Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1lauter, Adjektiv
    1. [gehoben] ...
      1. 1. rein, ungetrübt
      2. 2. aufrichtig, ehrlich

  • 2lauter, Adjektiv
    1. [umgangssprachlich] nur, nichts als
      1. mit Präposition

lauter

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung lau-ter
Wortbildung  mit ›lauter‹ als Erstglied: Lauterkeit  ·  mit ›lauter‹ als Letztglied: unlauter  ·  mit ›lauter‹ als Grundform: läutern

Bedeutungsübersicht

  1. [gehoben] ...
    1. 1. rein, ungetrübt
    2. 2. aufrichtig, ehrlich
eWDG

Bedeutung

gehoben
1.
rein, ungetrübt
Beispiele:
eine lautere Quelle
lauteres Quellwasser
lauter wie Kristall
lauter Gold
ich spreche die lautere Wahrheit
2.
aufrichtig, ehrlich
Beispiele:
ein lauterer Mensch, Charakter, ein lauteres Wesen, Gemüt
seine lautere Gesinnung
nicht ganz lautere Motive
die lautersten Absichten
der reine, lautere Wille, sich zu beugen [ Feuchtw.Häßl. Herzogin248]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
lauter · läutern · erläutern · Lauterkeit
lauter Adj. ‘rein, ungetrübt, aufrichtig’, ahd. (h)lūt(t)ar (8. Jh.), mhd. lūter ‘hell, rein, klar, unvermischt, lediglich’, asächs. hlūttar, mnd. mnl. lūter, lutter (nl. louter ist aus dem Nhd. entlehnt), aengl. hlūt(t)or, got. hlūtrs (germ. *hlūtra-) führen mit griech. klýzein (κλύζειν) ‘spülen, reinigen’ (wozu Klistier, s. d.), alat. cluere ‘reinigen, spülen’ (s. Kloake), lit. šlúoti ‘fegen, kehren’, šlúota ‘Besen’, kymr. clir ‘hell, klar’ auf ie. *k̑leu- bzw. langdiphthongische Ablautformen ie. *k̑lō(u)-, *k̑lū- ‘spülen, rein machen’, vielleicht Erweiterungen einer allerdings nur in Erweiterungen auftretenden Wurzel ie. *k̑el- ‘feucht, naß’; vgl. ie. *klep- ‘feucht’ in griech. klépas (κλέπας) ‘das Feuchte’, lit. šlãpias ‘naß, feucht, voll Wasser’. Wie bei bitter (s. d.) ist die hd. Verschiebung des im Westgerm. durch Einfluß des nachfolgenden r geminierten t zu tz unterblieben, und die Doppelkonsonanz wird nach langem Vokal aufgegeben. Die Ausgangsbedeutung ‘gespült, gewaschen’ wird bereits im Ahd. zu ‘klar, hell, unvermischt’ (vgl. mhd. lūter silber); dann oft übertragen von Haltung und Gesinnung des Menschen (lauterer Charakter, lauteres Wesen). Die im Mhd. auftretende Bedeutung ‘ausschließlich, lediglich, nur’ wird seit dem 16. Jh. in der Form des erstarrten Nominativs Sing. häufig, vgl. aus lauter Liebe, vor lauter Neugier. – läutern Vb. ‘reinigen, von Schlacken befreien, bessern’, ahd. (h)lūt(t)aren ‘läutern, reinigen, klar machen’, (h)lūt(t)arēn ‘hell sein’ (8. Jh.), mhd. liutern, lūtern. erläutern Vb. ‘erklären, verdeutlichen’, ahd. ir(h)lūtt(a)rēn ‘läutern’ (um 1000), mhd. erliutern ‘rein, hell machen’, auch ‘erklären’. Lauterkeit f. ‘Reinheit, Klarheit’, mhd. lūterheit, lūterkeit.

Verwendungsbeispiele für ›lauter‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Wissenschaft um ihrer selbst willen, das lautere Streben nach Erkenntnis der Wahrheit, stand schlecht im Kurs. [Frisch, Karl von: Erinnerungen eines Biologen, Berlin: Springer 1957, S. 106]
Wichtig für ein Gesamturteil ist die Tatsache, daß diese Arbeit von lauterstem kirchlichem Geist getragen wurde. [Baus, Karl: Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 746]
Die Ethik fordert Pflichttreue, Ehrlichkeit und Selbstbeherrschung; das Lebensziel heißt Magokoro ("lauteres Herz«). [o. A. [nir]: Shintoismus. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [2000]]
Wenn eine Dame sich um Arbeit bewirbt, wird sie dabei auf die Anwendung allzu lauter kosmetischer Mittel verzichten. [Goetz von Schüching, Ruth: Durch gute Lebensart zum Erfolg, Leipzig: Hesse & Becker 1932 [1925], S. 87]
Er war entschlossen, sie mit einer kleinen Statue aus lauterem Golde zu überraschen. [Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 14]
Zitationshilfe
„lauter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/lauter#1>.

