drohen
GrammatikVerb · droht, drohte, hat gedroht
Aussprache
Worttrennung dro-hen
Wortbildung
mit ›drohen‹ als Erstglied:
Drohbrief
· Drohfinger · Drohgebärde · Drohgeste · Drohkulisse · Drohpotenzial / Drohpotential · Drohrede · Drohung · Drohwort
· mit ›drohen‹ als Letztglied: androhen · bedrohen · herüberdrohen · hindrohen
· mit ›drohen‹ als Binnenglied: gefahrdrohend · unheildrohend
· mit ›drohen‹ als Letztglied: androhen · bedrohen · herüberdrohen · hindrohen
· mit ›drohen‹ als Binnenglied: gefahrdrohend · unheildrohend
Bedeutungsübersicht
- 1. jmdm. furchterweckend ankündigen, etw. für ihn Unangenehmes tun zu wollen
- 2. ⟨etw. droht jmdm.⟩ etw. Unangenehmes kündigt sich an, gefährdet jmdn., etw.
- 3. ⟨jmd., etw. droht etw. zu tun⟩ jmd., etw. ist im Begriff, etw. Unangenehmes zu tun
eWDG
Bedeutungen
1.
jmdm. furchterweckend ankündigen, etw. für ihn Unangenehmes tun zu wollen
Beispiele:
jmdm. drohen, ihn zu verraten, anzuzeigen, niederzuschlagen
jmdm. drohen, ihm Gewalt anzutun
jmdm. schelmisch, schalkhaft, feige, offen drohen
(jmdm.) mit dem Gericht, der Polizei, mit Arrest, einer Anzeige drohen
jmdm. mit der Faust drohen
dem Kind mit erhobenem Zeigefinger, mit einem Stock drohen
ein Staatsmann droht einer Regierung mit Krieg
jmdm. mit Mord drohen
drohende Ausrufe
ein drohender Blick
den Arm drohend heben
2.
⟨etw. droht jmdm.⟩etw. Unangenehmes kündigt sich an, gefährdet jmdn., etw.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
drohen · dräuen · Drohung · Drohbrief · bedrohen · Bedrohung
drohen Vb. ‘Unangenehmes, Böses ankündigen’. Ahd. throuwen (8. Jh.), threwen (um 800) ‘drohen, tadeln’, mhd. drouwen, drewen, dröuwen, dröun setzt sich fort in nhd. dräuen Vb. (noch in poetischer bzw. historisierender Sprache, während die unumgelauteten Formen im älteren Nhd. untergehen). Daneben steht kontrahiertes (in Anlehnung an die Substantive ahd. thrōa, mhd. drō, s. unten) mhd. drōn, nhd. drohen (mit h als orthographischem Längezeichen). Im Germ. entsprechen asächs. githrōon, mnd. drouwen, mnl. druwen, nl. drouwen, afries. þrūwan, aengl. þrēagan, þrēawian ‘tadeln, züchtigen, strafen, bedrohen, angreifen’ (westgerm. *þrawjan), außergerm. sind aslaw. traviti ‘verzehren’, russ. travít’ (травить) ‘vernichten, hetzen, jagen, verdauen’ und griech. trȳ́ein (τρύειν) ‘aufreiben, erschöpfen’ verwandt. Alle Formen gehen zurück auf ie. *treu-, *trū-, eine Erweiterung der unter drehen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *ter(ə)-, wobei eine Bedeutungsentwicklung ‘drehend reiben, quetschen, bedrängen, drohen’ vorauszusetzen ist. – Drohung f. ahd. throuwung(a) (8. Jh.), mhd. dröwunge, drowung, anders gebildetes ahd. throuwa, thrawa, threwa (9. Jh.), mhd. drouwe, drō verdrängend. Drohbrief m. ‘schriftliche Ankündigung von Gewalttätigkeiten’ (Anfang 15. Jh.). bedrohen Vb. ‘Unheil, Gewaltanwendung ankündigen’, mhd. bedröuwen, nhd. bedräuen und daneben (seit 15. Jh.) bedrohen. Bedrohung f. (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(auf jemanden) zukommen ·
abzusehen sein ·
aussehen nach ·
drohen ·
erwarten lassen ·
herannahen ·
heranrücken ·
heranziehen ·
heraufziehen ·
im Anzug sein ·
im Verzug sein ·
in der Luft liegen ·
ins Haus stehen ·
knistern im Gebälk (es) ·
nahen ·
näher rücken ·
seine Schatten vorauswerfen ·
sich abzeichnen ·
sich anbahnen ·
sich andeuten ·
sich ankündigen ·
zu erwarten stehen ●
im Anmarsch sein fig. ·
(die) Zeichen stehen auf (...) geh., variabel ·
(etwas) ist im Busch ugs., fig. ·
es mehren sich die Zeichen (dass) geh. ·
heraufdämmern geh.
