DE2431585A1 - Ausgleichsvorrichtung fuer laengenaenderungen bei arbeitsmaschinen mit zuganker - Google Patents

Ausgleichsvorrichtung fuer laengenaenderungen bei arbeitsmaschinen mit zuganker

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DE2431585A1
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Hans-Juergen Ing Grad Eichner
Guenter Ing Grad Etschel
Manfred Langer
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4 P VERPACKUNGEN GmbH
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4 P VERPACKUNGEN GmbH
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Description

  • Ausgleichsvorrichtung für Längenände run#en bei Arbeitsmaschinen mit Zuganker Die Erfindung betrifft eine Ausgleichsvorrichtung für last- und/oder temperaturbedingte Längenänderungen bei Arbeitsmaschinen mit mindestens einem außerhalb der Wirkungslinie der Arbeitskraft an der Arbeitsmaschine gelagerten Zuganker zur indirekten Aufnahme mindestens eines Teils der der Arbeitskraft entgegenwirkenden Reaktionskraft.
  • Es ist allgemein bekannt, daß ein Werkstück bzw. Einbauteil bei Einwirkung einer Kraft einer Längenänderung unterliegt, deren Größe vom E-Modul, vom Querschnitt und von der Baulänge in der Belastungsrichtung abhängig ist. Des weiteren unterliegen Werkstücke bzw. Bauteile Längenände rungen, die aus dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des jeweiligen Materials, aus seiner Länge und aus der betrachteten Temperaturdifferenz resultieren. Diese sich gegenseitig überlagernden Längenänderungen haben bei der Verwendung der Werkstücke bzw.
  • Bauteile in komplexen Vorrichtungen bzw. Maschinen oft unerwünschte Verformungen zur Folge, die die Funktion dieser Maschinen beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigungen bestehen in der Regel darin, daß Teile der Maschinen bzw. Vorrichtungen, die für einen ordnungsgemäßen Arbeitsablauf eine bestimmte gegenseitige Relativstellung einnehmen müssen, infolge der Längenänderungen diese Relativstellung nicht einhalten können. Dabei kann die jeweils tatsächlich gegebene Relativstellung, die von der Soll-Relativstellung abweicht, ihrerseits weiteren Veränderungen während des Ablaufs eines Arbeitsvorgangs ausgesetzt sein.
  • Zur Behebung dieser Schwierigkeiten sind bereits Systeme bekannt, die die infolge von Lasteinwi rkungen und/oder Temperatur einwirkungen auftretenden Längenänderungen ausgleichen. Diese bekannten Ausgleichsysteme machen Gebrauch von Zug- und Druckteilen, die derart zusammenarbeiten, daß im Ruhezustand Vorspannungen erzeugt werden, die auftretenden Arbeitskräften entgegenwirken, wobei gegebenenfalls noch gewisse Restvorspannungen erhalten bleiben. Ein Beispiel für derartige Ausgleichsysteme sind vorgespannte Dehnschrauben, wie sie beispielsweise zur Befestigung von Zylinderköpfen im Motorenbau verwendet werden. Derartige Ausgleichsysteme lassen sich überall dort ohne Schwierigkeiten, problemlos und erfolgreich einsetzen, wo alle vorgespannten Teile infolge späterer Kraft- und Temperatureinwirkungen gleiche Längenänderungen er fahren, so daß alle Teile in entsprechend gleicher Weise vorgespannt werden können.
  • In der Regel besitzen jedoch bereits bei verhältnismäßig einfachen Vorrichtungen bzw. Maschinen und insbesondere bei komplexeren Vorrichtungen und Maschinen diejenigen Teile, die von bestimmten Arbeitskräften beansprucht-werden, unterschiedliche Querschnitte, unterschiedliche Längen und unterschiedliche E-Module; des weiteren ist in der Regel bei diesen Teilen festzustellen, daß sie unterschiedlichen Temperaturdifferenzen ausgesetzt sind, unterschiedliche Kräfte aufnehmen müssen und schließlich auch noch aus unterschiedlichen Materialien mit ungleich großen Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen. Bei derartig aufgebauten Vorrichtungen bzw. Maschinen erfährt also jedes durch die Arbeitskraft beanspruchte Bauteil eine andere Längenänderung mit der Folge, daß die Soll-Relativstellung der verschiedenen Teile nicht eingehalten werden kann.
