DE19942057A1 - Linearführung für eine Werkzeugmaschine - Google Patents
Linearführung für eine WerkzeugmaschineInfo
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Abstract
Eine Linearführung für eine Werkzeugmaschine, bei welcher eine Führungsschiene (1) mit Befestigungsschrauben an einem Untergrundkörper (3) montiert ist, weist erfindungsgemäß an dem Untergrundkörper (3) ein dessen Verformung bewirkendes oder Form haltendes zusätzliches Bauteil auf. Dieses kann als Zugkräfte oder Druckkräfte übertragende Stange (4) ausgebildet sein, die sich an dem Untergrundkörper (3) parallel zur Längsrichtung der Führungsschiene (1) erstreckt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Linearführung für eine Werkzeugmaschine, bei wel
cher eine Führungsschiene mit Befestigungsschrauben an einem Untergrund
körper montiert ist. Sie wird dort eingesetzt, wo die Geradheit der Führung eine
wichtige Rolle spielt.
Bei Linearführungen, insbesondere Linearwälzlagern, hängt die Laufgenauig
keit im wesentlichen von der Genauigkeit der Führungsschiene und deren Stei
figkeit sowie von der Umgebungskonstruktion ab. Die Führungsschienen von
Linearführungssystemen werden mit Schrauben auf dem jeweiligen Untergrund
befestigt. Bei einer solchen Verschraubung wird der Werkstoff einer Führungs
schiene, der sich zwischen dem jeweiligen Schraubenkopf und dem Unter
grundkörper befindet, auf welchem die Führungsschiene aufliegt, in Längs
richtung der Schraube gestaucht. Dabei verlagert sich der Werkstoff der Füh
rungsschiene aufgrund der negativen Querkontraktion (Querstauchung) senk
recht zur Längsachse der Schraube. Die Folge ist, daß die Schiene sich in
Längsrichtung ausdehnt. Wird die Schiene bei einem Untergrundkörper nicht
an dessen neutraler Faser befestigt, krümmt sich dieser Umgebungskörper um
eine Biegeachse, die quer zur Längsrichtung der Schiene verläuft. Dieses
Phänomen der Biegung infolge der Querkontraktion hat im Linearführungsbe
reich bisher keine bedeutende Rolle gespielt und konnte auf Kosten der Ge
nauigkeit der Führung vernachlässigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Linearführung anzugeben, bei
der die Längsdehnung der Führungsschiene aufgehoben oder kompensiert
wird, so daß das Linearführungssystem beim Anziehen der Befestigungs
schrauben gerade bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Untergrund
körper ein dessen Verformung bewirkendes oder Form haltendes zusätzliches
Bauteil angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine Verlängerung des Unter
grundkörpers im Führungsschienenbereich verhindert und damit auch ein Ver
biegen des auf der Führungsschiene laufenden Tragkörpers vermieden. Durch
eine gezielte Beeinflussung der Längsdehnung kann aber auch eine Biegung
gezielt erreicht werden. Mit der Erfindung erfolgt somit eine Erhöhung der Ge
nauigkeit einer Werkzeugmaschine im gesamten Bearbeitungsraum.
Das zusätzliche Bauteil kann beispielsweise als Druckfeder, Zugkräfte übertra
gendes Seil oder Zug- bzw. Druckkräfte übertragende Stange ausgebildet sein,
die sich an dem Untergrundkörper parallel zur Längsrichtung der Führungs
schiene erstreckt.
Es können auch mehrere zusätzliche Bauteile vorgesehen werden, die jeweils
als Schrauben ausgebildet sind, in Bohrungen des Untergrundkörpers hinein
gesteckt und mit aufgeschraubten Muttern an dem Mutternkörper verspannt
werden.
Es ist auch möglich, mehrere zusätzliche Bauteile jeweils als Biegefedern aus
zubilden und im vorgespannten Zustand von Zapfen zu halten, die an dem
Untergrundkörper, von diesem abstehend, befestigt sind.
