Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Lauser, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Laus f. blut- oder pflanzensäftesaugendes Insekt, ahd. (9. Jh.), mhd. mnd. aengl. anord. lūs, mnl. luus, nl. luis, engl. louse, schwed. lus sind verwandt mit korn. low, kymr. lleuen (Plur. llau). Man erschließt ein altes Nomen ie. *lūs, Genitiv *luu̯ós. Stärkere Abweichungen von dieser Ausgangsform (zumal im Anlaut und in den Suffixen), die sich in anderen ie. Sprachen zeigen, aind. yū́kā, Pali ūkā-, lit. uteė͂, aruss. vъšь, russ. voš’ (вошь), lit. (mit Reduplikation und Ablaut) víevesa, vievesà ‘Gänselaus’, sind möglicherweise tabuierende Entstellungen, eine Art Sprachzauber zur Abwehr des lästigen Ungeziefers. Vgl. Pfeifer Tiernamen 18. Geläufig in der Redensart jmdm., sich eine Laus in den Pelz setzen ‘jmdm., sich Schwierigkeiten bereiten’, älter es ist nit not, das man leuß in ein belz werf, sie wachsen wol on das darin (16. Jh.), d. h. ‘man soll sich unnützes Tun ersparen’. – lausen Vb. ‘die Läuse absuchen’, spätmhd. lūsen (14. Jh.). entlausen Vb. ‘von Läusen befreien’ (Anfang 20. Jh.). Lauser m. ‘wer Läuse hat’ (15. Jh.), dann ‘Geizhals, Knicker’ (16. Jh.); im 20. Jh. gebräuchlich für älteres Lausekerl (18. Jh.), Lausejunge (19. Jh.); vgl. auch Lausbub (s. Bube). lausig Adj. ‘schäbig, schlecht, erbärmlich’, mhd. lūsec ‘voller Läuse’ (13. Jh.); in jüngerer Umgangssprache vor allem steigernd im Sinne von ‘groß, sehr’ (lausige Kälte, lausig viel Geld).
Zitationshilfe
„Lauser“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Lauser>.

Weitere Informationen zum Zitieren …

Wortinformationsseiten im DWDS

Im Etymologischen Wörterbuch stöbern

a ä b c d e é f g h i
j k l m n o ö p q r
s t u ü v w x y z -