  • Als Beispiele für derartige Vorrichtungen bzw. Maschinen können genannt werden hydraulische oder pneumatische Pressen, allerdings auch Pressen mit anderweitigen Antrieben, Form- und Formschließmaschinen und Werkzeugmaschinen der verschiedensten Bauarten für die verschiedensten Zwecke, an die hohe Anforderungen bezüglich der Arbeitsgenauigkeit gestellt werden; insbesondere in Hinblick auf Werkzeugmaschinen können wiederum beispielsweise Bohr- und Fräswerke genannt werden, bei denen die zu bearbeitenden Werkstücke in bestimmter Relativstellung zu den Arbeitswerkzeugen aufgespannt werden müssen, wobei es wesentlich ist, daß diese Aufspannung während des gesamten Arbeitsvorgangs stets die gleiche ist, damit eine beispielsweise plane Fräsfläche tatschlich als zweidimensionale Ebene in der notwendigen Genauigkeit herstellbar ist.
  • Bei derartigen Maschinen ist in der Regel ein Gestell vorgesehen, das mit zwei gegebenenfalls einstückig mit dem Gestell ausgeführten Armen ausgestattet ist, zwischen denen sich ein Zuganker erstreckt, wobei der eigentliche Arbeitsbereich dieser Maschinen zwischen dem Zuganker und dem Gestell der Maschine liegt und der Zuganker dazu dient, die genau ten Arme daran zu hindern, daß sie sich unter Einwirkung der Arbeitskraft während des Arbeitsablaufs aus ihrer Sollstellung auslenken lassen.
  • Dies hätte zur Folge, daß beispielsweise die beiden an den beiden Armen befestigten Hälften einer zweiteiligen Form, beispielsweise einer Spritzgießform, nicht in eine vollflächige gegenseitige Anlage gebracht werden könnten, so daß die Form nicht vollständig schließbar wäre.
  • Angesichts dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ausgleichsvorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, bei mit Zugankern ausgestatteten Arbeitsmaschinen last- und/oder temperaturbedingte Längenänderungen in der Weise auszugleichen, daß bei diesen Maschinen die notwendige Soll-Relativstellung der einzelnen Teile, die für die Arbeitsgenauigkeit maßgebend sind, während des gesamten Arbeitsablaufs erhalten bleibt. Dabei ist insbesondere zugleich darauf zu achten, daß die zu schaffende Ausgleichsvorrichtung ihren Zweck auch dann zu erfüllen vermag, wenn die jeweils auftretende Arbeitskraft hinsichtlich ihrer Größe+2genau fixiert ist, sondern sowohl während eines einzigen Arbeitsablaufs als auch bei mehreren nacheinander auszuführenden Arbeit 5 abläufen unterschiedliche Werte annehmen kann.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an mindestens einem Ende des Zugankers zwischen dieses Ende und die zugehörige Lagerung der Arbeitsmaschine eine Hydraulik- oder Pneumatikeinheit eingesetzt ist, daß diese Einheit mit einem Druckmedium derart beauf-+) nicht schlagbar ist, daß die von dem Zuganker bestimmte Länge entgegengesetzt zu der Längenänderung der Arbeitsmaschine unter der Einwirkung der Arbeitskraft auf deren Wirkungslinie in einem solchen Maße veränderbar ist, daß die im Bereich der Wirkungslinie der Arbeitskraft liegenden Arbeitsteile der Arbeitsmaschine ausschließlich parallel zu sich selbst verschiebbar sind, und daß der Druck des Druckmediums unter der direkten Einwirkung der Arbeitskraft aufbaubar ist.
  • Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird also einerseits die bisher unmittelbare Koppelung des Zugankers an seine Lagerung durch eine mittelbare im Wege der Zwischenschaltung der Hydraulik- oder Pneumatikeinheit ersetzt. Somit ist also nicht mehr der Abstand zwischen den beiden endseitigen Lagerungen für den Zuganker das allein ausschlaggebende Maß; vielmehr wirkt die Hydraulik- oder Pneumatikeinheit in Verbindung mit dem Zuganker in Richtung auf den Ausgleich der eintretenden Längenänderungen. Da aber das Druckmedium hinsichtlich des den angestrebten Längenänderungsausgleich bewirkenden Drucks an die jeweilige Arbeitskraft gekoppelt ist, die für die Längenänderung verantwortlich ist, besteht eine Rückkoppelung des jeweils eintretenden Längenänderungsausgleichs an die jeweils anstehende Arbeitskraft mit der Folge, daß die Größe des jeweils eintretenden Änderungsausgleichs genau der Größe der jeweiligen änderung entspricht.
  • Auf diese Weise ist es beispielsweise im Fall des oben bereits angesprochenen Beispiels der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einer zweiteiligen Form möglich, die beiden Formteile sogar in dem Fall korrekt aufeinander zuzuführen und gegeneinander zur Anlage zu bringen, wenn die dabei auftretenden Arbeitskräfte sehr groß sind und eine unverhältnismäßig große Längenänderung nach sich ziehen.
  • In besonders vorteilhafter Weiterbildung wird durch die Erfindung des weiteren vorgeschlagen, daß mindestens ein Ende des Zugankers als Kolben ausgebildet ist, der in einem an der Lagerung für den Zuganker angesetzten Zylinder bewegbar ist. Hierdurch werden nicht nur zusätzliche Einrichtungen zwischen dem jeweiligen Ende des Zugankers und seiner zugehö\igen Lagerung eingespart, sondern zugleich eine, soweit dies unter Zwischenschaltung der erfindungsgemäß vorgesehenen Hydraulik-oder Pneumatikeinheit überhaupt möglich ist, möglichst unmittelbare Zuordnung von Zuganker und Lagerung erreicht, was andererseits zur Folge hat, daß die an der Lagerung zur Bewirkung des Längenänderungsausgleichs auftretenden Kräfte hinsichtlich ihrer Wirkungsrichtung durch den Zuganker ausgerichtet sind, dessen jeweilige Anordnung im Rahmen der Gesamtmaschine zumindest in der Regel eine optimale ist.
  • Eine weitere, aber auch zugleich realisierbare Weiterbildungsmöglichkeit im Falle einer hydraulischen oder pneumatischen Antriebseinheit für das angetriebene Arbeitsteil zur Aufbringung der Arbeitskraft kann darin bestehen, daß als Druckmedium für die Hydraulik- bzw. Pneumatikeinheit des Zugankers das Arbeitsmedium der Antriebseinheit der Arbeitsmaschine Verwendung findet. Hierdurch wird für den angegebenen Fall eine höchst einfache Anpassung der Größe des Längenänderungsausgleichs an die Größe der jeweils die Längenänderung bewirkenden Arbeitskraft erreicht.