Schließlich können auch mehrere zusätzliche Bauteile jeweils von einem Seil
und einer an einem Seilende angrenzenden Zugfeder gebildet sein, wobei das
Seil an einem von dem Untergrundkörper abstehenden Zapfen umgelenkt und
die jeweils anderen Enden des Seiles und der Zugfeder an dem Mutternkörper
befestigt sind.
Um eine besonders gute Kompensationswirkung zu erzielen, kann das zusätz
liche Bauteil an dem Untergrundkörper in einem Abstand von dessen neutraler
Faser eingespannt sein. Der Untergrundkörper kann als Profilträger in der
Form eines Vierkantrohres ausgeführt sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und wer
den im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen als Vierkantrohr ausgeführ
ten Profilträger als Untergrundkörper für eine Linearfüh
rung, mit einer Stange und Schrauben als zusätzlichen
Bauteilen;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Untergrundkörpers mit Biegefe
dern als zusätzlichen Bauteilen;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Untergrundkörpers mit Seil-
Zugfeder-Einheiten als zusätzlichen Bauteilen.
Für die Linearführung einer Werkzeugmaschine sind zwei parallele Führungs
schienen 1 mit Befestigungsschrauben 2 an den Seitenwänden eines Unter
grundkörpers 3 angeschraubt. Dieser Körper ist als Vierkantrohr ausgebildet
und weist in der Mitte eine X-Achse auf, die sich in seiner Längsrichtung er
streckt. Die Führungsschienen 1 sind parallel zu der X-Achse in einem Abstand
von dieser an zwei Seitenwänden des Untergrundkörpers 3 angeschraubt.
Durch die X-Achse ist daher die Bewegungsrichtung des Bauteils der Werk
zeugmaschine angegeben, welches längs der Führungsschienen 1 bewegt
werden soll.
Rechtwinkelig zu der X-Achse und zueinander sind in Fig. 1 die Y-Achse und
die Z-Achse dargestellt, welche die Bewegungsmöglichkeiten des Untergrund
körpers 3 aufzeigen. Parallel zur X-Achse ist an dem Untergrundkörper 3 als
zusätzliches Bauteil eine Stange 4 mit ihren Enden befestigt, welche Zugspan
nungen und Druckspannungen aufnehmen kann. Hier kann auch ersatzweise
ein Seil angeordnet werden, welches jedoch nur Zugspannungen aufnehmen
kann. Infolge der Verschraubung der Führungsschiene 1 mit dem Untergrund
körper 3 und der dabei auftretenden Querkontraktion würde der Untergrund
körper 3 in den Anschraubbereichen ohne die Stange 4 eine Verlängerung
erfahren. Die Stange 4 übernimmt die Zugspannungen des Untergrundkörpers
3, die beim Anschrauben der Führungsschienen 1 auftreten, sie wirkt also in
der Weise, als wenn sie die Anschraubbereiche in Längsrichtung stauchen
würde. Die Stange und die Führungsschienen 1 sind im Ausführungsbeispiel in
einer gemeinsamen Ebene angeordnet, die sich in einem großen Abstand von
der Y-Achse befindet. Die Y-Achse kann als Biegeachse oder neutrale Faser 5
des Untergrundkörpers 3 bezeichnet werden.
Die Biegung des Untergrundkörpers kann auch durch seine Längung auf der
gegenüberliegenden Seite der neutralen Faser 5 kompensiert werden. In die
sem Fall kann statt der Stange 4, die in der Ebene der Führungsschiene 1 an
dem Untergrundkörper 3 angeordnet ist und als Zugstange wirkt, als zusätzli
ches Bauteil auf der gegenüberliegenden Seite der neutralen Faser 5 auch
eine Druckstange oder eine Druckfeder angeordnet werden, welche dort
ebenfalls eine Längung hervorruft. Es ist auch möglich, dort als zusätzliche
Bauteile Schrauben 6 zu verwenden und diese in Bohrungen des Untergrund
körpers 3 einzustecken und Muttern 7 aufzuschrauben, um den Körper zu ver
spannen. Infolge dieser Verspannung sorgt die auftretende Querkontraktion in
dem Material des Untergrundkörpers 3 für dessen Längung. Die Schrauben 6
mit den Muttern 7 brauchen dafür nicht notwendigerweise zwei oder mehr Teile
miteinander zu verspannen. Es reicht der Druckaufbau in dem (einen) Unter
grundkörper 3.