Assoziationen |
|
(auf jemanden) zukommen ·
(das) Schicksal hält (...) (für jemanden) bereit ·
(jemandem) bevorstehen ·
(jemandem) drohen ·
(jemanden) erwarten ·
zu erwarten haben ●
(auf jemanden) warten fig. ·
(jemandem) blühen ugs.
Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
(bedrohlich) nahen ·
(jemandem) blühen ·
(sich) zusammenbrauen ·
bedrohliche Formen annehmen ·
drohen ·
lauern ·
nichts Gutes erwarten lassen ·
nichts Gutes verheißen ·
zu befürchten sein ●
(da) kommt (noch) was auf uns zu ugs. ·
(die) Einschläge kommen näher ugs., fig., Spruch ·
dräuen (lit., poet.) geh. ·
zu befürchten stehen geh.
Assoziationen |
|
drohen (zu) ·
es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit (dass) ●
es besteht ein hohes Risiko (dass) variabel ·
(etwas) kann jeden Moment ugs. ·
(etwas) könnte jeden Moment ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›drohen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›drohen‹.
Abschiebung
andernfalls
ansonsten
Aus
bei Verurteilung
Bußgeld
damit
Gefahr
Geldstrafe
Haft
Haftstrafe
in Falle
Insolvenz
jetzt
mit Boykott
mit Klage
mit Konsequenz
mit Rücktritt
mit Sanktion
mit Streik
nun
Schicksal
Schließung
sonst
Sperre
Strafe
Todesstrafe
Ungemach
Verlust
Ärger
Verwendungsbeispiele für ›drohen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die junge Dame drohte uns schelmisch mit dem kleinen Finger.
[Kreuder, Ernst: Die Gesellschaft vom Dachboden, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978 [1946], S. 153]
Als sie sich vollständig festgefahren haben, droht die Regierung mit Zwang.
[Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 395]
Er droht ihr nicht, sondern beschwört sie verzweifelt, mit ihm ein neues Leben zu wagen.
[Fath, Rolf: Werke – C. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 402]
Der Graben zwischen diesen beiden Welten droht sich zu vertiefen.
[Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
Dann komme ich halt vorbei, drohte Rauch, und schnappe mir das Bild.
[Die Zeit, 27.05.1999, Nr. 22]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Drogeriemarkt Drogeriemarktkette Drogist Drogistenfachschule Drohbrief |
Drohfinger Drohgebärde Drohgeste Drohkulisse Drohn |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~116100)
- Historische Korpora (~62593)
- DTA-Kern+Erweiterungen (7341)
Referenzkorpora
- DWDS-Kernkorpus (1900–1999) (5144)
- DWDS-Kernkorpus 21 (2000–2010) (802)
- DTA-Kernkorpus (1598–1913) (4061)
Zeitungskorpora
Webkorpora
- Blogs (3675)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (3280)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (3281)
- Polytechnisches Journal (396)
- Filmuntertitel (1709)
- Gesprochene Sprache (112)
- DDR (312)
- Politische Reden (1982–2020) (1241)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (23439)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (3)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (61)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (57)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (771)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (637)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (23)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (133)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (110)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (43)
- Wikibooks-Korpus (433)
- Wikipedia-Korpus (28550)
- Wikivoyage-Korpus (269)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (216)