  • Für den Fall einer mechanisch angetriebenen Arbeitseinheit für das Arbeitsteil zur Aufbringung der Arbeitskraft empfiehlt es sich gemäß weiterem Vorschlag der Erfindung, zwischen das Arbeitsteil und die mechanische Antriebseinheit eine hydraulische oder pneumatische Kraftübertragungseinheit einzubauen, deren Kraftübertragungsmedium als Druckmedium der Hydraulik- oder Pneumatikeinheit des Zugankers Verwendung findet. Die Zwischenschaltung einer derartigen Kraftübertragungs einheit hat zur Folge, daß die zunächst mechanisch zugeführte Arbeitsenergie in hydraulische oder pneumatische Druckenergie umgeformt wird und dabei das Arbeitsteil antreibt, wobei infolge der Zwischenschaltung der Kraftübertragungseinheit eine gewisse "Federung" bzw. "Dämpfung" zwischen dem Arbeitsteil und der mechanischen Antriebseinheit gebildet wird. Der wesentliche Vorteil besteht jedoch darin, daß durch die genannte Weiterbildung die Möglichkeit geschaffen ist, als Druckmedium für die Längenänderungsausgleichseinheit dasjenige Medium zu verwenden, das an der Aufbringung der Arbeitskraft beteiligt ist, Da viele bekannte Arbeitsmaschinen in der Lage sind, in zwei Arbeitsrichtungen zu arbeiten, also mit einer wechselseitig antreibbaren Arbeitseinheit ausgestattet sind, empfiehlt sich zur weiterhin universellen Verwendbarkeit dieser Maschinen, und dies gilt sowohl für den Fall einer mechanischen Antriebseinheit als auch für den Fall einer hydraulischen oder pneumatischen Antriebseinheit, die hydraulische oder pneumatische Antriebseinheit bzw. die hydraulische oder pneumatische Kraftübertragungseinheit aus einem wechselseitig beaufschlagbaren Kolben und aus einem zu dessen Führung dienenden Zylinder aufzubauen und die beiden dabei gebildeten Zylinderräume je einzeln mit einem der beiden Zylinderräume zu verbinden, die durch eine wechselseitige Beaufschlagbarkeit des Kolbens des Zugankers gebildet werden. Bei Realisierung dieser Weiterbildungsmöglichkeit wird in zweckmäßiger und fortschrittlicher Weise erreicht, daß der angestrebte Längenänderungs aus gleich unabhängig von der jeweiligen Richtung der Arbeitskraft erreicht wird.
  • Dies bedeutet, daß es sich bei der Arbeitskraft keinesfalls etwa ausschließlich um eine solche handeln muß, die, um auf das bereits angesprochene Beispiel nochmals zurückzukommen, die beiden Teile einer zweiteiligen Form gegeneinander zur Anlage bringt und in dieser fest zusammenhält; vielmehr kann es sich auch um eine in entgegengesetzter Richtung wirkende Arbeitskraft handeln, die für den Fall des angegebenen Beispiels dazu dient, die beiden Formteile voneinander zu trennen.
  • Im folgenden wird die Erfindung weiter ins einzelne gehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben; in diesen zeigt: Fig. 1 eine schematische Längsansicht einer hydraulisch oder pneumatisch antreibbaren Formschließmaschine, bei der eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Längenänderungsausgleich vorgesehen ist, Fig. 2 eine Längsansicht einer anderen wiederum hydraulisch oder pneumatisch antreibbaren Forms chließmas chine, in diesem Fall allerdings mit zwei erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Längenänderungsaus gleich, und Fig. 3 eine Längsansicht einer mechanisch antreibbaren Formschließmaschine mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Längenänderungsaus gleich.
  • Die in den Zeichnungen dargestellten Formschließmaschinen werden im folgenden nur so weit beschrieben, wie ihre konstruktive Gestaltung in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Längenänderungsausgleich in Berührung steht.
  • Die Formschließmaschine der Fig. 1 besteht aus einem Grundgestell 1, an dessen einem Ende ein Lagerarm 2 und an dessen zweitem Ende ein Widerlagerarm 3 vorgesehen sind. Die beiden Arme 2 und 3 stehen mit dem Grundgestell 1 über Schrauben 4 in fester Verbindung. Oberhalb des Grundgestells 1 sind zwischen den beiden Armen 2 und 3 Führungsstangen 5 vorgesehen, auf denen ein Arbeitsteil 6 der Formschließmaschine verschiebbar gelagert ist. Dieses Arbeitsteil 6 dient als Träger für die eine Hälfte 7 einer zweiteiligen Form, deren zweite Hälfte 8 am Widerlagerarm 3 stationär gelagert ist. Das Arbeitsteil 6 endet in einem Kolben 9, der in einem in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneten Zylinder hin- herverschiebbar ist. Dieser Kolben 9 ist wechselseitig durch ein zugehöriges Medium beaufschlagbar, und an jeden der beiden einzeln beiderseits des Kolbens 9 gelegenen Zylinderräume lla, llb ist eine Zuführungsleitung 12 bzw. 13 für das Arbeitsmedium angeschlossen. Der zur Führung des das Arbeitsteil 6 verschiebenden Kolbens 9 dienende Zylinder 10 steht über Schrauben 14 mit dem Lagerarm 2 in einer festen Verbindung.