Eine weitere Möglichkeit, die Längsdehnung der Führungsschienen 1 aufzuhe
ben oder zu kompensieren, besteht darin, den Untergrundkörper 3 mit einem
Biegemoment zu belasten, welches die von den Führungsschienen 1 erzeugte
Biegung gezielt beeinflußt bzw. kompensiert. Fig. 2 zeigt eine Reihe von vor
gespannten Biegefedern 8, die von an dem Untergrundkörper 3 befestigten
Zapfen 9 gehalten sind und dafür sorgen, daß ein Biegemoment in den Unter
grundkörper 3 eingeleitet wird. Mit derselben Wirkung sind in entsprechender
Weise in Fig. 3 Seile 10 mit Zugfedern 11 für die Aufbringung des Biegemo
mentes angeordnet.
1
Führungsschiene
2
Befestigungsschraube
3
Untergrundkörper
4
Stange
5
neutrale Faser
6
Schraube
7
Mutter
8
Biegefeder
9
Zapfen
10
Seil
11
Zugfeder
X X-Achse
Y Y-Achse
Z Z-Achse
X X-Achse
Y Y-Achse
Z Z-Achse
Claims (9)
1. Linearführung für eine Werkzeugmaschine, bei welcher eine Führungs
schiene (1) mit Befestigungsschrauben (2) an einem Untergrundkörper
(3) montiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Untergrundkör
per (3) ein dessen Verformung bewirkendes oder Form haltendes zu
sätzliches Bauteil angeordnet ist.
2. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Bauteil als Zugkräfte oder Druckkräfte übertragende Stange
(4) ausgebildet ist, die sich an dem Untergrundkörper (3) parallel zur
Längsrichtung der Führungsschiene (1) erstreckt.
3. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Bauteil als Zugkräfte übertragendes Seil ausgebildet ist, das
sich an dem Untergrundkörper (3) parallel zur Längsrichtung der Füh
rungsschiene (1) erstreckt.
4. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Bauteil als Druckfeder ausgebildet ist, die sich an dem Un
tergrundkörper (3) parallel zur Längsrichtung der Führungsschiene (1)
erstreckt.
5. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehre
re zusätzliche Bauteile vorgesehen sind, die jeweils als Schrauben (6)
ausgebildet sind, in Bohrungen des Untergrundkörpers (3) hineinge
steckt und mit aufgeschraubten Muttern (7) an dem Untergrundkörper
(3) verspannt sind.
6. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehre
re zusätzliche Bauteile jeweils als Biegefedern (8) ausgebildet und im
vorgespannten Zustand von Zapfen (9) gehalten sind, die an dem Un
tergrundkörper (3), von diesem abstehend, befestigt sind.
7. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehre
re zusätzliche Bauteile jeweils von einem Seil (10) und einer an einem
Seilende angrenzenden Zugfeder (11) gebildet sind, wobei das Seil (10)
an einem von dem Untergrundkörper (3) abstehenden Zapfen (9) um
gelenkt und die jeweils anderen Enden des Seiles (10) und der Zugfeder
(11) an dem Untergrundkörper (3) befestigt sind.
8. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Bauteil an dem Untergrundkörper (3) in einem Abstand von
dessen neutraler Faser (5) eingespannt ist.
9. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Untergrundkörper (3) als Profilträger in der Form eines Vierkantrohres
ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19942057A DE19942057A1 (de) | 1999-09-03 | 1999-09-03 | Linearführung für eine Werkzeugmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19942057A DE19942057A1 (de) | 1999-09-03 | 1999-09-03 | Linearführung für eine Werkzeugmaschine |
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DE19942057A1 true DE19942057A1 (de) | 2001-03-08 |
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ID=7920698
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19942057A1 (de) |
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