Scherelement
Die Erfindung betrifft ein Scherelement in Form eines Zugkräfte einer Rohrverbindung aufnehmenden Strangs, zur wenigstens teilweisen Ausfüllungen eines zwischen Muffenteil und Steckende der Rohrverbindung freigehaltenen Ringkanals, der jeweils durch Ringnuten in dem Muffenteil und dem Steckende der Rohrverbindung gebildet wird.
Eine solche mittels Verbindungselement bzw. mittels Scherelement schubgesicherte Rohrverbindung ist beispielsweise aus der DE OS 2357 260 bekannt. Das dort beschriebene Verbindungselement besteht aus aneinandergereihten Zylindern, Kugelkörpern oder dergleichen aus Stahl oder Eisen, die von einer elastischen schlauchartigen Hülle umschlossen sind. Ein solches Verbindungselement ist beispielsweise auch aus der AS 1182 483 bekannt. Dort ist als Verbindungselement ein Metallseil vorgesehen, dass in gummielastisches Material eingebettet ist.
Weiterhin ist bekannt, solche Verbindungselemente als Polyamidstäbe oder PVC-Stäbe auszuführen.
Aus der AS 2902 278 ist beispielsweise ein Verbindungselement bekannt, das aus Kugeln ausgebildet ist, die als massive Druckkörper auf Draht aufgezogen sind.
Derartige Verbindungselemente in Form von Stäben aus Kupfer oder weichem Stahl sind mit dem Nachteil behaftet, dass sie ohne Hilfsmittel nicht in dem zwischen Muffenteil und Steckende der Rohrverbindung freigehaltenen Ringkanal eingeschoben werden können. Sie müssen vielmehr mit Hilfe eines Hammers oder eines ähnlichen Werkzeuges in den Ringkanal hinein getrieben werden. Sowohl Stäbe aus weichem Stahl als auch Stäbe aus Polyamid oder PVC sind mit dem Nachteil behaftet, dass sich das Material bei starker Beanspruchung der Verbindung auf Zug oder Druck derart
plastisch verformt, dass eine Demontage der Rohrverbindung durch einfaches Herausziehen der Verbindungselemente bzw. Scherelemente nicht mehr möglich ist. In hochbeanspruchten Verbindung, wie den zugfesten Steckmuffenverbindungen von Steigleitungsrohren, können diese Scherelemente nicht verwendet werden, da sie in diesen sogar abgeschert werden.
Wird beispielsweise eine Kette aus auf Draht aufgereihten Kugeln verwendet, wie dies aus der AS 29 02 278 bekannt ist, kommt es bei Zug- oder Druckbelastung häufig zu Beschädigungen des Muffenteils und des Steckendes der Rohrverbindung, und zwar weil die Kugeln nur punktuell auf den Kanten der Ringnut in der Muffe und in dem Steckende aufliegen, was dort zu Belastungsspitzen im Material führt.
Deshalb ist bereits vorgeschlagen worden, anstelle von Kugeln zylinderförmige Körper zu verwenden, die auf einem Draht aufgereiht sind. Eine solche Verbindung ist in der Anwendung vorteilhaft, jedoch verhältnismäßig aufwendig zu erstellen, da die Herstellung solcher Zylinder bzw. Rollen, die mit Drehautomaten aus Stäben gefertigt werden, aufwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Scher- bzw. Verbindungselement der eingangs genannten Art zu schaffen, das die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist und das insbesondere einfach zu fertigen ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der das Scherelement bildende Strang aus einer Vielzahl von Blechscheiben gebildet wird, die auf einem zumindest teilweise flexiblen Zugelement aufgereiht sind.
Diese Blechscheiben sind vorzugsweise auf dem Zugelement dicht gepackt und nicht miteinander verbunden.
Ein so ausgebildetes Scherelement weist verschiedene Vorzüge gegenüber den bekannten Scherelementen auf. Einerseits können Blechscheiben in beliebiger Kontur und Stärke gestanzt werden.
Andererseits können diese maschinell auf Zugelemente aufgefädelt werden. Dadurch wird erheblich an Bearbeitung der sonst spanend herzustellenden Rollen oder Kugeln gespart.
Die Flexibilität eines so hergestellten Scherelements ist verhältnismäßig einfach über die Dicke der Blechscheiben und der
Anordnung auf dem Zugelement einstellbar. Die Krafteinleitung des Scherelements in die Rohrverbindung ist über den Umfang der
Rohrverbindung gleichmäßiger. Schließlich lässt sich das Scherelement gemäß der Erfindung leichter in den Ringkanal bzw. die Ringnuten der Rohrverbindung einbringen und auch wieder herausnehmen. Da die Zug- und Druckkräfte bzw. Scherkräfte über eine verhältnismäßig viel größere Anzahl von einzelnen Elementen verteilt wird, ist die Belastung der einzelnen Blechscheiben beim Auftreten von sehr hohen Scherkräften verhältnismäßig gering.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Scherelements gemäß der Erfindung weisen die Blechscheiben eine Vieleckige Kontur auf, die dem Strang einen vieleckigen Querschnitt verleiht.
Vorzugsweise besitzen die Blechscheiben eine etwa quadratische Kontur. Gegenüber runden Scherelementen ergibt sich der Vorzug einer besseren Spannungsverteilung in der Steckmuffenverbindung. Runde oder auch zylinderförmige Scherkörper sind mit dem Nachteil behaftet, dass diese entweder punkt- oder linienförmig in dem Ringkanal für das Scherelement anliegen. Die Auflagefläche eines Scherelements aus Blechscheiben mit quadratischer oder rechteckiger Kontur ist demgegenüber deutlich erhöht. Insgesamt wird das Tragverhalten des Scherelements verbessert, so dass höhere Scherkräfte aufgenommen werden können.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Scherelements gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zugelement als Blechstreifen ausgebildet ist. Ein solcher Blechstreifen als Zugelement ist einerseits besonders einfach herzustellen, andererseits lassen sich die Blechscheiben verhältnismäßig einfach auf diesen auffädeln.