  • Vom Grundgestell 1 aus gesehen jenseits der Führungsstangen 5 ist zwischen den freien Enden der beiden Arme 2 und 3 ein Zuganker 15 vorgesehen, der am Lagerarm 2 axial nicht verschiebbar gelagert ist.
  • Diese axiale Fixierung des Zugankers 15 am Lagerarm 2 ist eine zweiseitige, d.h. der Zuganker 15 kann weder in der einen noch in der anderen Richtung verschoben werden. Im Gegensatz hierzu ist der Zuganker 15 am Widerlagerarm 3 axial verschiebbar gelagert, und zwar unter Zwischenschaltung einer den Zuganker 15 umgebenden und zu einem Zylinder 16 aufgeweiteten Buchse. Diese Zylinderbuchse ist so am Widerlagerarm 3 angebaut, daß der Zylinder 16 vom Lagerarm 2 ausgesehen jenseits des Widerlagerarms 3 angeordnet ist. Im Inneren des Zylinders 16 ist das als Kolben 17 ausgebildete Ende des Zugankers 15 aufgenommen.
  • Dieser Kolben 17 ist ein zweiseitig beaufschlagbarer Kolben. Wegen der zweiseitigen Beaufschlagbarkeit des Kolbens 17 ist der Zylinder 16 an seinem dem als Lagerung für den Zuganker 15 dienenden Widerlagerarm 3 abgewandten Ende mittels eines Zylinderdeckels 18 verschlossen.
  • Zu beiden Seiten des zweiseitig beaufschlagbaren Kolbens 17 ist je ein Zylinderraum 19a bzw. 19b vorgesehen, die mit den Zylinderräumen lla bzw. llb über die Zuführungsleitung 12 bzw. 13 in Verbindung stehen.
  • In jeder der beiden Zuführungsleitungen 12 bzw. 13 ist ein Regelventil 20 bzw. 21 vorgesehen, das dazu dient, den Druck des Druckmediums der vom Zylinder 16 und Kolben 17 gebildeten Hydraulik- oder Pneumatikeinheit in einem konstanten Verhältnis zu dem Druck des Arbeitsmediums einzustellen, mit dem dieses den Zylinderräumen lla bzw. llb zur Verschiebung des Kolbens 9 und damit des Arbeitsteils 6 zugeführt wird.
  • Wie aus Fig. 1 ohne Schwierigkeiten zu ersehen ist, tritt bei einer Drdckbeaufschlagung des Zylinderraums lla eine Auseinanderspreizung der Arme 2 und 3 im Sinne des Pfeils I ein. Bei herkömmlichen und von einem Zuganker Gebrauch machenden Maschinen ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Längenänderungsausgleich wird diese Auseinanderspreizung der Arme 2 und 3 über den gegebenenfalls vorgespannten Zuganker wenigstens teilweise verhindert, jedoch keinesfalls in vollständiger Weise. Bei der in Fig. 1 dargestellten Formschließmaschine wird jedoch dadurch, daß der dem Zylinderraum lla zugeführte Druck in einem konstanten Verhältnis über das Regelventil 20 dem Zylinderraum 19a ebenfalls zugeführt wird, zwischen der dem genannten Zylinderraum zugewandten Fläche des Kolbens 17 und der diesem gegenüberliegenden Fläche des Zylinders 16 durch Einwirkung des Drucks auf die Fläche eine Kraft erzeugt, die den Widerlagerarm -3 in Richtung auf den Lagerarm 2 in dem Maße bewegt, daß durch diese Bewegung die Auseinanderspreizung der beiden Arme 2 und 3 jedenfalls in der Weise rückgängig gemacht wird, daß die ursprüngliche Parallelität der beiden Arme gewährleistet bleibt und somit die beiden Formhälften 7 und 8 ganzflächig gegeneinander zur Anlage gebracht werden können. Zur Erreichung des vollständigen Längenänderungsaus gleichs ist es notwendig, daß die nachfolgende Beziehung eingehalten wird: f f ~ p . 1 = F ~ P0 11 In dieser Beziehung bedeuten: f Arbeitsfläche des Kolbens 17, p Druck des Druckmediums am Kolben 17, 1 Längsabstand des Zugankers 15 von der Schwerlinie 22 des Grundgestells 1, F Arbeitsfläche des Kolbens 9, p0 Druck des Arbeitsmediums am Kolben 9, 11 Abstand der Wirkungslinie 23 des Kolbens 9 von der Schwerlinie 22 des Grundgestells 1.
