Witz, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Witzes · Nominativ Plural: Witze
Aussprache
Wortbildung
mit ›Witz‹ als Erstglied:
Witzblatt
· Witzbold · Witzchen · Witzemacher · Witzereißer · Witzfigur · witzig · Witzkiste / Witzekiste · Witzling · witzlos · Witzonkel · witzreich · Witzwort
· mit ›Witz‹ als Letztglied: Aberwitz · Altherrenwitz · Blondinenwitz · DDR-Witz · Flachwitz · Flüsterwitz · Gassenwitz · Herrenwitz · Menschenwitz · Mutterwitz · Ostfriesenwitz · Schottenwitz · Spielwitz · Sprachwitz · Treppenwitz · Vorwitz · Wahnwitz · Wortwitz
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Bedeutungsübersicht
- 1. geschickt, kunstvoll auf eine Überraschung hin formulierter Scherz, Spaß, der Fehler, Schwächen, Absonderlichkeiten von Menschen oder Sachverhalten anprangert, entlarvt, dem Gelächter preisgibt
- [übertragen] ...
- 2. Gabe, etw. lustig, treffend, schlagfertig und geistreich zu erzählen
- [veraltend] Verstand, Klugheit
eWDG
Bedeutungen
1.
geschickt, kunstvoll auf eine Überraschung hin formulierter Scherz, Spaß, der Fehler, Schwächen, Absonderlichkeiten von Menschen oder Sachverhalten anprangert, entlarvt, dem Gelächter preisgibt
Beispiele:
ein guter, schlechter, geistreicher, kindischer, plumper Witz
umgangssprachlichein alberner Witz
salopp, abwertendein fauler Witz
abwertendein platter Witz
ein politischer Witz
ein anzüglicher, derber, zweideutiger, gemeiner, geschmackloser, kräftiger, pikanter, obszöner, schmutziger, schlüpfriger, unanständiger, zotiger Witz
saloppein saftiger Witz
Witze über Handwerker, Schotten, Spießer, Männer, Frauen, über die Dummheit, Liebe
salopplass deine dreckigen Witze!
das sind die typischen, üblichen Witze, die an Stammtischen zum Besten gegeben werden
dieser Witz ist uralt
saloppdieser Witz hat einen Bart
einen Witz erzählen
einen Witz machen (über etw., jmdn.)
einen Witz (über etw., jmdn.) reißen
eine Menge Witze kennen, wissen
über einen Witz lachen
jmdn. zur Zielscheibe seiner Witze machen
einen Witz zeichnen (= zeichnerisch darstellen)
übertragen
Beispiele:
sich [Dativ] einen Witz mit jmdm. erlauben, machen (= jmdn. aufziehen, zum Besten haben)
umgangssprachlichwas du mir da erzählst, das kann doch nicht wahr sein, das ist doch ein Witz (= damit willst du mich zum Besten haben)
umgangssprachlichwas, 10 Euro wollen Sie für diesen alten Kittel haben, das ist ja ein Witz! (= das ist ein schlechter Scherz, eine Zumutung!)
umgangssprachlichmachen Sie keine Witze (= erzählen Sie keinen Unsinn, das kann Ihnen nicht ernst sein), so schnell stirbt man nicht!
umgangssprachlichist das nicht ein Witz? (= ist das nicht absurd, zum Lachen oder zum Ärgern?)
umgangssprachlichdas eben ist der Witz (= das Entscheidende, Wesentliche) dabei, daran, dass du gar nicht mehr zurücktreten kannst
2.
Gabe, etw. lustig, treffend, schlagfertig und geistreich zu erzählen
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
sein beißender, scharfer, sarkastischer, funkelnder, unerschöpflicher Witz
eine mit viel Witz und Laune vorgebrachte Erzählung
seine Rede sprühte von Geist und Witz
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Witz · witzeln · witzig · Witzbold
Witz m. ‘Verstand, Schlauheit, geistreicher Spaß, schlagfertige Formulierung, scherzhafte Äußerung’. Die Neutra ahd. wizzi ‘Wissen, Vernunft, Verstand, Einsicht, Weisheit, Bewußtsein’ (9. Jh.), aengl. wit(t), engl. wit, got. unwiti ‘Unwissenheit’ und (mit anderer Stammbildung) anord. vit, schwed. vett ‘Verstand’ sowie das Femininum ahd. wizzī ‘Verstand, Wissen, Einsicht, Sinn, Weisheit, Tugend, Geist’ (9. Jh.), mhd. witz(e) ‘Wissen, Verstand, Besinnung, Einsicht, Klugheit, Weisheit’ gehören wie auch aind. vidyā́ ‘Wissen, Weisheit, Gelehrsamkeit’ zu der unter wissen (s. d.) genannten Wurzel ie. *u̯eid- ‘erblicken, sehen’. Im 17. Jh. entwickelt sich maskuliner Gebrauch, der sich im 18. Jh. durchsetzt. Unter dem Einfluß von frz. esprit und engl. wit erhält Witz im 17. Jh. die Bedeutung ‘Begabung für geistreiche, überraschend formulierte Einfälle, dichterisches Erfindungsvermögen’ im Hinblick auf die schönen Wissenschaften und freien Künste. Zu Beginn des 19. Jhs. steht Witz bereits für ‘kluger, geistreicher Einfall’ (scherzhaften oder spöttischen Inhalts) und erhält gegen Ende des 19. Jhs. den heutigen Sinn ‘geistreicher Spaß, Scherz, Ulk, humorvolle Anekdote’. Vgl. das ist der Witz ‘das ist der springende Punkt, auf den es ankommt’, Witze reißen ‘kurze, komisch wirkende Geschichten erzählen’ (beide 19. Jh.). – witzeln Vb. ‘geistreich reden wollen’ (16. Jh.), ‘(unangebracht) scherzhaft oder spöttisch daherreden’ (19. Jh.). witzig Adj. ‘voller geistreicher oder lustiger Einfälle’ (18. Jh., in Anlehnung an Witz ‘Esprit’), zuvor ‘vernünftig, verständig’, auch ‘schlau, gerissen’ (16. Jh.), ahd. wizzīg (8. Jh.), mhd. witzec, witzic ‘kundig, verständig, klug, weise’. Witzbold m. ‘frühreifes Kind’, dann ‘Klügling’ und ‘Spaßmacher, Spötter’ (16. Jh.), zusammengesetzt mit dem aus Eigennamen stammenden Kompositionsglied -bold (s. bald).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Lächerlichkeit ·
Witz ·
schlechter Scherz ●
Lachplatte ugs.
Typische Verbindungen zu ›Witz‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Witz‹.
Verwendungsbeispiele für ›Witz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich kenne den Witz seit zwanzig Jahren und setz mich seither zu dem alten Mann auf die Bank.
[Müller,Herta: Der König verneigt sich und tötet, München: Carl Hanser Verlag 2003, S. 142]
Er würde sich nie wieder solche ekelhaften Witze anhören müssen.
[Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 885]
Im ersten Moment hielt sie das Angebot für einen Witz.
[Die Zeit, 01.10.1998, Nr. 41]
Für manche ist er ein Held, für andere ein Witz.
[Die Zeit, 14.08.1997, Nr. 34]
Den ganzen Tag hat er darauf gewartet, seinen Witz loszuwerden.
[Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 174]
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