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lauter

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GrammatikAdjektiv · indeklinabel
Aussprache 
Worttrennung lau-ter

Bedeutungsübersicht

  1. [umgangssprachlich] nur, nichts als
    1. mit Präposition
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich nur, nichts als
Beispiele:
du redest lauter Unsinn, machst lauter dumme Sachen
sie verbreiteten lauter Lügen
sie hat lauter Wünsche
das sind alles lauter Knochen
dort ist nur lauter Wald
das sind lauter Kunden von mir
in unserem Abteil saßen lauter Soldaten, lauter nette Leute
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »aus«
Beispiele:
das Leben besteht nun einmal nicht aus lauter Vergnügen
die Decke war aus lauter kleinen Quadraten zusammengesetzt
sie hat das aus lauter Liebe, Vorsicht getan
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiele:
das Glas zersprang in lauter Scherben
sie zerriss den Bogen in lauter kleine Fetzen
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
das Kleid war mit lauter grünen Perlen bestickt
Grammatik: in Verbindung mit »von«
Beispiel:
sie war von lauter Verehrern umgeben
Grammatik: in Verbindung mit »vor«
Beispiele:
ich halte es vor lauter Spannung nicht mehr aus
er wusste sich vor lauter Entsetzen nicht zu helfen
vor lauter Arbeit komme ich nicht ins Theater
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
lauter · läutern · erläutern · Lauterkeit
lauter Adj. ‘rein, ungetrübt, aufrichtig’, ahd. (h)lūt(t)ar (8. Jh.), mhd. lūter ‘hell, rein, klar, unvermischt, lediglich’, asächs. hlūttar, mnd. mnl. lūter, lutter (nl. louter ist aus dem Nhd. entlehnt), aengl. hlūt(t)or, got. hlūtrs (germ. *hlūtra-) führen mit griech. klýzein (κλύζειν) ‘spülen, reinigen’ (wozu Klistier, s. d.), alat. cluere ‘reinigen, spülen’ (s. Kloake), lit. šlúoti ‘fegen, kehren’, šlúota ‘Besen’, kymr. clir ‘hell, klar’ auf ie. *k̑leu- bzw. langdiphthongische Ablautformen ie. *k̑lō(u)-, *k̑lū- ‘spülen, rein machen’, vielleicht Erweiterungen einer allerdings nur in Erweiterungen auftretenden Wurzel ie. *k̑el- ‘feucht, naß’; vgl. ie. *klep- ‘feucht’ in griech. klépas (κλέπας) ‘das Feuchte’, lit. šlãpias ‘naß, feucht, voll Wasser’. Wie bei bitter (s. d.) ist die hd. Verschiebung des im Westgerm. durch Einfluß des nachfolgenden r geminierten t zu tz unterblieben, und die Doppelkonsonanz wird nach langem Vokal aufgegeben. Die Ausgangsbedeutung ‘gespült, gewaschen’ wird bereits im Ahd. zu ‘klar, hell, unvermischt’ (vgl. mhd. lūter silber); dann oft übertragen von Haltung und Gesinnung des Menschen (lauterer Charakter, lauteres Wesen). Die im Mhd. auftretende Bedeutung ‘ausschließlich, lediglich, nur’ wird seit dem 16. Jh. in der Form des erstarrten Nominativs Sing. häufig, vgl. aus lauter Liebe, vor lauter Neugier. – läutern Vb. ‘reinigen, von Schlacken befreien, bessern’, ahd. (h)lūt(t)aren ‘läutern, reinigen, klar machen’, (h)lūt(t)arēn ‘hell sein’ (8. Jh.), mhd. liutern, lūtern. erläutern Vb. ‘erklären, verdeutlichen’, ahd. ir(h)lūtt(a)rēn ‘läutern’ (um 1000), mhd. erliutern ‘rein, hell machen’, auch ‘erklären’. Lauterkeit f. ‘Reinheit, Klarheit’, mhd. lūterheit, lūterkeit.
Zitationshilfe
„lauter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/lauter#2>.

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