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drohen

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GrammatikVerb · droht, drohte, hat gedroht
Aussprache 
Worttrennung dro-hen
Wortbildung  mit ›drohen‹ als Erstglied: Drohbrief · Drohfinger · Drohgebärde · Drohgeste · Drohkulisse · Drohpotenzial / Drohpotential · Drohrede · Drohung · Drohwort
 ·  mit ›drohen‹ als Letztglied: androhen · bedrohen · herüberdrohen · hindrohen
 ·  mit ›drohen‹ als Binnenglied: gefahrdrohend · unheildrohend
eWDG

Bedeutungen

1.
jmdm. furchterweckend ankündigen, etw. für ihn Unangenehmes tun zu wollen
Beispiele:
jmdm. drohen, ihn zu verraten, anzuzeigen, niederzuschlagen
jmdm. drohen, ihm Gewalt anzutun
jmdm. schelmisch, schalkhaft, feige, offen drohen
(jmdm.) mit dem Gericht, der Polizei, mit Arrest, einer Anzeige drohen
jmdm. mit der Faust drohen
dem Kind mit erhobenem Zeigefinger, mit einem Stock drohen
ein Staatsmann droht einer Regierung mit Krieg
jmdm. mit Mord drohen
drohende Ausrufe
ein drohender Blick
den Arm drohend heben
wie gefährlich drohten seine dicken Brauen und seine kühnen Augen [ Feuchtw.Füchse652]
2.
etw. droht jmdm.etw. Unangenehmes kündigt sich an, gefährdet jmdn., etw.
Beispiele:
Krankheiten drohen jedem Menschen
es drohte ein Unwetter
eine Epidemie, Überschwemmung droht
tragische Folgen drohen ihm
eine drohende Gefahr erkennen, abwenden
Von falschen Freunden droht dir nahes Unheil [ SchillerWallenst. TodV 5]
3.
jmd., etw. droht etw. zu tunjmd., etw. ist im Begriff, etw. Unangenehmes zu tun
Beispiele:
jmd. droht ohnmächtig zu werden, einzuschlafen
die Mauer droht einzustürzen
daß … die Achsen heiß gelaufen waren oder heiß zu laufen drohten [ G. HermannWordelmann24]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
drohen · dräuen · Drohung · Drohbrief · bedrohen · Bedrohung
drohen Vb. ‘Unangenehmes, Böses ankündigen’. Ahd. throuwen (8. Jh.), threwen (um 800) ‘drohen, tadeln’, mhd. drouwen, drewen, dröuwen, dröun setzt sich fort in nhd. dräuen Vb. (noch in poetischer bzw. historisierender Sprache, während die unumgelauteten Formen im älteren Nhd. untergehen). Daneben steht kontrahiertes (in Anlehnung an die Substantive ahd. thrōa, mhd. drō, s. unten) mhd. drōn, nhd. drohen (mit h als orthographischem Längezeichen). Im Germ. entsprechen asächs. githrōon, mnd. drouwen, mnl. druwen, nl. drouwen, afries. þrūwan, aengl. þrēagan, þrēawian ‘tadeln, züchtigen, strafen, bedrohen, angreifen’ (westgerm. *þrawjan), außergerm. sind aslaw. traviti ‘verzehren’, russ. travít’ (травить) ‘vernichten, hetzen, jagen, verdauen’ und griech. trȳ́ein (τρύειν) ‘aufreiben, erschöpfen’ verwandt. Alle Formen gehen zurück auf ie. *treu-, *trū-, eine Erweiterung der unter drehen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *ter(ə)-, wobei eine Bedeutungsentwicklung ‘drehend reiben, quetschen, bedrängen, drohen’ vorauszusetzen ist. – Drohung f. ahd. throuwung(a) (8. Jh.), mhd. dröwunge, drowung, anders gebildetes ahd. throuwa, thrawa, threwa (9. Jh.), mhd. drouwe, drō verdrängend. Drohbrief m. ‘schriftliche Ankündigung von Gewalttätigkeiten’ (Anfang 15. Jh.). bedrohen Vb. ‘Unheil, Gewaltanwendung ankündigen’, mhd. bedröuwen, nhd. bedräuen und daneben (seit 15. Jh.) bedrohen. Bedrohung f. (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

