesiedelt sein, sondern direkt beim jeweiligen
staatlichen Führungsorgan. Klimaschutz muss Chefsache
in den Staaten dieser Welt werden. [Süddeutsche Zeitung, 13.09.2007]
Wie man von jeder kleinen Familienfeier weiß, ist die Sitzordnung
eine der prekärsten Aufgaben, derer man sich an annehmen kann. Im neuen
Kanzleramt war es daher auch Chefsache, lag also in
der Hoheit von Kanzleramtschef Frank Walter Steinmeier, den neuen Sitzplan
aufzustellen. [Süddeutsche Zeitung, 16.05.2001]
Kultur ist Chefsache in Frankreich, und der
Chef will sofort wissen, was Sache ist. [die tageszeitung, 06.08.1990]
Zu Löschers Verdiensten gehört es, Siemens als »grünen
Infrastruktur‑Pionier« positioniert zu haben. Wenn der Konzern dann
allerdings bei Offshore‑Windparks sogar Geld zuschießen muss, weil er die
Termine reißt, zeigt sich, dass man den Wind auch in Leistung umwandeln
können muss. Auch bei den Chefsachen, den großen
Entscheidungen und Deals, ging in der Ära Löscher einiges
daneben. [Die Zeit, 08.11.2012] ungewöhnl. Pl.