Vorzugsweise besitzt der Blechstreifen einen rechteckigen Querschnitt, der in Einbaulage in Zugkraftrichtung der Rohrverbindung biegesteif ist. Die Biegesteifigkeit des Blech- Streifens in Zugkraftrichtung ergibt sich daraus, dass dessen Höhe ein Vielfaches der Breite beträgt und dessen Ausrichtung in dem Ringkanal so gewählt ist, dass dessen längste Seite sich in Zugkraftrichtung erstreckt.
Zweckmäßigerweise ist das Zugelement wenigstens an einem Ende mit einer Zugöse, Zugkausche oder dergleichen versehen. An dem jeweils davon abliegenden Ende muss das Zugelement lediglich eine Verdickung oder einen festen Anschlag bilden. Die Blechscheiben können jeweils rechteckige Durchtritte für das Zugelement aufweisen, so dass über das Zugelement eine Ausrichtung des Strangs in Umfangsrichtung desselben möglich ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch eine Rohrverbindung gemäß der Erfindung,
Figur 2 eine Ansicht eines Scherelements gemäß der Erfindung,
Figur 3 eine Ansicht einer Blechscheibe als auf einem
Zugelement aufgereihter Scherkörper und
Figur 4 einen Längsteilschnitt durch das Scherelement gemäß der Erfindung.
Die in Figur 1 dargestellte Rohrverbindung besteht aus zwei im Schnitt dargestellten Stahlrohren, wie sie beispielsweise als Steigleitungsrohre in den Sümpfungsbrunnen von Braunkohlen-
tagebauen Anwendung finden. Zwei Verbindungsabschnitte der Rohre sind jeweils als Muffenteil 1 a und Steckende lb ausgebildet. Das Steckende 1 b weist auf seinem Außenumfang eine umlaufende Nut 2 b auf, die bei Verbindung der Rohre mit einer am In- nenumfang des Muffenteils 1 a verlaufenden Nut 2 a einen umlaufenden Ringkanal 3 bildet, der bei dem dargestellten Ausbildungsbeispiel einen quadratischen Innenquerschnitt bildet. Die Nut 2 a am Innenumfang des Muffenteils 1 a mündet in einen nur andeutungsweise dargestellten Einfädelkanal 4, welcher sich zum Außenumfang des Muffenteils 1 a öffnet und das Einführen des in Figur 2 dargestellten Scherelements 5 ermöglicht.
I
Das Scherelement 5 umfasst einen Blechstreifen 6 mit rechteckigem Querschnitt als Zugelement sowie auf diesem dicht gepackte und lose angeordnete Blechscheiben 7, die die Scherkörper bilden.
Wie dies Figur 3 zu entnehmen ist, besitzen die Blechscheiben 7 eine etwa quadratische Außenkontur und sind mit einem rechteckigen Durchbruch 8 versehen, der in seinem Querschnitt demjenigen des als Zugelement dienenden Blechstreifens 6 etwa entspricht. Die Außenkontur der Blechscheiben 7 ist an den Innenquerschnitt des Ringkanals 3 angepasst.
Sowohl die als Scherkörper dienenden Blechscheiben 7 als auch der Blechstreifen 6 bestehen vorzugsweise aus Stahlblech. Der Querschnitt des Blechstreifens 5 ist dabei so gewählt, dass er in einer Ebene biegesteif, hingegen der sich senkrecht hierzu erstreckenden Ebene flexibel ist. Sinnvollerweise ist die Einbaulage des Scherelements 5 so gewählt, dass dieses in Umfangsrichtung flexibel ist und sich dem Verlauf des Ringkanals 3 anpassen kann.
Mit 9 sind Federelemente bezeichnet, die im Scherelement 5 nach Art von Federringen eine gewisse Vorspannung verleihen und die dichte Packung der nicht untereinander verbundenen Blechscheiben 7 gewährleisten.
An dem in Figur 2 dargestellten linken Ende des Scherelements 5 bzw. des Blechstreifens β ist ein einen Anschlag bildender Stopper 10 vorgesehen. An dem gegenüberliegenden Ende des Blechstreifens 6 bildet dieser eine Schlaufe 11 zum Ziehen des Scherelements 5 beim Lösen der Rohrverbindung. Die Schlaufe 11 ist mit einer Verschlussklammer 12 gesichert, welche mittels einer speziellen Zange auf den Blechstreifen 6 aufgewürgt wurde.
Das Scherelement 5 gemäß der Erfindung wird wie die bekannten Polyamidstäbe zur Sicherung der Rohrverbindung und zur Kraftübertragung durch den Einfädelkanal 4 eingeführt und nimmt dort die in dem Rohrstrang wirkenden Zugkräfte resultierend aus dem Innendruck oder bei hängendem Einbau zusätzlich die des Rohrstranggewichts auf. Der Einfädelkanal 4 kann als Langloch oder als tangentiale Bohrung in der Muffe in den Ringkanal 3 der Rohrverbindung münden.
Die Scherkörper sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Blechscheiben ausgebildet, diese könnten jedoch aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder einem anderen zug- und bruchfesten Material bestehen.
Scherelement
Bezugzeichenliste
a Muffenteil der Rohrverbindung b Steckende der Rohrverbindung a, 2 b Nuten
Ringkanal
Einfädelkanal
Scherelement
Blechstreifen
Blechscheiben
Durchbruch
Federelemente
Stopper
Schlaufe
Verschlussklammer