androhen · bedrohen · drohen  ●  dräuen veraltet

(auf jemanden) zukommen · abzusehen sein · aussehen nach · drohen · erwarten lassen · herannahen · heranrücken · heranziehen · heraufziehen · im Anzug sein · im Verzug sein · in der Luft liegen · ins Haus stehen · knistern im Gebälk (es) · nahen · näher rücken · seine Schatten vorauswerfen · sich abzeichnen · sich anbahnen · sich andeuten · sich ankündigen · zu erwarten stehen  ●  im Anmarsch sein fig. · (die) Zeichen stehen auf (...) geh., variabel · (etwas) ist im Busch ugs., fig. · es mehren sich die Zeichen (dass) geh. · heraufdämmern geh.
Assoziationen
  • (bedrohlich) nahen · (jemandem) blühen · (sich) zusammenbrauen · bedrohliche Formen annehmen · drohen · lauern · nichts Gutes erwarten lassen · nichts Gutes verheißen · zu befürchten sein  ●  (da) kommt (noch) was auf uns zu ugs. · (die) Einschläge kommen näher ugs., fig., Spruch · dräuen (lit., poet.) geh. · zu befürchten stehen geh.
  • heraufziehend · im Anmarsch · im Kommen · kommend · zu erwartend  ●  ante portas geh., scherzhaft, lat.
  • (etwas) vor sich haben · (jemandem) ins Haus stehen · (sich) zubewegen (auf) · vor jemandem liegen  ●  (einer Sache) entgegenschreiten geh.
  • (und) das war erst der Anfang! · das war noch längst nicht alles  ●  da kommt (noch) was auf dich zu (warnend) ugs., Spruch · da kommt noch was auf uns zu (warnend) ugs., Spruch
  • (düster) dräuend (pseudoliterarisch) · bedrohlich · beklemmend · beunruhigend · drohend · düster · finster · nichts Gutes ahnen lassen(d) · unheildrohend · unheilschwanger · unheilvoll · unheimlich  ●  creepy engl.
  • bald ist (...) · nicht mehr lange auf sich warten lassen · nur noch kurze Zeit, dann · unmittelbar bevorstehen  ●  vor der Tür(e) stehen fig.
  • anscheinend · dem Anschein nach · offenbar · offenkundig · offensichtlich  ●  scheinbar ugs.
  • (sich) nähern · heranrücken · heraufziehen · näherkommen · näherrücken  ●  sich am Horizont abzeichnen fig. · herannahen geh. · heraufdämmern geh., fig., dichterisch · nahen geh., literarisch
  • Das musste ja so kommen. · Das war mir (von vornherein) klar.  ●  (Das) hab ich mir doch gleich gedacht! ugs. · Als wenn ich es geahnt hätte (...) ugs. · Also doch! ugs. · Das war ja (von vornherein) klar (...) ugs. · Hab ich's doch gewusst! ugs. · Hab ich's mir doch gedacht! ugs. · Hab ich's nicht gleich gesagt? ugs. · Ich hab's gewusst. ugs. · Ich wusste es. ugs. · Ich wusste, dass es so kommen würde. ugs. · Wusst' ich's doch! ugs. · das hab(e) ich (ja) kommen sehen ugs. · ich hab(e) es ja gleich gesagt ugs. · kein Wunder (dass ...) ugs.
  • (auf jemanden) zukommen · (das) Schicksal hält (...) (für jemanden) bereit · (jemandem) bevorstehen · (jemandem) drohen · (jemanden) erwarten · zu erwarten haben  ●  (auf jemanden) warten fig. · (jemandem) blühen ugs.
  • Ruhe vor dem Sturm · trügerische Ruhe
  • (es) führt eins zum anderen · (es) kommt eins zum anderen · abzusehen sein · kommen wie es kommen muss · nicht anders sein können (es) · vorherzusehen sein · wie konnte es anders sein  ●  (einfach / ja) so kommen müssen ugs.
  • angegangen werden müssen · anliegen · anstehen · zu erledigen sein  ●  zu tun sein ugs.
  • (sich) zusammenbrauen fig. · brodeln fig. · gären fig. · schwelen fig. · schwären fig.
  • (sich) zeigen · an den Tag kommen · sichtbar werden · zu Tage treten · zum Vorschein kommen · zutage treten  ●  ans Licht kommen fig. · ans Tageslicht kommen fig. · emergieren geh., veraltet
  • (etwas) ist im Busch fig. · (etwas) liegt in der Luft fig. · etwas kommt auf jemanden zu fig.
  • es kriselt (bei) · schwere Zeiten vor sich haben · schweren Zeiten entgegensehen
  • (es) wird eng (für) · (jemandem) steht eine Menge Ärger bevor · (jemandem) steht Ärger ins Haus  ●  (die) Zeichen stehen auf Sturm Redensart, fig. · (es) raucht im Karton ugs., fig., Spruch · (etwas) sieht nach einer Menge Ärger aus ugs. · Panhas am Schwenkmast ugs., ruhrdt., Spruch
  • im Schwange sein · in der Luft liegen · unmittelbar bevorstehen
  • (sich) vorsehen (müssen / sollen) · es kommen schwierige Zeiten (für)  ●  (sich) warm anziehen (können / müssen / sollen) fig. · es knistert im Gebälk (des / der) fig. · (sich) auf etwas gefasst machen (können / müssen / sollen) ugs.
  • Alarmsignal · Vorbote · Vorzeichen · Warnzeichen  ●  Wetterleuchten fig.
  • (das ist / war) noch nicht alles · da kommt noch mehr · es kommt noch etwas  ●  da kommt noch was ugs.
  • Vorankündigung · Voranmeldung

