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absolut
GrammatikAdjektiv · Komparativ: absoluter · Superlativ: am absolutesten, Steigerung selten
Aussprache [apzoˈluːt]
Worttrennung ab-so-lut
Wortbildung
mit ›absolut‹ als Erstglied:
Absolutheit
· Absolutismus · Absolutist · Absolutsetzung · Absolutwert
· mit ›absolut‹ als Binnenglied: verabsolutieren · mit ›absolut‹ als Grundform: 2absolut
· mit ›absolut‹ als Binnenglied: verabsolutieren · mit ›absolut‹ als Grundform: 2absolut
Herkunft aus absolūtuslat ‘in sich abgeschlossen, vollständig, vollkommen, unbedingt, ohne Einschränkung’ < absolverelat ‘ab-, loslösen, los-, freisprechen, vollenden’ (absolvieren)
Bedeutungsübersicht
- 1. uneingeschränkt
- a) ...
- b) [umgangssprachlich] völlig, vollkommen
- c) beziehungslos, unabhängig
- 2. auf eine bestimmte Grundeinheit bezogen
- 3. [Marxismus] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
uneingeschränkt
a)
b)
umgangssprachlich völlig, vollkommen
Beispiele:
ich bitte um absolute Ruhe!
etw. mit absoluter Sicherheit, Genauigkeit sagen
das ist absoluter Unsinn!
er ist eine absolute Null (= leistet nichts)
etw. ist absolut sicher, wahr, unmöglich
etw. absolut vertraulich behandeln
überhaupt
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
er hat absolut keinen Ehrgeiz
das sehe ich absolut nicht ein
ich lasse mir das absolut nicht verbieten
unbedingt
Beispiel:
er will absolut recht haben
c)
beziehungslos, unabhängig
Beispiele:
die absolute Kunst (= die abstrakte Kunst)
das absolute Gehör (= Gehör, das ohne Hilfsmittel die Tonhöhe erkennt)
ein absoluter Betrag (= Zahlenwert ohne Rücksicht auf das Vorzeichen)
der absolute Alkohol (= der chemisch reine Alkohol)
2.
auf eine bestimmte Grundeinheit bezogen
Beispiele:
die absolute Höhe (= Höhe über dem Meeresspiegel)
das absolute Maßsystem (= Metersystem)
der absolute Nullpunkt (= die tiefstmögliche Temperatur von -273,2 °C)
die absolute Temperatur (= auf den absoluten Nullpunkt bezogene Temperatur)
eine absolute Mehrheit (= eine Mehrheit von über 50 Prozent der Gesamtstimmenzahl)
3.
Marxismus
Beispiel:
der absolute Mehrwert (= durch Verlängerung des Arbeitstages geschaffener Mehrwert)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
absolut · Absolution · Absolutismus
absolut Adj. ‘uneingeschränkt, nicht bedingt, unumschränkt, völlig’, entlehnt (16. Jh.) aus lat. absolūtus (Adv. absolūtē) ‘in sich abgeschlossen, vollständig, vollkommen, unbedingt, ohne Einschränkung’, eigentlich Part. Perf. von lat. absolvere ‘ab-, loslösen, los-, freisprechen, vollenden’ (s. absolvieren), daneben (bis ins frühe 19. Jh.) auch als Adverb in lat. Form absolute. Zuerst (um 1520) bei Paracelsus in der Bedeutung ‘befreit, erlöst’, seit Ende des 16. Jhs. ‘uneingeschränkt, nicht bedingt’, danach ‘unumschränkt’ (Anfang 17. Jh.) im Sinne der politischen Herrschaft (unter Einfluß von frz. absolu) und ‘vollkommen, ganz und gar, durchaus’ (2. Hälfte 17. Jh.). Seit Anfang des 18. Jhs. ist absolut im Sinne von ‘unabhängig, losgelöst, an (und für) sich’ im philosophischen wie auch im allgemeinen Sprachgebrauch (im Gegensatz zu relativ) üblich, auch fachsprachlich in Verbindungen wie absolute Höhe ‘Höhe über dem Meeresspiegel’ (1706), absolute Mehrheit ‘Mehrheit von über 50 % der Gesamtstimmenzahl’ (1790), absoluter