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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Lehm, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Lehm m. gelb bis braun gefärbtes Gemenge von Sand und Ton. Ahd. leimo ‘Ton, Lehm’ (8. Jh.), leim (um 800), mhd. leim(e), asächs. lēmo (10./11. Jh.), mhd. (md.), mnd. lēm, mnl. leem, lēme, leim, liem, nl. leem, aengl. lām, engl. loam ‘Lehm, Ton’ stehen als Ableitungen mit m-Suffix (germ. *laima-, *laiman-; vgl. ablautendes germ. *līma-, s. Leim) neben anord. leir ‘Lehm, Schlamm’, der Weiterbildung eines alten es-Stammes. Außergerm. sind vergleichbar griech. alínein (ἀλίνειν) ‘bestreichen, salben’, lat. līmus (wie germ. *laima- aus ie. *loimos) ‘Schlamm, Kot, Schmutz’, linere ‘(be)schmieren, bestreichen’ (ursprünglich athematisches nā-Präsens), abret. linom ‘das Ausstreichen, das Ausgestrichene’, apreuß. layso ‘Ton(erde)’, laydis ‘Lehm’, lit. laistýti ‘streichen, massieren’, laĩtas ‘Lehmklumpen, Ofenherd, Dreschboden’. Erschließbar ist eine Wurzel ie. *lei- ‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen, schmieren’ (auch mit anlautendem s- belegt, s. Schleim, schleichen, 1schleifen). Mit Lehm hat sich die omd.-nd. gegenüber der um 1800 in der Literatursprache aufgegebenen Form Leim, Leimen durchgesetzt. – lehmig Adj. ‘lehmartig, aus Lehm’, ahd. leimag (um 800), leimīg (9. Jh.), frühnhd. laimig, leemich.
Zitationshilfe
„Lehm“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Lehm>.

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