Assoziationen


(bedrohlich) nahen · (jemandem) blühen · (sich) zusammenbrauen · bedrohliche Formen annehmen · drohen · lauern · nichts Gutes erwarten lassen · nichts Gutes verheißen · zu befürchten sein  ●  (da) kommt (noch) was auf uns zu ugs. · (die) Einschläge kommen näher ugs., fig., Spruch · dräuen (lit., poet.) geh. · zu befürchten stehen geh.
Assoziationen

drohen (zu) · es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit (dass)  ●  es besteht ein hohes Risiko (dass) variabel · (etwas) kann jeden Moment ugs. · (etwas) könnte jeden Moment ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›drohen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›drohen‹.

Abschiebung andernfalls ansonsten Aus bei Verurteilung Bußgeld damit Gefahr Geldstrafe Haft Haftstrafe in Falle Insolvenz jetzt mit Boykott mit Klage mit Konsequenz mit Rücktritt mit Sanktion mit Streik nun Schicksal Schließung sonst Sperre Strafe Todesstrafe Ungemach Verlust Ärger

Verwendungsbeispiele für ›drohen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die junge Dame drohte uns schelmisch mit dem kleinen Finger. [Kreuder, Ernst: Die Gesellschaft vom Dachboden, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978 [1946], S. 153]
Als sie sich vollständig festgefahren haben, droht die Regierung mit Zwang. [Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 395]
Er droht ihr nicht, sondern beschwört sie verzweifelt, mit ihm ein neues Leben zu wagen. [Fath, Rolf: Werke – C. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 402]
Der Graben zwischen diesen beiden Welten droht sich zu vertiefen. [Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
Dann komme ich halt vorbei, drohte Rauch, und schnappe mir das Bild. [Die Zeit, 27.05.1999, Nr. 22]
Zitationshilfe
„drohen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/drohen>.

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