  • Da die Regelventile 20 und 21 für konstante Druckverhältnisse sorgen, gilt des weiteren die Beziehung: p0/p = C = const.
  • Somit gilt also für die Arbeitsflächen der Kolben 17 und 9 die Beziehung: f/F = 11/1 C Aus dieser letzten Beziehung ist sofort erkennbar, daß der Absolutwert des Drucks des Arbeitsmediums das Verhältnis der Arbeitsflächen der Kolben nicht beeinflußt; für dieses Verhältnis ist ausschließlich das Verhältnis zwischen den Drücken des Arbeitsmediums und des Druckmediums und des weiteren das Verhältnis zwischen dem Abstand der Wirkungslinie 23 des Kolbens 9 und des Zugankers 15 je einerseits und der Schwerlinie 22 des Grundgestells 1 andererseits maßgebend.
  • Wird der Zylinderraum llb über die Leitung 13 mit Arbeitsmedium beaufschlagt, so wird zugleich über Zwischenschaltung des Regelventils 21 der Zylinderraum 19b mit Druckmedium beaufschlagt. Dies ist der Fall, bei dem die Arme 2 und 3 im Sinne des Doppelpfeils II aufeinander zubewegt werden. Auch für diesen Fall gelten ~selbstverständlich die oben ausführlich angegebenen mathematischen Beziehungen in identischer Weise, wobei allerdings darauf zu achten ist, daß in diesem Fall mit f die dem Zylinderdeckel 18 zugewandte Arbeitsfläche des Kolbens 17 zu verstehen ist, die gemäß Darstellung in Fig. 1 kleiner ist als die zweite Arbeitsfläche des Kolbens 17.
  • Bei Berücksichtigung der obigen mathematischen Beziehungen bei der Auslegung der Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Längenänderungsausgleich wird die durch die Arbeitskraft am Kolben 9 bewirkte Längenänderung, nämlich der veränderte Abstand zwischen den beiden Armen 2 und 3 in der Weise ausgeglichen, daß der bei unbelasteter Maschine zwischen den freien Enden der beiden Arme 2 und 3 gegebene Abstand a nicht unbedingt identisch sein muß mit dem in diesem Zustand gegebenen Abstand al zwischen denjenigen Bereichen der beiden Arme 2 und 3, an denen die Führungsstangen 5 angeordnet sind. Der Längenänderungsausgleich wird jedoch stets in der Weise bewirkt, daß die entsprechende Veränderung des Abstands a eine derartige Rückverformung der Arme 2 und 3 entgegen der über den Kolben 9 bewirkten Arbeitskraft zur Folge hat, daß die Arme 2 und 3 zumindest im Bereich der Anordnung der Führungsstangen 5 ihre ursprüngliche Parallelität behalten, gegebenenfalls unter geringfügiger Verschiebung der Arme in Längsrichtung der Maschine.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur dann wirksam, wenn die Längenänderung unter Einwirkung einer Arbeitskraft am Kolben 9 zustandekommt, sondern selbstverständlich auch dann, wenn die Längenänderung auf einer unterschiedlichen Temperaturveränderung zwischen einerseits dem Grundgestell 1 und andererseits dem Zuganker 15 beruht. Bei Längenänderungen des Grundgestells 1 ist der Widerlagerarm 3 ungehindert am Führungsanker 15 verschiebbar, so daß es infolge der nicht gegebenen Fixierung zwischen Widerlagerarm 3 und Zuganker 15 zu keiner Schrägstellung des Widerlagerarms 3 kommen kann.
