fade
GrammatikAdjektiv
Nebenform süddeutsch, österreichisch fad
Aussprache
Worttrennung fa-de ● fad
Wortbildung
mit ›fade‹/›fad‹ als Erstglied:
Fadheit · fadisieren
·
mit ›fade‹/›fad‹ als Grundform:
Fadesse
Bedeutungsübersicht
- geschmacklos, kraftlos, schal
- a) dumpf
- b) fahl, trübe
- c) [umgangssprachlich, abwertend, übertragen] langweilig, geistlos
eWDG
Bedeutung
geschmacklos, kraftlos, schal
Beispiele:
einen faden Geschmack im Munde haben
eine fade Suppe, Brühe
das ungesalzene Essen, das Bier schmeckt fad/fade
a)
dumpf
Beispiele:
ein fader Geruch
etw. riecht fad/fade
b)
c)
umgangssprachlich, abwertend, übertragen langweilig, geistlos
Beispiele:
ein fades Geschwätz, Geflunker
ein fades Leben, Vergnügen
ein fader Witz, Abend
er redet nur fades Zeug
er ist ein fader Kerl, Mensch, Schwätzer
österreichischsei nicht so fad und geh mit!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fade · fad
fade (öst.) fad Adj. ‘reizlos, geschmacklos, langweilig’. Im 18. Jh. gelangt gleichbed. frz. fade ins Dt. Als Vorstufe setzt man vlat. *fatidus an, das mit Suffixwechsel (analog zu antonymem sapidus ‘schmackhaft’) auf lat. fatuus ‘albern, einfältig, geschmacklos’ zurückgeführt wird und demnach auch ‘schal, ungesalzen’ bedeutet. Im öst.-bair. Sprachgebiet dient fad(e) vielfach zur Charakterisierung langweiliger, geistloser Menschen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
abgestanden ·
fad ·
fade ·
lasch ·
muffig ·
schal (Bier, Limonade) ·
vermufft ●
labberig ugs., regional ·
wie Laternenpfahl ganz unten ugs.
Assoziationen |
|
(jemandem ist) langweilig ·
(jemandem) fällt die Decke auf den Kopf ·
gelangweilt (sein) ·
nichts mit sich anzufangen wissen ·
sich langweilen ●
(jemandem ist) fad österr., bayr. ·
Däumchen drehen sprichwörtlich ·
Langeweile empfinden geh. ·
sich (an)öden ugs., regional ·
sich ennuyieren geh., veraltet ·
sich fadisieren ugs., österr.
Assoziationen |
|
(zu) mild ·
fad ·
fade ·
geschmacklos ·
geschmacksarm ·
geschmacksneutral ·
lau ·
mit (zu) wenig Würze ·
neutral schmecken(d) ·
ohne Eigengeschmack ·
ohne Geschmack ·
schal ·
schmeckt nach nichts ·
unaromatisch ·
zu wenig gewürzt ●
flach (schmeckend) fig. ·
flau ugs., fig. ·
labberig ugs. ·
laff ugs. ·
lasch ugs. ·
wie eingeschlafene Füße (schmecken) ugs., sprichwörtlich
dünn ·
fade ·
lasch ·
wässrig ●
kraftlos fig. ·
labberig (Kaffee, Brühe) ugs. ·
labbrig ugs. ·
lau geh. ·
schlabberig (Brei, Suppe) ugs.
Assoziationen |
|
einschläfernd ·
eintönig ·
fade ·
geisttötend ·
gleichförmig ·
langweilig ·
monoton ·
ohne Abwechslung ·
reizlos ·
spannungslos ·
stumpfsinnig ·
stupide ·
uninteressant ●
einfältig geh., selten ·
ennuyant geh., franz., veraltet ·
tumb geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›fad‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fad‹.
Verwendungsbeispiele für ›fade‹, ›fad‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wo sollte sie aber sein bei so viel vornehm fadem Morgengrau?
[Kronauer, Brigitte: Die Frau in den Kissen, Stuttgart: Klett-Cotta 1990, S. 387]
Von selbst gehst Du nur den vorherbestimmten Weg Deines faden Schicksals!
[Altenberg, Peter: Mein Lebensabend, Mein Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1919], S. 9301]
Stellenweise aber wurde die fade Show diesmal regelrecht zum Ärgernis.
[Die Zeit, 01.06.2009, Nr. 22]
Wahrscheinlich war es total fad, da alles andere auch ohne Salz zubereitet war.
[Die Zeit, 01.03.2007, Nr. 10]
Die Mutter legt Wert auf salzarmes Essen, der Tochter schmeckt es dann immer zu fade.
[Die Zeit, 18.10.2006, Nr. 06]
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