Mehrwert ‘durch Verlängerung des Arbeitstages produzierter Mehrwert’ (Marx 1857/58), absoluter Nullpunkt ‘tiefste Temperatur überhaupt’ (1894), absolute Zahl ‘ohne Vorzeichen betrachtete Zahl’ (1803). – Absolution f. ‘Los-, Freisprechung’ (von Bann, Acht), vor allem im religiösen und kirchlichen Sinne ‘Freisprechung von Sünden, Sündenvergebung’ (zuerst absolutie Mitte 14. Jh.), aus gleichbed. mlat. absolutio, lat. ‘Los-, Freisprechung (vor Gericht)’, ferner ‘Trennung, Scheidung, Befreiung, Vollendung’. Absolutismus m. ‘unumschränkte Herrschaft eines Alleinherrschers, Willkürherrschaft, Staatsform in der letzten Phase des Feudalismus’ (1832), nach frz. absolutisme (1796), älter ‘Unbedingtheit, Uneingeschränktheit’, in der Philosophie ‘Lehre, Auffassung vom Absoluten’ (1. Hälfte 19. Jh.), nlat. Bildung zu lat. absolūtus (s. oben).
Typische Verbindungen zu ›absolut‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›absolut‹.
Verwendungsbeispiele für ›absolut‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Wahl 1957 bescherte der Union einen gewaltigen Triumph, sie erreichte die absolute Mehrheit.
[Hars, Wolfgang: Nichts ist unmöglich! Lexikon der Werbesprüche, München: Piper 2001 [1999], S. 108]
Die absolute Länge ergab sich aus dem Tempo des Stücks.
[Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 303]
Bei konstanter Konzentration ist der osmotische Druck proportional der absoluten Temperatur.
[Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Stuttgart: Thieme 1986 [1964], S. 42]
Absolut verschieden sind sie aber nicht, sondern es gibt Ähnlichkeiten unter ihnen, so daß man von bestimmten Sorten reden kann.
[Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2953]
Ich fühle mich also schon von vorneherein mit dieser herrlichen Stadt absolut verbunden.
[o. A.: Amtseinführung des Reichsstatthalters Carl Röver in Bremen, 13.05.1933]
Zitationshilfe
„absolut“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/absolut#1>.
absolut
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
drückt nachdrückliche Zustimmung zur Äußerung einer anderen Person aus
Beispiele:
Dazu braucht man eine besonders große Portion Selbstironie. Verena:
Absolut. Tom: Naja. [Aachener Zeitung, 22.01.2020]
BZ: Die Leute halten sich an die Regeln? Zöllner:
Absolut. [Badische Zeitung, 21.03.2020]
Leroy hat ein riesiges Talent. [–]
Absolut. Ab September werden wir wieder mit ihm
arbeiten. [Thüringer Allgemeine, 05.06.2018]
Eileen R[…] meint »Selbst, wer rein
theoretisch über ein ausgereiftes Vokabular verfügt, kann einen Artikel
nicht einfach 1:1 übersetzen, viele Formulierungen müssen angepasst werden.«
Absolut. Deinen Artikel finde ich daher im
Allgemeinen sehr hilfreich. [Mehrsprachige Internetauftritte – Vorteile, Nachteile,
Umsetzungstipps, 22.12.2015, aufgerufen am 19.08.2020]
Von Sarah Harvey hab ich noch nichts gelesen, klingt aber so, als
wäre das was für’s warme Winter‑Schaumbad. [–]
Absolut! [Rezension: Sarah Harvey – Kannst Du mir verzeihen?, 19.01.2014, aufgerufen am 01.09.2020]
letzte Änderung:
Typische Verbindungen zu ›absolut‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›absolut‹.
Zitationshilfe
„absolut“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/absolut#2>.
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