  • Fig. 2 zeigt in erfindungsgemäßer Hinsicht dasselbe wie Fig. 1, allerdings in Verbindung mit einer Formschiießmaschine, bei der anstelle eines die beiden Arme 2 und 3 verbindenden Grundgestells 1 gemäß Fig. 1 zwei Zuganker 15 bzw. 15a vorgesehen sind. Diese beiden Zuganker sind in bereits in Verbindung mit Fig. 1 angegebener Weise axial nicht verschiebbar am Lagerarm 2 gelagert. Dagegen sind die beiden Zuganker 15 bzw. 15a am Widerlagerarm 3 axial verschiebbar gelagert, und zwar entsprechend der Ausbildung gemäß Fig. 1, auf die hiermit verwiesen wird.
  • Unter Verwendung der den obigen mathematischen Beziehungen zugrunde liegenden Überlegungen lassen sich für den der Fig. 2 zugrunde liegenden Fall die zugehörigen mathematischen Beziehungen ohne Schwierigkeit ableiten, so daß es deren besonderer Angabe nicht bedarf.
  • Die Formschließmaschine der Fig. 3 entspricht im Prinzip derjenigen der Fig. 1, weicht von letzterer jedoch durch die Art des Antriebs des Arbeitsteils 6 ab. Im Falle der Fig. 1 dient zur Verschiebung des Arbeitsteils 6 ein mechanischer Antrieb 25, der im dargestellten Fall von einem Antriebspleuel 26 Gebrauch macht. Dieses Pleuel 26 wirkt auf einen von den Führungsstangen 5 getragenen Träger 27 ein, an dem ein Zylinder 28 gelagert ist. Im Inneren dieses Zylinders 28 ist ein Kolben 29 verschiebbar, der entsprechend dem Kolben 9 der Formschließmaschine der Fig. 1 mit dem Arbeitsteil 6 verbunden ist. Zu beiden Seiten des wiederum wechselseitig beaufschlagbaren Kolbens 29 sind Zylinderräume 30a bzw.
  • 30b gebildet, die über Zuführungsleitungen 31 bzw. 32 mit den jeweils entsprechenden Zylinderräumen 19a bzw. 19b zu den beiden Seiten des Kolbens 17 des Zugankers 15 in Verbindung stehen.
  • Bei einer derartigen Bewegung des mechanischen Antriebs 25, daß das Pleuel 26 gemäß Fig. 3von rechts nach links bewegt wird und somit der Träger 27 und der Zylinder 28 in gleicher Weise bewegt werden, stellt sich bei Aufeinandertreffen der beiden Formhälften 7 und 8 in dem Zylinderraum 30a unter der Einwirkung des Kolbens 29 ein der Arbeitskraft entsprechender Druck ein, der über die Zuführungsleitung 31 dem entsprechenden Zylinderraum 19a übermittelt wird. Gleiche Verhältnisse stellen sich bei entgegengesetzter Bewegung des Pleuels 26 ein, diesmal allerdings in Verbindung mit dem Zylinderraum 30b, der Zuführungsleitung 32 und dem Zylinderraum 19b. Da der sich in den Zylinderräumen 30a bzw. 30b einstellende Druck hinsichtlich seiner Größe genau der von der mechanischen Antriebseinrichtung 25 stammenden Antriebskraft entspricht, entspricht andererseits der links vom Träger 27 gelegene Teil der Formschließmaschine der Fig. 3 funktionell identisch dem entsprechenden Teil der Formschließmaschine der Fig. 1.
