Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
eWDG

Bedeutung

bezeichnet im Verhältnis zu einem Bezugspunkt eine vertikal tiefere Lage
in gegensätzlicher Bedeutung zu oben
a)
Beispiele:
der Ort tief, weit, dort unten im Tal
die Flasche steht links unten im Schrank
sie wollten die Treppe nicht hinaufsteigen und blieben, warteten unten
deine Freunde sind, stehen unten (vor der Haustür, vor dem Haus)
jetzt sind wir unten, ist der Fahrstuhl unten (angelangt)
sie wohnen unten (im Haus) (= im Erdgeschoss)
vergleiche Seite 20 unten! (= siehe, vergleiche die untere Hälfte der Seite 20!)
bildlich
Beispiele:
saloppoben hui, unten pfui (= hinter einem aufgeputzten Äußeren verbirgt sich Liederlichkeit)
umgangssprachlicher wusste nicht mehr, was oben und unten war (= war völlig in Verwirrung geraten)
umgangssprachlichsie hatte alles von oben nach unten, von unten nach oben gekehrt (= hatte alles durcheinandergebracht)
umgangssprachlichdas Kind war von oben bis unten (= völlig, ganz) bespritzt
umgangssprachlicher sah mich von oben bis unten (= prüfend) an
umgangssprachlich im Süden
Beispiele:
der Ort liegt ganz unten auf der Landkarte
sie blieben im Urlaub vier Wochen dort unten
übertragen
Beispiel:
saloppbei jmdm. unten durch sein (= sich bei jmdm. alle Sympathien verscherzt haben)
b)
im folgenden Text, auf den folgenden Seiten in diesem Buch, Heft
Beispiel:
weiter unten im Buch ist darauf verwiesen
c)
DDR
Beispiele:
die Initiative von unten (= die Initiative aus der Bevölkerung) fördern
den Grundsatz der Kritik von unten verwirklichen
so gibt es doch bereits gute Beispiele der Initiative von unten in den Schulen und den Klubs junger Techniker [ Urania1962]
An diese »Literatur von unten« glauben wir [ Becherin: Tradition91]
d)
Beispiele:
er hat ganz unten (= in seinem Beruf in untergeordneter Stellung) angefangen
fangen Sie nur ruhig ganz unten an und versuchen Sie, sich allmählich heraufzuarbeiten [ KafkaAmerika126]
in der gesellschaftlichen Rangordnung in der niedrigsten Stellung befindlich, niedrigen Standes
Beispiele:
die, welche unten geboren waren, ohne Privileg [ Feuchtw.Füchse278]
ich stamme von unten. Ich habe nicht immer an solchen Tischen gesessen [ BrechtDreigroschenroman477]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
unten Adv. ‘in der Tiefe, an tiefer gelegener Stelle’, auch ‘später, weiter hinten (in einem Text), in untergeordneter Stellung’, mhd. unden(e), mnd. undene (vereinzelt stehendes ahd. untana bzw. untan ist unklar) ist eine (mit Ausnahme von anord. undan Adv. Präp. ‘fort von, weg, von unten’) nur im Dt. entwickelte, zunächst die Herkunftsrichtung, dann die Reihenfolge angebende Adverbialbildung mit dem Suffix -ana zur Präposition unter (s. d.), während in den übrigen germ. Sprachen die Präposition zugleich für das Adverb steht.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

am Boden · darunter · herunten · in der Tiefe · tief gelegen · unten · unterhalb
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›unten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unten‹.

Zitationshilfe
„unten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unten>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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