  • Bei der Formschließmaschine der Fig. 3 sind keine Druckregelventile dargestellt. Auf diese Darstellung ist lediglich der Einfachheit halber verzichtet worden. Allerdings kann sowohl die Formschließmaschine der Fig. 3 wie auch diejenige der Fig. 1 und 2 ohne die erläuterten Druckregelventile 20, 21 gebaut werden, wobei dann allerdings zu berücksichtigen ist, daß die Arbeitsflächen der Kolben entsprechend anders zu dimensionieren sind.

Claims (6)

  1. Patenta ns£rüch e
    (3Ausgleichsvorrichtung für last- und/oder temperaturbedingte Längenänderungen bei Arbeitsmaschinen mit mindestens einem außerhalb der Wirkungslinie der Arbeitskraft an der Arbeitsmaschine gelagerten Zuganker zur indirekten Aufnahme mindestens eines Teils der der Arbeitskraft entgegenwirkenden Reaktionskraft, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ende des Zugankers (15) eine zwischen dieses Ende und die zugehörige Lagerung (3) an der Arbeitsmaschine eine Hydraulik- oder Pneumatikeinheit (16, 17) eingesetzt ist, daß diese Einheit (16, 17) mit einem Druckmedium derart beaufschlagbar ist, daß die von dem Zuganker (15) bestimmte Länge (a) der Arbeitsmaschine entgegengesetzt zu der Längenänderung der Arbeitsmaschine unter der Einwirkung der Arbeitskraft auf deren Wirkungslinie (23) in einem solchen Maße veränderbar ist, daß die im Bereich der Wirkungslinie (23) der Arbeitskraft liegenden Arbeitsteile (6 bzw. 7 und 8) der Arbeitsmaschine ausschließlich parallel zu sich selbst verschiebbar sind, und daß der Druck des Druckmediums unter der direkten Einwirkung der Arbeitskraft aufbaubar ist.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ende des Zugankers (15) als Kolben (17) ausgebildet ist, der in einem an der Lagerung (3) für den Zuganker (15) angesetzten Zylinder (16) bewegbar ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer-hydraulischen oder pneumatischen Antriebseinheit für das angetriebene Arbeitsteil zur Aufbringung der Arbeitskraft, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium für die Hydraulik- bzw. Pneumatikeinheit des Zugankers (15) das Arbeitsmedium der Antriebseinheit (9, 10) der Arbeitsmaschine Verwendung findet.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer mechanisch angetriebenen Antriebseinheit für das Arbeitsteil zur Aufbringung der Arbeitskraft, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Arbeitsteil (6) und die mechanische Antriebseinheit (25) eine hydraulische oder pneumatische Kraftübertragungseinheit (28, 29) eingebaut ist, deren Kraftübertragungsmedium als Druckmedium der Hydraulik- oder Pneumatikeinheit des Zugankers (15) Verwendung findet.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 mit einer wechselseitig antreibbaren Arbeitseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische oder pneumatische Antriebseinheit (9, 10) bzw. die hydraulische oder pneumatische Kraftübertragungseinheit (28, 29) aus einem wechselseitig beaufschlagbaren Kolben (9, 29) und aus einem Zylinder (10, 28) besteht und daß die beiden dabei gebildeten Zylinderräume (lla, llb; 30a, 30b) je einzeln mit einem der beiden Zylinderräume (19a, 19b) in Verbindung stehen, die durch eine wechselseitige Beaufschlagbarkeit des Kolbens (17) des Zugankers (15) vorgesehen sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zuführungsleitung (12, 13 bzw. 31, 32) für das Druckmedium ein Druckregelventil (20, 21) eingebaut ist, das den Druck des Druckmediums in einem konstanten Verhältnis zum Druck des Arbeitsmediums bzw. des Kraftübertragungsmediums einzustellen in der Lage ist.
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Cited By (11)

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